Dienstag, 29. Januar 2008

Ein Tropfen Liebe

Gedanken kreisen
um das Rad der Leere.
Angst möchte ins
Nichts entweichen.
- Und ein Tropfen Liebe
erfüllt den Moment
und die Welt lächelt
mir zu.

©miro

Sonntag, 27. Januar 2008

Vermissen

Ich habe Dich gelesen
- und Du warst da.
Ich habe Dich gesprochen
- und Du warst da.
Ich habe Dich gesehen
- und Du warst da.
Ich habe Dich umarmt
- und Du warst da.
Ich habe Dich geträumt
- und Du warst da.
Ich habe Dich erwartet
- und wie sehr fehltest Du mir.
- Und nicht einmal das Leben
konnte Dich ersetzen,
denn mein Herz hat Dich vermisst.

©miro

Kindsein

So fröhlich fordernd
voller Herz,
so locker unbeschwert;
erblüht in jedem neuen Tag,
bis er zur Neige ging,
wuchs so viel Leben
in mein Sein,
weil ganz ich es umfing.
Ein Tanz der Kindergöttlichkeit,
ein Lied das vorwärts trug,
ergriff den Raum, ergriff die Zeit
und war sich selbst genug.
Gewissheit war das Paradies,
das jede Träne floh;
ein freies Lachen war das Schwert,
das Kummer von mir wies.
Dann kam die Frage nach der Zeit
erschöpfte den Moment;
wie klein auf einmal war der Raum,
und Enge wuchs in mir;
ich sperrte meine Liebe ein,
verschloß die Freiheitstür.
Wie lasse ich die Liebe frei,
die ich so lang versteckt;
wie wird zum Kind ein
großes Ich,
das den Moment verkennt?

©miro

Samstag, 26. Januar 2008

Liebevolle Wortblicke

Deine Worte malen Bilder,
tragen freudig sie zu mir,
und ich seh´mit Deinen Augen
was Du tust und bin bei Dir.
Freue mich an Deiner Freude,
sehe Liebe, sehe Glück;
und ein jedes Deiner Worte
schenkt mir einen Liebesblick.

©miro

Freitag, 25. Januar 2008

Unbegreiflich

Begreifend tastet
der Mensch sich ins Leben.
Er sucht die Herzsonne
der Liebe.
Aus unbegreiflichem Sein
ins Leben gefallen,
härtet das Wachs der Liebe
zum Ich.
Und eine Flamme brennt in Zeit und Raum.
Und alles ersehnt ein Gegenüber,
die Endlichkeit vor sich in Grenzbildern.
Und nur dann und wann fällt eine Träne
aus der Unendlichkeit
und weckt das Grenzenlose.
Eine unbegreifliche Berührung
jenseits von Zeit und Raum.

©miro

Donnerstag, 24. Januar 2008

Wie bunte Wimpel

Kleine Grüße auf Entfernung
reihen sich an buntem Band.
Ein Klingen schwingt in meiner Seele.
Ein jedes Wort ist wie ein Kuss.
Und ich sehe in Gedanken
mein Lebensschifflein in der Zeit.
Und Deine lieben, bunten Worte
sie flattern voller Herzlichkeit.
Sie schmücken es wie kleine Wimpel
und Freude ist des Schiffleins Ziel.
Und voller Glück
ist diese Reise, die Dich stets
wiedersehen will.

©miro

Mittwoch, 23. Januar 2008

So viel Liebe

Mehr, als geahnt,
mehr, als gedacht,
mehr, als gezeigt,
mehr, als gelebt,
öffnet sich die Liebe im Sein.
- Und Sie sprengt die Theatervorhänge
- Angst, -Zweifel, -Wichtigkeit, - Konvention.
Denn die Liebe ist kein Schauspieler.
Sie ist mehr, als jede Vorstellung;
die tiefste aller Berührungen;
leicht und schwer zugleich,
- und zeitlos.

©miro

Dienstag, 22. Januar 2008

Sonnentränen

Ein Sonnenklang
trifft Tränengrau.
Löst Eis und Schmutz
und Müdigkeit.
Ein Frühling macht das Herz so weit
fernab von jeder Jahreszeit.
Es ist ein Klang,
der fließen läßt
und klare Augen macht.
In tausend Farben blüht
die Welt -
im Sonnentränenlicht.
Vorbei ist diese Dunkelheit
und eine sanfte Mattigkeit
gebiert den neuen Tag.

©miro

Samstag, 19. Januar 2008

Der Baum der Erkenntnis

Zweifelgenährt reckt sich ein Stamm
anklagend gegen den Himmel.
Unter der Schlangenhautrinde
im Stamm der Erwartung
nistet der Tod.
Giftgrün knospen die Blätter des Neides.
Lockend leuchten die Früchte der Wünsche.
Und der Tau des Ichs tropft in die Zeit,
rinnt durch den Raum
und fällt in den Abgrund versäumten Lebens.
Und die Sehnsucht der Selbstvergessenheit
wünscht sich Blitze, die diesen Baum fällen,
der das Paradies versperrt.

