Donnerstag, 28. Februar 2013
Eiskorallen
Schlummernd auf Steingrund, im Wintermeer,
atmen Kristalle in glitzernder Pracht.
In gläserner Luft gleitet Lidschlag daher;
schnappt nach Bildern und sammelt sie sacht.
©miro
Dienstag, 26. Februar 2013
In stumpfer Nacht
In stumpfer Nacht legt flechtenhaft
ein Nebelreif sich um die Zeit.
In starrer Spannung ragt Gewirr,
verästelt weiß;
als Adernnetz ins Dunkelschwarz.
- Und fast vibrierend wartet;
ein Frühling; der fast grenzenlos;
im Sonnenmeer verströmen kann.
©miro
Montag, 25. Februar 2013
Und ich träume von Weinbergen
Schieferfelsen wohl über dem Rhein
und Weinberge über dem silbernen Strom.
Und Wärme, die anhält und dringt bis ins Herz.
Und feste Erde wohl unter dem Fuß.
Und Drachen und Burgen und mancherlei Gold.
Und ein plätscherndes Lachen, das mir so vertraut.
Und ein Traum voller Feuer, vulkanische Glut.
Das wäre wohl richtig und täte jetzt gut.
©miro
Sonntag, 24. Februar 2013
Ein Ikaros
Ein Ikaros liegt mit gebroch´nen Schwingen
als Denkmal auf recht hartem Grund.
Ein Spatz krallt spöttisch sich auf seinen Rücken.
"So fliegt man nicht"; tut er ihm kund.
Gar mancher Traum strebt in die falsche Richtung
und krallt sich fest, weil er es so gewohnt.
Die wahre Freiheit sonnt sich oft auf einer Lichtung;
man sieht sie nicht; nur weil man meint, daß es nicht lohnt.
Man senkt den Blick und fällt dabei in Starre;
wird Opfer einer fremden Gier.
So schwer oft lasten manche unerfüllten Träume;
man liegt nur da und lebt nicht wirklich hier.
Anmerkung: Skulptur auf dem Berliner Flughafen Otto Lilienthal in Tegel "Der Fall Daidalos und Ikaros" von Rolf Scholz, die auch auf Otto Lilienthal anspielt
©miro
Samstag, 23. Februar 2013
In Rot und Weiss
Entfernt, in Weiss, zwei schwarze Schatten
und tunnelhaft ein rotes Gitterwerk.
Gedanken gleiten wie auf Kufen;
ganz rot sind sie, in Schnee und Eis.
Ein Gitterwerk, in Rot durchpflügt
die weißen Flächen.
Ein Rot, so kalt; doch schlägt
es eine Brücke zu ander´n Ufern,
ganz in Weiss.
©miro
Dienstag, 19. Februar 2013
Winterstrandkörbe
Beharrlich stehen sie im Rund.
Gewohnt sind sie den Wetterfrust.
Doch sicher träumen sie davon,
daß neu erwacht die Lebenslust.
Wann mag es endlich Frühling sein,
mit frischem Grün und Sonnenschein?
©miro
Montag, 18. Februar 2013
Das graue Narrenfenster
Er reibt sich die Augen
in grauem Blick.
"So trist ist die Welt"
hat er wohl gedacht.
Er reibt sich die Augen
und sieht sein Geschick.
Verwischt sind die Träume.
Er reibt sie sich fort.
Ganz eng ist der Käfig
und grau bleibt er dort.
©miro
Mahlzähne im Winterfluss
Zäh hält der Winter alles fest.
Die Wassermassen gischten weiß.Steinzähne mahlen Schnee und Eis
und schäumend bäumt sich auf der Fluss
und knirscht mit seiner Zähne Schar.
Er beißt sich durch die dunkle Zeit,
bis ihn der Frühling schließlich freut.
©miro
Sonntag, 17. Februar 2013
Tonlose Stille
Ein Dunkel fällt so unbemerkt
mit schwarzen Schwingen
auf das Licht.
Die Farbe wird so blass
im mattem Auge
und schließt Berührung aus,
die sonst man so ersehnt.
Und eine Hoffnung schlägt
nach innen und will keine
Freude seh´n.
Zu lang hat sie gewartet.
Sie will nun spüren nichts,
möchte das Leben nehmen
und am liebsten geh´n
in einen Raum,
der keinen Schmerz
und keine Liebe nennt;
wo keine Asche liegt
und auch kein Feuer brennt.
