Dienstag, 30. März 2010

Zwei Rosen

Zwei Rosen wild,
zwei Rosen zart,
seh´aufgeblüht
ich an dem Strauch.
Ein Sonnenwind,
ein Liebeshauch,
umarmt der Rosen
Kuss.
Zwei Tropfen Tau,
zwei Tropfen Glück,
Ein Ahnen von
der Ewigkeit
trägt beide durch
die Lebenszeit.

©miro

Sonntag, 28. März 2010

Lebensgeiz


Die Verrücktheit der Hoffnung


salbt die Wunde der Angst

und legt dicke Pflaster auf;

die Vergessen machen sollen

- was eigentlich zu oft -

aus Erwartung geschah.-

Bewegung täte Not.

-Doch Bequemlichkeit

scheut den Aufwand,

der an den Mißerfolg

gezahlt werden könnte.


©miro

Freitag, 26. März 2010

Zitronenfalter

Du hast gekitzelt meinen Blick,
wie ich da stand, so voller Ernst.
Du flattertest so leicht vorbei,
so spielerisch und doch voll Kraft;
so ohne Ziel, und doch bestimmt,
und winkst dem Leben zu.
So plötzlich kam grüngelb Dein Flug,
erschrecktest meine Müdigkeit.
- Ein Augenzwinkern blieb bei mir
zurück; ein Sonnenlachen,
das mich trug, so wunderbar
durch diesen Tag.

©miro

Donnerstag, 25. März 2010

Lauer

- Die Lauer hat ein Netz gewebt,
um auszusaugen Freiheitsflug.
In grauer Seide eingehüllt,
so starrt sie, dornenfingrig kalt,
voll Hunger, Basiliskenblick,
aus Bosheitsleibesgrund.
- Die Liebe hat den Tau gesät,
noch ehe, daß der Tag
erwacht; hat Perlen auf
das Netz geweint, und so
entblößt der Lüge Macht.
- Die Sonne zaubert eine Pracht
aus Diamantenfeuerglanz.
- Die Tränen fielen absichtslos,
so, wie die Liebe oftmals weint;
zerstörten einen Lebensplan,
gesponnen aus geplanter Gier.
- Wenn alle Tränen sind versiegt,
vergessen Lieb´und Leid;
spannt neu sich auf das alte Netz
und lauert in der Zeit.

©miro

Mittwoch, 24. März 2010

Nachtfisch

Die Nacht, sie hat mich aufgeweckt.
Der Mond erstarkt in halbem Rund.
Blauschwarz füllt sich der Himmelsee,
und ich schwimm´ auf der Erde Grund.
Ich träum´ ich wär ein großer Fisch.
- Perlmutt - Gefühlsgedankenhaut;
sie schimmert durch den Fluss der Nacht;
blitzt hier und dort kurz einmal auf.
- Die Augen sind so tellerhaft,
und schauen anders als gewohnt.
- Das Leben füllt um mich den Raum.
In Kiemen sauge ich es ein.
- Und der Verstand - ein großes Maul -
klappt leise auf und zu.


©miro

Dienstag, 23. März 2010

Ein Dank

Es gibt Momente, die das Herz
viel besser weiß, als jeder Sinn.
- Und eine Dankbarkeit klopft
leis´ an meinem Leben an.
- Auch der Erfahrung schlimmste Pein,
selbst Kummer, Gram und Bitterkeit,
verbergen einen tiefen Sinn, den nur
die Herzensliebe weiß.
- Mein Herz klopft an, an meine Tür,
auch wenn es voller Widersinn dem Denken
oft erscheint.
- Mein Herz umarmt die kleinste Zeit,
die Freude, Liebe und das Leid und
auch der Leere Spur.

©miro

Montag, 22. März 2010

Gelbes Leuchten

Ein neues Gelb erstrahlt im Park;
verblichen ist der Winterling.
Der Frühling treibt voran mit Macht.
Gelb sind die Knospen an dem Strauch.
Die Primel bricht das Erdreich auf.
Narzissen wiegen leise sich
im nahen Osterklang.
Das satte Gelb hat so gefehlt;
bald mischt es sich mit frischem Grün,
und fegt den letzten Frost dahin.
Ein gelbes Leuchten ist erwacht;
nach einer langen Winternacht.

