Mittwoch, 30. Januar 2013
Zeittür
Wie machtvoll wachte einst der Hund
an dem Portale,
gestützt von lächelndem Gesicht.
Spinnweben ranken nun schon viele Male
von Jahr zu Jahr
und manche Zeit erwacht wohl nicht.
Wer mag erwerben nur das Haus
und schmücken sich mit fremden Federn;
es füllen mit der Unrast neuer Zeit.
Verschwunden ist in altem Glanz
so manch´ Empfinden,
entschlüpft durch eine Zeittür,
die sich schließt und von Vergangenem
nur angedeutet spricht.
©miro
Dienstag, 22. Januar 2013
Du grüßtest mich
Du grüßtest mich, kaum, daß ich hier.
Ein treuer Blick, wie ein Geschenk.
Du warst ein guter Nachbar mir.
Und nun hast Du den Blick gesenkt.
Du grüßtest mich, wohl in der Nacht.
Am Morgen sah ich Deine Spur.
Du winktest mir im Traum wohl zu,
bevor den Frieden Du gemacht,
ganz sacht auf meinem Grund
bei Nacht.
Du warst ein Freund, den kaum ich sah.
Du nicktest mir nur immer zu,
wenn ich nicht wußte, wie ich´s schaff´
zu wurzeln hier an diesem Ort.
Ich hatte Dich vermisst die Zeit.
Doch Du hast über mich gewacht
und zeigst mir nun, daß Du mir bleibst,
an einem guten, treuen Ort.
Bist stets nun da und gehst nicht fort.
©miro
Donnerstag, 17. Januar 2013
Göttlich
Der Gott war falsch;
der Glaube war falsch;
der Ort war falsch;
- sogar das Lied.
Doch die Freude
des Herzens
tanzte millionenfach
in lachenden Funken.
©miro
Montag, 14. Januar 2013
Schneefall in Dornenhecken
Aus zeitloser Helligkeit
fällt ein Flockentanz
auf spitze Dornen.
Ein unergründliches Weiß
aufgespießt in starrem Kalt.
Frostträumende Augen.
Ein Gleiten im Wirbel der
Zeitbenommenheit.
Festgehalten nur durch
die Knospe der Erinnerung.
Eine Ohnmacht.
Nebelhaft.
Und duftendes Rot
in sattem Grün.
So sicher jenseits der Dornen.
©miro
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