Und nur die Sehnsucht
ruft so fremd aus einem Ich,
das weder sich,
noch andere erkennt.
©miro
Schattenweiß und Spiegeltraum
Die Sonne fällt auf Schattenweiß.
Und schemenhaft malt Zukunft sich.
In Frost erstarrt, ein Spiegel blinkt
und mancher Traum erscheint
verwaist.
Man ahnt Bewegung und auch Fluss
und hofft auf einen Lebenswink.
In Eis gebannt, ein Spiegel blinkt
und zeigt so undurchdringlich sich;
ist Spiegeltraum und narrt den Wunsch,
der doch so sehnsuchtsvoll gereist.
©miro
Freitag, 15. Februar 2013
Sonnenblick auf Schneekristall
An manchen Tagen taut der Blick
und sieht nicht nur den Frost der Zeit.
Ein kleines sonniges Geschick
läßt tausendfarbig Träume sprüh´n.
Ein Knistern bricht das starre Eis;
es glitzert selbst an totem Halm
und funkelnd kehrt der Mut zurück
und spiegelt sich im Schneekristall.
©miro
Mittwoch, 13. Februar 2013
Fehlfarbene Morgenröte am Wintersee
Fehlfarben malt ein Sonnenglanz
als Morgenröte auf den See.
Ein fremdes Leuchten sickert durch
in Schnee und Dunst hinein.
Hinweg hebt manche Wärme sich;
es schiebt sich vor ein Fremdgefühl.
Wie Wundschmerz fast fühlt es sich an.
Ein tränenloses Glitzern bleibt.
So wird der See zum Spiegelbild,
für eine müde Traurigkeit,
die in die Fasziniertheit flieht.
So leise hört die Welt sich an,
wenn lautlos hört man einen Schrei,
den manche Kehle nicht getan.
Anmerkung: Das Foto ist nicht nachbearbeitet. - Der Text ist ein wenig inspiriert durch das Erleben in einer Nachsorgeeinrichtung für Krebs- und Herzkranke.
©miro
Dienstag, 12. Februar 2013
Rauschender Flussbettwinter
Laut rauscht im Winterschlaf der Fluss.
An Klippen mahlt die neue Zeit.
In Daunen hüllt die Erde sich
und spottet fast dem Schnörkelwerk,
das in dem Eisenrahmen still,
den Menschen Ruhe geben will.
Der Fluss ruht nicht in tiefstem Schlaf;
er läßt im Eis die Träume sprüh´n;
in Funken, Gischt und Schneekristall.
Er nagt an jedem Rahmenwerk
und will mit seinem Lebenslauf
nur weiter, immer weiterzieh´n.
Das Bett scheint ihm ein Ungemach;
er schiebt die Winterdaunen fort;
in jedem Tropfen pocht sein Herz
und rauscht und rauscht und rauscht.
©miro
Sonntag, 10. Februar 2013
Sonnenflutlicht
Noch liegt die Winterstarre schwer.
Zernarbter Schnee im Morgendunst.
Ein Sonnenflutlicht wirft verzagt
den Schein auf die verharschte Welt.
Zieht sich zurück und macht dann blau,
wenn nun der Tag im Winterspiel,
den Ball nimmt und ergraut.
©miro
Donnerstag, 7. Februar 2013
Hoffnungsweiß am See
Wie Funkenflug auf dünnem Reis
der Weidenknospen erstes Weiß.
Schneespuren noch auf altem Holz.
So zaghaft ist das Himmelblau.
Es spiegelt sich mit erstem Grün
in aufgetauter Wasserwelt.
Ein Augenblick, der frühlinghaft.
Er bricht des Winters harte Fron.
Ein Augenblick aus Weiß am See.
©miro
Mittwoch, 6. Februar 2013
Grauweiße Gezeiten
Ein Knistern im Eis und stürmischer Wind,
nur das Auge genarrt durch das starrende Grau.
Schwarzragende Pfähle, wie Nägel im Schilf
und Dunst, der fast fest, die Konturen umwebt.
Ein Herzschlag in Rot und ein Seemöwenruf
verklingt in der Weite und hallt weiß noch nach.
Grauweiße Zeit wie ein Acker liegt brach
und träumt von Bewegung in heiterem Sinn
und der Wind trägt die Träume in Wolken dahin.
©miro
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