©miro

Sonntag, 21. März 2010

Aus der Seele

Ein Funke oder nur ein Traum?
Ein Drängen wider jeden Sinn?
Ein "Jetzt" aus dem Erlebensraum?
Es gibt die Antwort nicht die Zeit,
die ihren Raum in Bilder fasst.
Wir sind uns Weg und Ziel
zugleich; auch wenn es anders
oft erscheint, in einer Mühsal Qual.
- Aus einer Seele Ewigkeit,
verrinnt der Raum und auch die Zeit.
Die Seele spielt die Melodie,
die anderes Erleben weiß,
in einem Herzensatemsklang
und einer Freude Glücksgefühl.

©miro

Freitag, 19. März 2010

Nachtregen

So schwer gerundet war die Nacht,
daß auch das letzte Denken floh.
Der Körper sank in tiefen Schlaf,
und achtete der Träume nicht;
vergaß des Tages Räderwerk.
In Bleigrund sank das Sorgenreich;
sah nicht des Silbers Wellenschlag.
Ein großer Fisch verschluckt die Welt,
und spuckt sie in den neuen Tag,
der schweißgebadet Tränen birgt,
die wohl die Nacht geweint.

©miro

Nach dem Frost

Ein Schmerz erstarb in Eiskristall;
und Wehmut schmolz dahin ganz leis.
Ein Regen spülte Tränen fort,
und alles Sein erscheint nun matt.
Der Frühlingshauch küßt Narben blank;
und Sonne wärmt im Park die Bank.
Die ersten Blumen sind verblüht;
und doch so lang ist noch das Jahr.
Ein Lachen füllte kurz den Raum,
und nun schweigt eine Stille wohl.
Der Tag erweckt die Müdigkeit;
und Wolken drängen in die Nacht.
Ein Lichtgespinst im Morgendunst,
es gaukelt neue Träume vor.
Ein Schmetterling fliegt in das Grau,
so gelb fast wie ein Blütenblatt
aus einer fernen Zeit.
Es ist noch Frost in meinem Herz;
auch wenn es Hunger nicht mehr spürt;
es träumt nur, was kein Frost berührt.


©miro

Mittwoch, 17. März 2010

Bärenhaut

- Ein Spiel der Schwere
und der Kraft,
die noch der Sonne
blinzelt zu,
so schlafestrunken,
wie sie ist.
- Ein Urgefühl,
das sich noch sucht,
nach eines Winters Traum
so kühl; das hoch
sich in das Leben reckt
und nach der Sonne greift.
- Ein Glück, das nun den
Hunger spürt, und lässig
nach der Freude hascht,
die noch zuvor die Dunkelheit
in einer Gruft gefangen hielt.
- Ein Brummen, aus dem
Herzensgrund vibriert
fast wie ein Bienenschwarm,
und atmet voller Frühlingslust
die Sonnenstrahlen ein.
- Ein dicker Pelz aus Wohligkeit,
verspürt die Wonne tief in sich,
und räkelt sich ganz selbstvergnügt,
kann garnicht anders sein.

©miro

Sonntag, 14. März 2010

Körperweisheit

Dein Körper weiß die Antwort schon,
noch ehe Deine Frage brennt.
Dein Körper trägt Geburt und Tod
in seinem kleinsten Sein.
Dein Körper bildet Deine Welt;
ist so viel mehr als Dein Konzept;
Du bildest Dich nur ein.

©miro

Samstag, 13. März 2010

Das Sonnentor

Künstliche Schatten
flackern und huschen dahin.
Getrübte Tränen glänzen
neonfarben.
Erlernte Bequemlichkeit
gaukelt Leben vor.
Untot liegen die Sinne
brach.
Der Instinkt spürt die
Sonne nicht
in der Taubheit des Denkens.
Wo ist das Sonnentor
das keine Schatten
wirft?

©miro

Freitag, 12. März 2010

Schritte in der Nacht

Auf nächtlichen Straßen
schlagen Schritte den Takt.
Heimwärts, schnell und bestimmt.
Energisch der Weg von der Arbeit
nach Haus, und im Gehen klingt
langer Tag aus.
Ich hör´ Deine Stimme
und geh´mit Dir mit;
erlebe Dich kraftvoll;
die Straße enteilt.
Und im Kopf schon das Morgen;
das fast nie enteilt.
Und ein kleines Glück
flattert leise mit uns,
das wir abgerungen
der hastigen Zeit.

