Sonntag, 30. Juni 2013

Der versteckte Sommer






Geduckt an einer Ziegelwand,
fast hinter vorgehalt´ner Hand,
blüht eine Sonnenblume; ach!

Nach Tropenhitze, Wasserschwall,
fast grau wie Herbst,  kommt es oft an;
versteckt fragt eine Hoffnung: "Wann?"

Genarrte Zeit, genarrte Welt.
Kalte Dusche; heiße Luft.
"Wo bleibt der Sommer?" klingt ein Ruf.


©miro

Donnerstag, 27. Juni 2013

Ein sarkastisches Traumschloß





Man bastelt oft an vielen Welten;
nur stellen sie sich dann nicht ein.
So grinst man an das 
schnöde Schicksal
gönnt sich das Gute, 
das man hat 
und wundert sich
mit jedem Bissen,
daß es den Bauch füllt
und macht satt.
Man wartet nicht mehr
auf die Träume; 
reißt ein den Traumturm
voller Lust;
genießt des Lebens
kleine Süße und denkt:
Ich hab´ es gleich gewußt!


©miro

Dienstag, 25. Juni 2013

Sternengold






Ein Gold aus lauter kleinen Sternen 
schiebt sich gelbgrün auf ödes Land.
Es leuchtet hell in kleinen Inseln,
wo es den Halt zu leben fand.


©miro

Fast wie Seifenblasen





Rummel in meinem Kopf
und verworfene Träume.
Ein unrasierter Morgen.
Fast wie Seifenblasen
ist manches Erleben;
man berührt es und
es treibt dahin.
Ja; es ist bunt;
natürlich ist es das...


©miro

Samstag, 22. Juni 2013

Mittsommerabend





Am Abend noch ein Farbenspiel,
Obstbäume leuchten voller Pracht.
Es ist, als ob viel Ernte winkt,
nach langem Tag und kurzer Nacht.

©miro

Freitag, 21. Juni 2013

Schlangenzwiespalt



Im Spalt eines Baumstamms
bist Du in neue Häute geschlüpft.
Du zeigst Dich nicht
und schaust doch.
Sommersonnenwende
im Schlangenzwiespalt.


©miro

Sonntag, 16. Juni 2013

Mohnkrone


 


Kein Königsmantel ziert Dich mehr;
doch perlenhaft glänzt Tau.
Gekrönt ist Deine Zeit.
Und Freude streust Du in die Welt.
Doch sie erscheint, wenn längst
vergessen ist das alte Jahr.


©miro

Freitag, 14. Juni 2013

Langsamkeitsspur


 



 Interessant von außen betrachtet.
Gefächerte Grashalme.
Grün.
Darunter das verblichene Vorjahr.
Schneckenhaft in sich gekehrte
Balance auf  Hoffnung und Gegenwart.
Mit gesenktem Fühlerblick.
Und die Zeit klebt hinter einem.
Langsamkeitsspur.

©miro

Donnerstag, 13. Juni 2013

Rosenwoge






Es blüht und blüht und immer mehr!
In  grünem Blattwerk leuchtet es!
Ein Duft weht weich und sinnbetört!
Und Summen läßt die Träume glüh´n!
In einer Sommerwoge schön!


©miro

Offene Verbindung




 Zwei Hälften einer Energie.
Geschlossen schirmen sie sich ab.
Fallen kaum auf, im ersten Blick.
Doch offen strahlt so vieles aus.
Es tanzt ein  feurig´ Wechselspiel
um einen Kern, der nun geteilt.

(Hermanover Kugel; Glimmerkugel, einzige Fundstelle ist bei Hermanov, Böhmen)

©miro

Dienstag, 11. Juni 2013

Ostseestein

 




In grünem Fell ein Meeresgeist.
Behäbig wartet er am Strand.
Ein Wandel der Gelassenheit.
Ganz voller Ruhe, ohne Zeit.


©miro

Montag, 10. Juni 2013

Mohnteller



 




Ein Wiesenrot scheint leuchtend auf.
Ein Teller, der voll Freude sprüht
und mittig eine Krone trägt
und seidig sich im Wind bewegt.


 ©miro

Heißluftballon






Eine seltsame Leere umschließt diesen Tag und läßt ihn treiben. 
Sonnenbrandhaft legt sich eine Müdigkeit auf die Haut und dringt ein.
Ein diesig blauer Himmel spielt mit Gedanken. 
-  Blattwedel streicheln absichtslos und gelangweilt die Luft.
Eine Langeweile lauert wie eine Spinne im Jetzt und wartet auf Beute.
An Sonnenfäden verfangen sich Impulse im Sommernetz.
Melancholisch gleitet ein Ballon gesättigter Träume dahin;
sinkt nieder und hinterläßt einen Abschied.
Hoffnung ringt mit Sehnsucht auf romantischer Flur.
Und die Sonne winkt dem Tag hinterher.

Heißluftballon...



©miro

Sonntag, 9. Juni 2013

Rosenwach


 




Schon am Abend blühte sie.
Ein zarter Gruß an meinem Haus.
Sie ließ die Träume heller blüh´n
und duftete durch meine Nacht.
Am Morgen wollte ich sie seh´n.
So früh bin ich erwacht.
Und sie ist da und ist so schön!

©miro

Samstag, 8. Juni 2013

Grasblüte










Kleine Staubfedern, 
zum Flug bereit,
kitzeln einen Traum
von Grün in die Nase.

©miro

Holzstapel im "Hier und Jetzt"



Ein selbst gegebenes Versprechen von Wärme im Winter.
Leuchtend und zum Anfassen.
Das läßt sich begreifen; doch wie vieles nicht.

©miro

Freitag, 7. Juni 2013

Tropfenfall










 Es ist nicht die Träne im Ozean.
Es ist auch nicht der Tropfen,
der das Fass zum Überlaufen
bringt; es ist etwas Unbedeutendes.
Ein Tropfen, der in den kleinen
Lebensteich  fällt und alles zerstört.
Und dann scheint die Sonne darüber...

©miro

Mittwoch, 5. Juni 2013

Duftgedanken








Und immer wieder lockt ein Duft,
verweht und ist Erinnerung.
Ich sammele die Düfte ein,
vermische sie zu einem Traum,
der mich beglückt in Zeit und Raum,
in immer neuer Wirklichkeit.

©miro

Dienstag, 4. Juni 2013

Mohngelächter






Ganz breit lacht er den Sommer an.
Ich blühe jetzt; mir ist es gleich,
ob Du im Regen Dich verkriechst;
mein Rot schlägt alles Grau in Bann!


©miro

Montag, 3. Juni 2013

Grasgeflüster






Sonne und Wind in hohen Halmen.
Verwehte Gedanken im Gras.
Ein Rauschen ersetzt die Worte.
In Sonne und Wind.


©miro

Sonntag, 2. Juni 2013

Weiße Herzsterne



Manche Sterne leuchten auch am Boden.
Oft entdeckst Du sie erst, 
wenn Du sehr traurig bist.
Dann berühren sie Dich. 
Leise küssen sie Dein Herz,
wenn es Tränen weint 
und verzweifelt ist
Und Dein Herz wird heilen
und strahlen.
- Wie ein weißer Stern.


©miro

Samstag, 1. Juni 2013