Husch! Ganz Sprung in Unerreichbarkeit. Du nimmst Dein ganzes Selbst mit Dir. Voll Kraft bist Du der kleinen Welt so sicher nun enteilt. Ich spüre Deinen kurzen Flug. So selbstbestimmt und zweifelsfrei. Du zeigst der Welt die Krallen nicht. Ein weiches Fell schützt Deinen Stolz. Geschmeidig bist Du jedem Wunsch mit einem kleinen Satz entfloh´n. Und selbstzufrieden wirst Du nun ein Schnurren schenken Deiner Zeit.
Märchen hangeln sich durch die Dunkelnacht. Träumende Schritte setzen Fuß um Fuß in die Spuren und tasten dem Staunen hinterher. Ein Leuchten wirft einen seltsamen Glanz auf das Leben und weckt Kinderaugen für versteckte Wunder.
Verborgen das Wasser in Winterschlaf. Eisfarn wedelt im Schilf mit gefrorener Feder. Glänzend ein stiller Blick. Malt Blumengedanken an träumende Fenster und wünscht sich den Frühling zurück.
Bastfarbener Blick. Zeitgefrorenes Verharren. Ein Spiegelauge verweilt auf der Stille. Das aufgelöste Braun der Rohrkolben verschwimmt in flockigem Moment.
Bleigraue Zeit des Dämmerns. Menschen verriegeln mit Stress ihre Müdigkeit. Hasten und Drängen im Dunst. Winterschlacht vor Jahresende. Beulenhaft grinst der Fernsehturm mit seiner Sichtblase über Jahrmarktsgedröhn. Fahrbetriebe kreisen um Eurodollars wie jedes Jahr. Schriller Lichtersegen an Nebenschauplätzen der Bescherung. Advent. Hoffentlich bald...
Wolkenbänder grüßen leise; ziehen, drängen wild und und zart. Schreiben manches in den Himmel oft in einer eignen Art. Melodien fließen leise; hören meinem Schauen zu; klingen in mir auf der Reise; wirken nach und leuchten, leuchten. Geben meiner Seele Ruh.
In prasselnder Dichte fällt das Nass in eiskaltem Weihnachtskalkül. Gequälte Gesichter kämpfen sich durch Verpflichtungen. In der Hölle duftet es nach Braten. Glitschiges Muß läßt straucheln. Bremsenquietschen und Sirenen mischen sich in den Markt der Besinnlichkeit. Unglaublich! Geschlossene Augen lassen sich mit tausend Küssen bedecken, schütteln sich und lauschen dem Trommelschlag der Natur.
Träume so erfroren scheinbar. Machtlosigkeit in der Erschöpfung der Nacht. Die Seele entgleitet ins irgendwo ohne Ziel und Wunsch. Manchmal, nur manchmal, blühen Sterne auf. Die gläserne Stille erwacht zum Garten. Die Nebel der Tränen leuchten auf; malen Eisblumen in die Zeit. Der geheime Garten, so seltsam nah, haucht eine Melodie, wie ein Lebenskuss.
Zwischen Dunkel und Dunkel schiebt sich ein Himmelsblick. Verborgen leuchtet es auf. Geheimnisvoll. Bäume weben ein Muster aus schwarzem Garn. Silberne Blüten klingen in Gedanken. Vormorgen...
Schwarzen Äste kehren den Tag zusammen. Fast schwermütig oft. Doch dann... Die Sonne schlägt die Wolkendecke zurück... und schickt einen Gruß aus Rosen an Dich und mich.
Die Winterwiese ist noch grün. Du schaust empor, fast wie geduckt und eingewickelt in Dein Fell. Zwei große Augen voll Bedacht. Was machst Du wohl zur heil´gen Nacht?
Bald greift der Schnee wohl nach der Zeit und schafft ein selten schönes Blau mit Weiß, das träumen läßt. Die Seele fliegt so hoch und weit und küßt von fern Unendlichkeit, wenn uns das Herz bereit.
Flieg´ mit mir; schweb´ gedankenschnell, mit mir ins Firmament! Durchdring´ das Tote in der Welt und gleite weiß, so weiß hinaus, ins Blau, wo uns die Seele grüßt, die Freude ausgewählt.
Bevor der Tag verwischt im Grau und uns die Nacht begrüßt, zeigt sich noch kurz der Sonnenschein, rührt etwas Wärme in die Zeit, die sonst so trüb im Dunkeln weilt, wie Sonnentropfen, gut verteilt.
Grau drängt die Stadt im Nebelhauch. Wie Eis im Fluss der Lebensstrom, der mächtig brandend um sich greift. Und leis, so leise, vogelgleich, schwebt Licht in stillem Raum. Es hebt den grauen Schleier auf, entführt auf fast geahntem Klang, in einem Kuss ins irgendwo und brennt so hell und warm. Ein Augenleuchten schenkt mehr Licht und tanzt in einem Spiegelsaal so federleicht mit einem Mal in weitem Kreis dahin; dort wo die Träume ziehn.
Der Stern so flüchtg in dem Licht. Er tanzt bei jedem Blick. Huscht hin und her, wie man auch schaut. Er zwinkert voller Lust und lacht, weil innerlich die Freude wacht, ganz gleich, wie dunkel manche Nacht.
