Freitag, 28. September 2012

Verdeckte Armut






 Nicht immer schreit die Armut laut;
oft ist sie  fast verstummt.
Ein seltsam bitteres Gefühl
nagt  wie ein Wurm am Lebensglück.
Ein Hunger nach Geborgenheit;
ein Hunger in Vergessenheit
und Hunger, wie man ihn so kennt.
Oft wird die Armut fortgeschämt
und manchmal  fällt sie tränenleis
in eine See, die niemand weiß.

©miro

Donnerstag, 27. September 2012

Kürbispracht in Britz






Ob der Herbst wohl Farbe schenkt?
Oder versinkt in Schmuddelgrau
die malerische Farbenwelt?

Ich suchte Farbe irgendwie
an einem Tag, der sonst recht grau.
Ging wahllos durch den müden Herbst
und wußte nichts genau.

Ein wenig Nässe, kalte Luft
und irgendwo der Rest Berlin.
nichts, was die Freude ruft.

Kleingärten tauchten langsam auf.
Und ich dacht´für mich hin.
Zurück nach Haus´hier gibt es nichts.
Doch plötzlich lacht ein Kürbisfeld.

So geht es oft, wenn nichts recht freut
und trotzdem geht man seinen Weg,
daß plötzlich Farben blüh´n.

Kürbisse! So prall und rund
und jeder lachte irgendwie.
Und einen hab´ ich mir gekauft.
Der schmeckte, wie noch nie.


©miro

Mittwoch, 26. September 2012

Schattengeist



 Sommersonne brennt den Himmel blau.
Ein Träumen wiegt die Zeit in Schlaf.
Und oben wirft ein kleiner Geist,
der alles hört, den Schatten ab.
Ein Rascheln schreckt die Freude auf
und  flieht durchs Nadelöhr des Tags.
Das Glück ist oft so ungenau.

©miro

Dienstag, 25. September 2012

Klein aber fein



Wenn man großen Hunger hat
oder einfach nur den kleinen -
wird man hier von Herzen satt.
Es gibt, was sie so hat gedacht,
was heut´ zu essen Freude macht.
Frau Rösler kennt die meisten Gäste
und zaubert ihnen nur das Beste.
Wie bei Muttern schmeckt es hier.
Mit großem Hunger oder kleinen -
Hier ist man mit der Welt im Reinen.


©miro

Mittwoch, 19. September 2012

Dornröschenengel



 An einer kleinen Mauerwand
mit blauen Augen ein Gesicht.
Im Sommer ist es grün verdeckt
und man bemerkt es nicht.
Doch kommt der Herbst
mit seiner Pracht,
fällt nach und nach 
das Lächeln auf;
stets da; doch nun
erwacht.

©miro

Montag, 17. September 2012

Wendelblick auf der Pfaueninsel



Geschwungene  Stufen
zu Südseeträumen.
Pfaue schlagen ihr
Fächerrad.
Launen, der Pflicht 
entflohen.
Wendelblick.

©miro

Lebenlassen



Einer Wohngesellschaft nah,
hing diese Tafel einfach da.
War´s  Zufall oder war´s geplant?
Wohl dem, dem da nicht
Übles schwant.

©miro

Mittwoch, 12. September 2012

Sandgeboren




 Ein Perlen wirbelt Glitzern auf
 sodaß es körnig kreisend schwebt.
 Ein klares Wasser tritt hervor
und fließt in hellem Überschwang.
Es küsst das Land mit jedem Kreis
und feiert Neugeburt im Sand.

©miro

Sonntag, 9. September 2012

Kirchblick










Deftig grüßt Du schon von Ferne.
Dich erschüttert kaum die Zeit .
Wachst über die Deinen gerne;
bauerntrutzig und bereit.
Warm  sind Deine Ziegelmauern;
bieten stets Geborgenheit.
Hörst Dir an gar manche Klagen;
schenkst den Menschen wieder Mut.
Kümmerst Dich um wenig Fragen.
Bist Gebet und damit gut.
 

©miro

Morgenrose


 
 Im  Morgentau ruht noch das Dorf.
 Der Hahnenschrei blieb unerhört.
Die Sonntagsruhe räkelt sich. 
Die Sonne tupft auf frischen Tau.
Und müde ragt die Ziegelwand.
Doch eine Rose strahlt und lacht
in  frischen Perlen, voller Pracht.


©miro

Donnerstag, 6. September 2012

Den Kuchen - frisch - auf den Tisch!



 Heinzelmännchen gibt´s nicht wirklich
und mein Dörfchen ist so klein.
Immer muß mit Pferdestärken
hier und da ein Weg mal sein.

Hupen mochte ich nie hören;
doch dieses hier ist Melodie.
Ein Bäckerwagen kommt 
gefahren und bringt mir
Kuchen, frisch wie nie!

Den Kaffee kann ich ja 
noch kochen
und kaum steigt dieser 
Duft nun auf;
da tönt die Hupe!

"Ach, wie selig!
Zum Bäcker!
Schnell, im Dauerlauf "

Es sind drei Schritte nur,
die golden;
Drei Schritte hin
und drei zurück.

Vergessen sind nun
alle Sorgen,
bei Kaffee und bei
Kuchenglück!


©miro

Mittwoch, 5. September 2012

Oase in de Wadden









 Lange vorbei und doch weht Wind.
Ein Leuchtturm weckt Erinnerung.
Strandflieder kitzelt gute Zeit.
Oase der Vergangenheit.

©miro

Dienstag, 4. September 2012

Hotel des deux gares

 Les Reves perdues 
dansent dans la rue
de jeunesse.
Il faut les retrouver
dans la nuit...


©miro

Montag, 3. September 2012

Vier Früchte










Vier Früchte liegen lange schon.
 Ich nahm sie mit auf meinem Weg.

- So sonderbar  war dieser Baum,
von dem ich sie gepflückt.

Ich kannte seinen Namen nicht.
Fand nicht mehr wieder seinen Ort.

Vier Früchte blieben mir von dort.

Und plötzlich taucht nun auf das Bild
und auch der Name wird genannt.

Vier Früchte  fragen nun nicht mehr,
Schwarznuss sind sie genannt.

©miro

Sonntag, 2. September 2012

Wiesenfeste





Kleine Wiesen, große Wiesen;
Netzwerkarbeit überall.
Gut ist es, Bescheid zu wissen;
denn sonst kommt man 
leicht zu Fall.

©miro