©miro

Freitag, 18. Januar 2008

Besondere Terrarien in besonderen Terrarien

Geschaffene Orte
Zuschnitt nach Möglichkeit
und Bedingung.
Mit Blickwinkel
auf Objekte.
Privater Blick,
allgemeiner Blick,
gelenkter Blick,
Blick auf Lebendigkeiten
und Dinge.
Faszination hinter Glas.
Vorgeführte Welten
im Kleinformat.

- Wettergescheuchte
Menschenmassen drängen
in berechnete Kuppelbauten
aus Glas und Beton.
und wimmeln.
- Auf sogenannten Inseln
im Menschenterrarium
sind Landschaften angelegt.
In kleinen Glaskästen
ziehen Exoten den Blick an.
Insekten und Falter.
Stabheuschrecken und Käfer
vollführen ihr Mimikri;
zeigen die Unauffälligkeit;
verzehren Blätter.
In der großen Kuppel
verzehren Kassen andere Blätter
und befriedigen vorgegebene Wünsche.
Und auch hier Mimikri.
Sehen und Gesehenwerden.
Terrarienspiel. -

©miro

Montag, 14. Januar 2008

Der besondere Ort

In meiner Tiefe
nah und fern,
in meiner Sehnsucht Grund,
ist Leuchten, Liebe,
Zärtlichkeit -
ganz fest, doch filigran.
Ich trete durch ein Wunder ein;
berühr´ erstaunt die and´re Welt;
und halte fast den Atem an;
mein Herz es schlägt so laut.
Ein Hauch von Sein, fast körperlos,
ein Schweben, klar und zart,
weckt eine Feinheit, nie gekannt,
in grober Gegenwart.
Zwei Welten ziehen vor mir auf;
und körperlos und körperschwer
betret´ ich sanftes Moos.
Und auf der Lichtung nah´ und weit
ist kaum ein Ort, ist kaum die Zeit;
und Lächeln formt den Traum.
In einem Wald und Blütenmeer,
so seltsam und vertraut,
entspringt ein frischer, klarer
Quell, der jede Schwere trinkt.
Ein Lidschlag nur - in Trost
getaucht,
gibt mich in Zeit und Raum.
Erwacht bin ich in dieser Welt;
doch weiß ich um den and´ren Ort,
der nah und doch so fern.

©miro

Sonntag, 13. Januar 2008

Sonnenschwer

Nach langem, trüben Wintergrau
liegt Sonne schwer auf diesem Tag.
Es ist ein wohliges Gefühl,
fast so als ob ein Bär man wär´.
Ein jeder kleiner Sonnenstrahl
dringt tief in jede Pore ein
und macht so müde sehr.
Ein Räkeln macht sich in mir breit;
fast spüre ich die Bärenhaut,
fast gähnt mein ganzes Sein.
So sonnenschwer ist diese Welt
und lädt zum Träumen ein.

©miro

Samstag, 12. Januar 2008

Nachtglanz

Noch stumm die Welt
am Rand der Stadt,
doch Frische atmet
schon die Luft.
Vorbei an Haus und Zaun
ich geh´
und gelb tropft Neonlicht.
Ein weißes Netz liegt
auf Asphalt
und Sträucher sind
weiß angesternt.
Ein schwarzer Vogel
auf dem Draht
sitzt starr und
wartet auf den Tag.
Und weiße Knospen
an dem Baum
ergreifen stumm
das Himmelszelt.
Und weiß und zart
kristallgemalt,
liegt Wiese
dort am Weg.
Und dunkel tastet sich mein Gang
in trübem Bogenlicht.
Nur hier und da streift
mich der Blick
von schemenhafter Fahrt.
Fast schreckt er auf
so grell und schrill,
wie er ins Auge taucht.
Und weiß und still ist es in mir.
Und Nebel atmet in die Welt,
der mir von fernem Glanz
erzählt.
- Und leise schlägt mein Herz.

©miro

Online

Schwirrende Gedanken -
weltweit, offen und verborgen.
Verbindendes Lachen
und Tautränen
und Reif der Gefühle.
Flammen aus Feuern
der Gefühle.
Wind erfrischend und giftig,
betörend und klärend.
Meere des Menschseins.
Und Boden unter den Füßen,
als Acker und Wüste.
Eine schwebende Welt
- und so wirklich!

©miro

Freitag, 11. Januar 2008

Zug des Lebens

Dein wunderbares Lachen
verhallt ungehört
im Wartesaal der Zeit,
wenn Du den Zug des Lebens
versäumst.

