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In Stein erstarrt ganz Mund geworden lechzt die Wüste Mensch nach dem Wein der Lust. Taube Trauben scharen sich um das Glück und verdursten im Wasser des Lebens. ©miro
Zentaurisch springt der Wettergott wohl um mit seiner Macht. Er schlägt mit Sonne und mit Nass ganz wahllos lüstern zu. Er lockt mit Sonne in den Tag, dann sticht er eine Wolke an; man fragt: "Was soll denn das?" - Und zeigt sich recht "verschnupft"... Ein Pferdefuß recht häufig trifft und zeugt gar manches Zipperlein. "Oh Wettergott; laß´ das doch sein!" ©miro
Hoch ragt das Schilf in dieser kleinen Welt. Ein ungekröntes Grün zeigt Augenblick. Es will nur sein, nicht Prinz, noch sonst ein Bild, das menschgemacht. Ein grünes Lebensspiel, nur dem Moment verschrieben, ganz. Ein Glanz, der leuchtet ohne Gold. Ein Wassertraum erfüllt ein Leben froh; so achtsam und doch unbedacht. ©miro
Versteinert noch bevor Dein Traum den Prinz gebar den Du gewünscht. Die Wiesenglocken ohne Laut. Und in der Kehle fest der Wunsch, den nicht einmal der Stein aussprach. Kein Gold, kein Weg, kein Brunnenrand. Ein ungedachtes Märchen träumt von einem Leben ohne Stein. Nicht eingefügt in eine Tür, die niemals Du durchschreiten wirst. Die gold´ne Kugel fällt umsonst in einen tiefen Brunnenschacht. Versteinert bist Du, unerwacht. ©miro
Knopfaugen schauen aufgewacht in einen Tag der anders träumt. Beendet ist ein Stück der Nacht und Bilder werden aufgeräumt. Possierlich schaut die graue Maus in helles Licht und greift nach mehr. Gedanken flirren innerlich. - So lange, ach so lange her... Gemausert hat sich manches Bild. Es ist noch scheu getraut sich kaum. Und greifbar wird ein Stückchen Welt und lebt und lebt und lebt... ©miro
So koboldhaft und schelmisch frech hat kaum ein Sommer mich begrüßt .
Kein Bild blieb wohl am alten Ort. Für alles steht ein neues Wort voll Sommertrunkenheit. Was in Erinnerung gebannt, lacht keck und frisch auf eine Art, die so ich nicht gekannt. Ein Sommerkind zwickt lachend mich und lockt in einer vollen Pracht. Ein Staunen blüht so prangend rot und taucht mich ein in einen Traum, den ich so anders hab´ geträumt aus einem hingeworf´ nen Blick, der nun, wie sonderbar, in Fülle neu erblüht. Ein Sommer scheucht den alten Herbst; wirft Blütenblätter auf den Weg und taumelnd wie ein Schmetterling trink´ ich an einem Kelch mich satt, der mir so fern erschien. ©miro
Silberschatten huschen vorbei. Blau geprägter Himmel hinter Glas. Stadtstaub im Blut. Fliegender Traum. Tragflächen aus Engeldunst. Quecksilbrige Benommenheit. Sonnensatt. Flieger. Mensch in Fahrt. Brückenleben. Berlin. Luftbrücke. Rosinen im Hirn. Metallgeschmack. Staubtränen und verwischtes Lachen. Flieger in Fahrt irgendwo. (Aufnahme aus einer fahrenden U-Bahn in Berlin auf das Fliegerexponat des Technikmuseums in Berlin) ©miro
Aus einer fernen Gegenwart fallen Bilder in die Sonne. Sie blenden die Freude mit der Traurigkeit des unmöglichen Traums. Unter ungehofftem Grün ziehen rote Schmerzfäden dahin. Heiß und rot wie Mohn blüht ein Kummer, der frösteln macht. Wie ein Kornfeld vor dem Hagel lauschen die kleinen Haare der Haut zitternd der brütenden Stille, die fast schreit. Ein lebendiger Tod greift in die Zukunft und atmet Tränen. Atemzug für Atemzug zieht sich das Leben hoch. Ferne Gegenwart. ©miro