Donnerstag, 28. Februar 2008

Tagesahnung im Februar

Noch dunkle Schatten treibt die Nacht.
Noch leuchten Sterne auf.
Und Zweige greifen schemenhaft
nach allem, was noch nicht erwacht
und suchen zwischen Tag und Traum
den Ort der Wirklichkeit.

Noch nebelhaft ist jeder Klang,
verdeckt ist jeder Schall.
Noch irrt ein Lärmen hier und da
in Müdigkeit gehüllt;
und wirkt so fremd so zwielichthaft
in einer Dunkelwelt.

Noch nachtbehaftet ist der Tag
verhüllt in Feuchtigkeit.
Nur spärlich sprießt das Licht.
Doch Leichtigkeit erkennt die Welt,
erahnt die Helligkeit.
Und Vogelstimmen fordern ein
der Sonne warmen Schein.

©miro

Bilderrauschen

Vorbei an träumenden Augen
gleitet die Fahrt.
Gedankenbesetzt reihen sich Bilder.
- Werfen Träume ins Herz.
Licht und Schatten mischt sich mit Farbe.
Blitzlichter in rascher Folge.
- Ein Blinzeln der Seele und ein Lächeln.
Im rauschenden Lebensfluß
treibt ein Ich -
und hält inne - bei Deinem Bild.

©miro

Dienstag, 26. Februar 2008

Salzträne

Aus großen Augen
fällt eine Träne auf die Seele.
Das Salz unerfüllter Wünsche
brennt sich ins Herz.
Die Häute des Ichs
sind zerfressen.
Die Angst bildet Narben.
Und erst,
wenn der letzte Wunsch
vergessen ist,
fließt die Liebe frei
mit dem Leben.

©miro

Freitag, 22. Februar 2008

Bete und...

Ein Zittern geht um. -

Die Politik tanzt

auf Gräbern

ökonomischer Hinrichtung

nach Globalisierungsmusik

Die Verwaltung zuckt

vorwurfsvoll die Schultern

und entscheidet nach

Aktenlage.

- Selbstverschuldet tönt

der Brustton des Rechts.

In einer Sage wächst

ein Bart durch runden Tisch

und ein Heer schlummert

märchenhaften Siegen

entgegen.

- Und Raben umkreisen

den Turm zu Babel.

"Arbeit macht frei!"

leuchtet in Gedanken

auf.

"Bete und arbeite!"

Monastische Armut.

©miro

Freitag, 1. Februar 2008

Wie ein Garten und wie eine Saat

Es war eine Berührung.
Ein Staunen streifte mich.
Wiederkehrende Worte
aus Seelenjahreszeiten.
Und große Augen begehrten
die Ernte.
Aus Wortgärten
erntete ich Bilder, Träume
und Wissen
in Gedankenklängen.
Ein Leben jenseits von Zeit und Raum
blühte auf.

Und irgendwann, in Sehnsucht geboren,
breitete sich ein Seelenfeld.
Spielerische Freude
verschenkte die erste Saat.

- Und immer wieder deckte der Schnee
des Vergessens und der Geschäftigkeit
das Feld. -

Und in Seelenkammern lagen Gedanken.

- Und Liebe brachte den Frühling
und das Erwachen.

Klingen wollte meine Seele,
Frucht tragen und sich
verschenken.

- Und immer wieder neu
blüht es im Garten meiner
Worte, dunkel und hell
und aus ganzem Herz.
Und alles schenkt sich aus
Liebe.

©miro

Morgenrot

In der Nacht des Dunkels

geht der Atem auf

wie ein Morgenrot

und legt Tränen in den Moment.

Und Dein Herz trommelt Dich durch die Nacht.

Und wenn Du die Kraftspürst,

zaubert Dein Blut

ein Morgenrot

und Deine Tränen werden zu Tau

und die Sonne in Dir

erblickt beglückt

den neuen Tag.

©miro