©miro

Regungen

Es sind nur Gefühle
gefallen in Zeit und Raum,
tropfenweise,
Moment für Moment,
aus der Idee des Lebens.
Und Kreise bilden sich,
Tropfen für Tropfen,
und formen ein vergängliches Sein,
das sich als Körper zeigt.
Bewegte Bewegung,
die Regungen zeigt.

©miro

Ein Blatt

Ein Blatt am Baum des Universums
in Liebe geboren,
in Hoffnung ergrünt,
in die Farben des Lebens getaucht,
fällt leise herab
und raschelt
im Laub des Lebens.

©miro

So anders

Geschrieben hörst Du Dich anders an.
- Und auch Dein Bild war so anders.
Und dann Deine Stimme am Telefon -
und wieder war alles so anders.
Und dann habe ich Dich erstmals geseh´n -
und wieder war alles so anders.
Du warst so vertraut und so nah und so schön;
doch anders warst Du, so anders.-
Und jedesmal anders erschienst Du mir,
anders und jedesmal neu.
Und im Traum meines Selbst habe ich mich gehört;
und war anders , als jemals zuvor.
Ich sah in den Spiegel und wich fast zurück; -
so anders kam ich mir dort vor.
Und selbst meine Stimme mir fremd erscheint,
wenn sich meine Seele bewegt.
So anders ist Leben in jeglicher Zeit;
bis Raum sich von jeglichem Bilde befreit;
wird anders das Leben stets sein.

©miro

Aufwind

Nur eine Ahnung war zuvor.
Ein Hauch von Traum,
der könnte sein.
Und schwer lag Wolkenlast.
Wie taub war doch der Sinn.
Das Wollen war gelähmt.
Und nun regt sich ein neuer Mut.
Ein frischer Wind kommt auf.
Und Leben zieht mit Hoffnung ein,
bereit zu neuem Wagen.

©miro

Mittwoch, 9. Januar 2008

In dunklen Nächten

In dunklen Nächten
sternenlos
webt sich Unendlichkeit.
Und Tiefe ruft Gedanken auf.
Ein Lauschen sucht die Melodie
und einen Traum von Licht.
Und irgendwann erglüht ein Stern;
steigt leuchtend hell ins Sein.
Geboren in der Dunkelheit,
will er der Weg nun sein.

©miro

Sonntag, 6. Januar 2008

Wortumarmung

So seltsam können Worte sein.
Geschrieben liest Du sie.
Du liest und fühlst Dich gleich Zuhaus.´
Du fühlst die Liebe, spürst den Kuss.
Und bist umarmt und so beglückt.
Und Friede blüht in Dir.

©miro

Der schnelle Stillstand

So rasend eilt die Zeit vorbei.
Fast ist es, daß ich stille steh´
in meiner kleinen Gegenwart -
und spüre nur den Sog.
Zur Eile drängt ein steter Geist,
der sich um Ängste dreht,
und schützend halte ich die Hand -
bewahr´ die Liebe mir;
und baue mir ein kleines Nest
in meiner kleinen Innenwelt;
in dem die Freude singen kann,
trotz rauhem Frost und Sturm.

©miro

Samstag, 5. Januar 2008

Regenschwer

So schwer fällt der Regen
in schwere Zeit,
so schwer wird das Gemüt.
Ein steter Tropfen höhlt den Stein,
spült Hoffnung in den Traum.
Das Ziel ist nebelgrau umhüllt
und tränennass die Schwere zieht,
von mir ein jedes Bild.
So schwer zu fassen der Moment,
der Frieden
schenkte mir.
Im Atem bitterer Geschmack
und regen im Gesicht,
so steh´ich vor
verschloss´ner Tür
und find´den Schlüssel nicht.

©miro

Regen

Regen fällt in grauen Fäden,
läßt fast regungslos uns sein.
Und Gedanken rinnen durch
unser Innerstes
und waschen Klarheit heraus.

©miro

Mittwoch, 2. Januar 2008

Fast wie ein Vogel

Fast wie ein Vogel
schwebt das Jahr
zieht in Gedanken
Kreise.
Es weiß noch
nicht so recht wohin.
ist unbestimmt
und nebelhaft.
Ein Traum
der seine Heimat sucht,
will finden nun sein Nest.
Er wartet auf die
Frühlingsluft,
auf Nahrung,
um zu sein.
So lang nun schon
der Winter war;
wann wird es
Frühling sein?
©miro

Dienstag, 1. Januar 2008

Grisaille

Noch haftet die Asche
an Phoenix Nest.
Noch gibt es nicht
nah und fern.
Noch träumt
sich die Farbe
in grauem Gewand;
malt Ranken
auf grauen Kristall.
Noch schläft das Neue
in grauem Geäst.
Noch hüllt sich in Nebel
die Welt.
Noch läßt das Alte
das Junge nicht frei.
Ein Schlaf wohl
ist diese Welt.
Und alles erwartet
erlösenden Kuss,
der uns dem Leben
vermählt.

©miro