Donnerstag, 23. September 2010

Eine Art Magie

Wenn die Bilder gelebt,
und die Worte gesprochen sind;
die Musik verklingt;
und der Körper nur noch atmet
und auf die Stille wartet,
die von innen kommt;
dann, und nur dann,
begegnen sich
"Ich" und "Du"
in der Wirklichkeit
wahrer Magie.

©miro

Dienstag, 21. September 2010

Wie buntes Laub

Nach einem Grau, das trüber ist,
als Wetter es verbreiten kann,
kam Sonne doch hervor.
Ein dumpfer Nebel löste sich
in einem Lächeln auf.
Die klamme Angst
wich Wärme nun,
und ein Behagen
strömte ein;
und weitete den
Lebensraum.
Ein Wind vertrieb
die Müdigkeit
und spielte mit
der Freude keck.
Herbstaugen
schenkte nun
die Stadt;
Das Treiben wird
zum Wirbeltanz.
- Wie buntes Laub
die Menschenschar
nun den Moment
erweckt.

©miro

Freitag, 17. September 2010

Glattgrün

Ein Hauch von Nostalgie
streift wächsern
über Blätter.
Exotisch, und doch
so vertraut,
weht wohl
ein Zauber auf.
Er lockt zurück
in Kindheitstage;
und hat so einen Duft,
der heile Welt
beschwört.
Ein Nestglanz
ist nun eingezogen,
nachdem ein
bourgeoises Lächeln,
glattgrün,
der Pflanze
einen Platz
anbot.

©miro

Montag, 13. September 2010

Zeitverbleib

Oft scheint der Tag gefüllt
mit meinem ganzen Sein,
und rundet sich,
bis daß er fällt in
tiefen Schlaf.
Doch manchmal
scheint ein Wurm
den Tag zu höhlen
voller Gier,
und Leere frißt
sich überall
ein Nichts
in meine Zeit.
So dumpf und
ohne Freude
schleicht
dann alles hin,
und läßt ein
Unratdenken
mir zurück.
Auch nagt
die ungeliebte
Pflicht
an meinem Leben,
daß ein Stück
zu fehlen
scheint.
Und Langeweile
setzt mit
Fäulnis an,
weil Frische
fehlt.
Und manchmal
drückt auch
irgendeine Last,
die ich nicht
wenden
kann.
Wie wird
der Apfel
nur zum
Paradies
im rechten
Zeitverbleib?

©miro

Mittwoch, 8. September 2010

Neuköllner Sozialparkett

Am Boden ist es ausgelegt.
Es glänzt in vielen Farben.
Sein "Bunt" lacht Dich vom
Boden an.
Du wirst zum Kind.
Die Augen leuchten. -
Doch dann...
Es mischt sich Wissen
in das Bild,
gespeist aus vielen
Quellen...
Da tauchen plötzlich Riegel auf
und Türen, die zuerst
verborgen,
erschaffen neuen
Lebenslauf.
Sehr vieles ist
dort eingelegt,
aus Zeit und Raum,
und Kindheitstraum. -
Und plötzlichem
Erwachen...

©miro

Dieses "Neuköllner Sozialparkett"
ist ein Kunstwerk von Barbara caveng.
Es sieht auf den ersten Blick
wie ein richtiges Parkett aus;
doch farbenfroh und lustig.
Bei genauerer Betrachtung
fallen erst die Materialien
im Einzelnen auf.
Da gibt es Scharniere, Griffe, leisten
und Bildmotive die in einzelnen
Stücken zu einer Collage
gefügt sind...

Montag, 6. September 2010

Fragmentarien

Ein Scherbenstück mit Mosaik
ragt aus dem Sand greift
nach dem Licht
fast so,
als sei es eine Hand.

Ein Steinkoloss
aus fernem Land;
ein Heiligtum aus
alter Zeit,
glänzt auf
durch Künstlerhand.

Ein Hexenkraut
wächst nah
dem Fels,
der kunstvoll
in den Kreis
gestellt,
zu fördern
Frieden
in der Welt.

©miro

Freitag, 3. September 2010

Im Gebirge

Steil fällt der Blick hinab;
und Tiefe dehnt sich jäh;
wenn klar die Luft.
In Höhen trägt der Wind
nur einer Weite Last.
Über dem Wolkensaum
liegt ein Gebirge brach,
und sticht in helles Blau.
Darunter ballt sich dann
ein Meer wie weißer Schaum.
Gedanken fallen leis,
verfedern sich zu Schnee;
denn gar so groß
erscheint die Welt,
die hier das Sein umgibt.
Erst wenn die Spur
zum Pfad sich fügt,
dringt Erdenschwere
ein;
und kleine Träume
blühen auf;
der Schritt wird
fester
und vergnügt
stimmt
unser Herz
mit ein.

©miro


Mittwoch, 1. September 2010

Wohlbedacht

Noch wehen Wolken
schwarz und schwer
aus einem Dunst
Vergangenheit.
Sie drohen mit
gelernter Angst
und malen
grau ein
Zukunftsbild,
das Freude nur
als Lohn
erkennt
aus einem
fremd
bemess´nen Wert.
Doch Heimat
find´ ich mehr
und mehr
in eigener
Geborgenheit,
die nun
des Feilschens
endlich satt.
Hab´ mein
Zuhause
fest gefügt;
Moment
greift in
Moment.
Fühl´ wohl
mich
unter meinem
Dach;
egal was
draußen
rügt.

©miro