Kein Schnee bis jetzt. Kein warmes Leuchten auf weißem Sternenstaub. Nasskalte Wünsche ziehen die Decke über den Kopf und schlafen. Keine Laterne, die Zauber streut.
Auf roter Bühne, schwarz umgrenzt, gleißt silberhelles Sein. Fast pirouettenhaft strebt Zauber auf; dreht sich in Facetten um und um in spiegelglänzend weißem Licht um Wunder dort zu sein.
So selbstverständlich sitzt er da, streckt seinen Schnabel forsch hinaus, genießt das Himmelblau voll Glück und lacht den Rest der Welt nur aus. Er sitzt auf dem "Erleuchtungsmast" und macht auf der Erleuchtung Rast.
Der schwere Nebel sticht so in den Tag. Grau glänzt die Nässe ringsum auf. Ich sitz´ am Fenster, weil ich sonst nichts mag; und ich lasse meinen Träumen ihren freien Lauf.
Ich denk´ an Dich und an Deine Welt. Ein kleines Lächeln spielt mit mir. Ich sitz´am Fenster, weil es mir gefällt; und ich freu´ mich in Gedanken auf Dein Lächeln hier.
Die Nacht empfängt mich mit dem mildem Licht. Traumviolett sehe ich Deinen Blick. Ich gleite weit, so weit in Dein Gesicht ich versinke in Küssen und in Deinem Blick.
Versöhnliches Licht rührt leise am Innensturm. Die Zukunft verblasst. Ein Rauschen im Schilf, anschwellend in der Stille des Jetzt. Ein Orchester aus unendlichen Halmen von samtigem Braun dirigiert.
Fast wesenhaft mit warmem Pelz so lachen mich die Kugeln an. Und doch ist kratzig dieser Pelz. Ein jeder Flausch die Krallen zeigt und weht im Wind so schnell davon. Ein Traum vom Werden kratzt und beißt; ein Traum, der um sein Leben kämpft, in Freiheit, selbstbestimmt, damit er blühen kann.
Im Lebenstümpel mancher Welt da haust ein kleiner Fisch. Nenn´ es verrückt, doch manchmal ist´s nur er, der Dich am Leben hält. Wenn Dich das Leben runterzieht, mit mancherlei Gespür; dann ist er da und spielt mit Dir. -
Das rotznasig verheulte Kind kann lachen auf einmal. Es springt mit seinem Narrenfisch aus diesem Tümpelteich und grinst und lacht und fühlt sich gut, weil alles wieder leicht.
An vergessen weißen Wänden führen grüne Streifen in Erinnerung an Gegenwart. Glocken, Sterne, Kerzen, Herzen, Kugeln aus Papier. Die eingebrannte Weihnachtsmusik. "Laßt uns froh und munter sein..."
Grünledrig, glatt, auf grauer Flur hockt der Advent und schaut mir zu. Ein Kot aus roten Beeren glänzt. Ich setze träge Schritt vor Schritt. Sie lockt mich nicht die Weihnachtszeit. Ich laß´ die Zweige stehn, so im Vorübergeh´n.
Geschlossen bist Du ganz und gar. Gefurchte Brauen, Löwenhaupt. Ganz fest in einer Häuserwand. Gestoßen oft - doch nur die Haut; sie wurde leicht verletzt. In stiller Kraft und löwenhaft.
Ein Leuchten brennt auf der Wasserfläche. Der Abendschatten setzt schwarze Tusche dicht an dicht. Ein langer Sonnenblick dringt durch die Augen ins Herz. Lange, an diesem Novemberabend.
Wie passend ist der Säulenblick, von oben, sichtbetongeformt. Ein "Heilsbart" wird ganz leicht versteckt und robotmäßig ausgeschmückt. - Wie passend zu der Politik...
Zugefroren der Himmel. Die Sonne träumt. Schritte knirschen. Eis. Dann Stille. So fest der Traum. Ich gehe ihn ab. Wie Räucherwerk mein Atem. Und die Sonne so fern von der kalten Stirn.
Ich habe Dich gebraucht gekauft und brauche Dich nun schon ein Jahr. Wie viel hast Du wohl schon erlebt? Wer mahlte Freude, Glück und Leid? In Kreisen mahlt auch meine Zeit. Wie gut tut mir Dein Bohnenglück! Ich mahle Freud´ und Glück und Leid. Koch´ alles auf und trink´mich satt an Liebe, Lust und Leid. Die Kaffeemühle mahlt mit mir; sie mahlt mir alles glatt.
Ganz ledrig fühlt der Herbst sich an. Das alte Holz kaut auf dem Blatt. Nasskalte Zeit rückt nun heran. Dies Wetter hab´ ich jetzt schon satt. Ein Frösteln schüttelt die Natur. In grauen Nebeln Vogelruf dem Winter auf der Spur.
Ein Schmollen hat sie aufgesetzt. Sie ist der Lifestyle durch und durch. Sie kniet vor ihm aus schwarzem Stein. Sie ist nur hübsch, will sonst nichts sein.