©miro

Mittwoch, 10. März 2010

Lebenslänglich

Schon der Gedanke
kaum geahnt,
vermischt sich
mit des Schicksals Lauf.
Er formt ein Sein,
das anders lebt,
als uns´re Pläne
sich gedacht.
An unsichtbarem
Fadennetz webt
sich ein Teppich
der uns fremd -
obwohl er viele
Farben trägt,
die gar so wohl
vertraut.
Wie lebt man nun
mit diesem Werk,
das unaufhörlich
schreitet fort;
in dem wir wirkend
eingewirkt. -
Wir sehen uns
als unser Bild,
das lebend uns
entgegentritt
mit jedem Atemhauch.

©miro

Dienstag, 9. März 2010

Verschoben

Erschüttert ist der Lauf der Welt,
ein Aufbegehren bis ins Mark.
- Wie Ameisen die Menschen sind;
doch wirrer noch, als kleinster Geist.
So winzig die Veränderung -
in einem Kosmos unerahnt.
- Drei Meter nur - ein Hauch der Zeit;
und Chaos stürmt das Menschenherz,
und raubt ihm jeden Halt.
Wie Kreisel dreht sich Menschenwahn
im Peitschenschlag aus Angst und Gier,
aus Grausamkeit und Arroganz.
- Wie Sandburgen am Strand gebaut,
so formt der Mensch die Sicherheit;
und eine kleine Woge nur, zerstört
das Narrenspiel.
- Wir türmen unsre Fragen auf;
bedecken sie mit Wissenschaft;
doch selbst der Glaube
liegt entblößt
und gibt uns keine Kraft.
- Wie Leim haftet das Zeitgefühl;
wir zappeln; doch wir kleben fest;
wo zeigt sich einer Freiheit Spur,
die Freude uns, und Liebe läßt?

©miro

Montag, 8. März 2010

Frühlingskuss

In Stichen brennt das Sternenlicht
sich in die klirrend kalte Nacht;
und auch die Sonne war am Tag
so frostbewehrt in ihrem Schein.
Ein jeder Schatten hegte Schnee,
ließ keine Wärme ein.
Ich fiel in einen Traum so schwer,
bis fast ins Schwarz des tiefsten Blau.
Ein Tod kam über mich.
Er fegte die Gedanken leer,
und brach so manchen dürren Ast,
dem ich mich anvertraut.
Die Starre spürte Deinen Kuss.
Ein Glückshauch ließ die Augen blüh´n.
Ich sehe einen Garten zart
in lichtem Frühlingsgrün.

©miro

Sonntag, 7. März 2010

Märzbecher

Ein Becher weiß,
in Schnee gehüllt,
sprosst hoffnungsfroh
aus starkem Grün,
das sicher an den Frühling
glaubt.
Der Becher glänzt
im Sonnenlicht
strahlt voller Wärme,
trotzt dem Frost,
und zeigt der Welt,
daß Dunkelheit
nicht ewig dauert an.

©miro

Freitag, 5. März 2010

Versteck

Das Kind hat sich
im Schlaf versteckt.
Vorbei die Schläge,
die der Tag mit
Vorwurfsmine,
voller Lust,
so reichlich
hat verteilt.
Das Kind hat
Wärme sich
erhofft,
und einen Schutz,
den es nicht fand.
Die kleine Kinderseele bebt
voll Zorn und Angst zugleich;
trägt fassungslos der
Ohnmacht Qual,
die kein Entrinnen kennt.
Nur noch der Schlaf ist
unbefleckt, wenn er
erweckt die heile Welt,
voll Zärtlichkeit
und Glück, die sonst
das Leben kaum
noch kennt.

©miro

Donnerstag, 4. März 2010

Wie lange noch?

Zwischen kurzen Momenten
freier Gedanken,
und der Benommenheit
durch Zwänge,
schlägt eine Art Zeitlosigkeit
wie ein Ausatmen des Herzens.
Ein Klang weht herüber,
fast vergessen,
und doch so vertraut.
- Doch im Innehalten
dröhnt das inflationäre
Heulen der Angst.
Eine Implosion der Müdigkeit
schleudert grelle Blitze
in den Schlaf
und immer neue Tränen
ballen sich zu Wolken,
die den Himmel verdunkeln.
- Und der Abend kommt zu spät
- und der Morgen zu früh.
Wie lange noch?

©miro

Mittwoch, 3. März 2010

Sonnendunst

Im Frostkuss
dämmert noch die Welt;
und die Gedanken
sind noch klamm.
Kaum öffnet sich der Blick
dem Licht,
und wächsern dehnt
der Körper sich
aus einem Todesschlaf.
Ein Grün huscht
schemenhaft vorbei,
und schämt sich
seiner Fremdheit fast.
Ein Eishauch lähmt
in rauhem Biss
das Rot der Freude
Leichtigkeit.
Wie ein Skalpell
gleißt Sonnenlicht
und schneidet ein
die graue Haut.
Ein Leben schlüpft
nun in den Tag,
und dehnt sich
wie ein Schmetterling
im ersten Morgentau.
Und in des Auges Grund
perlt eine Träne groß
und schwer,
die voller Sehnsucht
hofft;
bevor sie fällt
in einen Traum,
der schon erstorben schien.
Die Sonne wogt dem
Herzschlag gleich.
Der Schmetterling
spürt Wärme nun,
und hungert nach der
Blume Duft.
Er ist so schwer
nach diesem Grau;
er torkelt mehr,
als daß er fliegt;
doch eines spürt
er sehr genau:
Die Sonne hat gesiegt.

©miro

Montag, 1. März 2010

Hoffnungsfelsen

Bleischwer drückt der Himmel.
Eisig der Wind,
lähmend bis ins Mark.
Wie ein mahnender Finger
der Fels aus verblasstem Gestein.
Blendend weiße Möven
verlieren ein Kreischen
in tobender Gischt.
Schwarz nagt die Flut
an der Lebensspur.
Verrinnender Sand
in blindem Glas.
Zernarbte Träume
von Glück.
Erschöpfender Blick
über Wogenkämme.
- Und jede Hoffnung
eine Fata Morgana
am Horizont.
- Wann...

©miro

Mondlichternte mit Dir

Begleiten wolltest Du mich.
Ein Widerstreben gleitet ins Nichts.
Und vor uns liegt der Mond.
"Hier nimm!"
Weiß und nussig füllt
die Reise den Mund.
Ein prickelder, würziger
Geschmack von gelbem Leuchten.
"Steig auf, anders geht es nicht."
Du wächst mir auf die Schultern.
Es drückt ein wenig.
Der sehende Mantel fließt herab
wie eine Haut und wir sind eins.
So wohlvertraut ist alles für mich.
- Und Du bist ein fragendes Kind.
Nun bin ich doppelt so hoch wie sonst.
Ich muß mich an Dich gewöhnen;
- und auch an die Zweiheit, die ich trage.
Das Gewicht ist leicht und gibt etwas mehr
Festigkeit in den Füßen. Ich bin schnell
wie immer, in langen, ausholenden Bewegungen.
- So vertraut und doch geträumt ist die Reise.
- Der Weg der grüngelben Steppe gleitet unter
uns dahin. Deine Fragen klingen in mir wie ein
Nebelecho, und die Antworten verschmelzen
ohne Worte mit Dir. - Es ist ein anderes Leben,
bekannt, und doch mit nichts vergleichbar.
Das Sehen tastet wie Scheinwerfer in dieser
moosigen Dunkelheit und alles antwortet
in der Tagesfarbe der Sonne.
- Bewegung ist wie ein Pulsschlag, der uns
durchflutet. - Nun kommt der hohe Zaun,
und das weite Gelände vor dem Waldrand.
Blaue Funken laufen knisternd herab.
"Vorsicht jetzt, kein Laut!" tönt es leise in mir.
Wir huschen wie Nebel vorbei an den schweren
Limousinen, die etwas entfernt parken.
Ein chromglänzendes Motorrad schiebt
sich an uns vorbei. - Wir bleiben unbemerkt.
Eine bedrohliche Aufmerksamkeit ist weit
hinten auf dem Areal gefesselt und sucht ihresgleichen.
Weiter! Hinein in den Wald!
Zwischen den Bäumen öffnet sich ein breiter Weg.
Rechts und links gestrüppbewachsene Hügelkämme.
Der Boden verliert sich unter den eilenden Schritten;
fliegt kaum angetastet dahin. -
Nun gabelt sich der Pfad. Kinderstimmen.
Eine kleine Schar naht sich plappernd,
nimmt kaum Notiz von uns. Man kennt sich auf
diesen Wegen.
Sie nicken dem Neuen einen kurzen Gruß zu,
belächeln Deinen Unverstand, tuscheln ein wenig.
- Und schon sind wir weiter.
- "Dort ist die Stelle, schnell!" - Wie Pilze stehen
die Früchte im Dickicht. - Unverwechselbar!
Wir teilen uns. - Nun sind wir zwei Wesen.
Du bist angekommen, und wir ernten.
- Füllen die Schätze in unsere Traummäntel.
- "Leb´wohl, bis zum nächsten Mal!"
-Und in einem Gleißen geht die Sonne auf.

©miro