Dienstag, 28. Februar 2012

Bis ins Mark


Bis ins Mark dringen geflügelte Hiebe.
Leeren den Kern der Frucht;
kunstfertig eingeklemmt in erstarrte Rinde.
Tief muß das Leben gehen und ins Dunkel fallen,
um neu zu erwachen; entgegen jeder Erwartung.

©miro

In der Brandung


Wie Treibholz tanzen die Vögel
auf dunklen Wolkenkämmen.
Die Sonne gischtet durch Windboen.
Himmelsozean.
Irgendwo fliegt das Ich im
Möwenschrei.

©miro

Dienstag, 21. Februar 2012

Der grüne Vorhang


Ein Tag dem Winter kurz entflohn;
in einer Nische in der Stadt.
Ein grüner Vorhang tut sich auf;
und atmet eine alte Kraft.
Er hüllt mich wie ein Mantel ein;
mit seiner Blätter Widerschein.

©miro

Freitag, 17. Februar 2012

Die Engeltreppe


Erleuchtungsstufen auf dem Weg.
Nachdenklich, schmunzelnd;
Schritt für Schritt.
Erklärung einer kleinen Welt,
die mit mir geht
und innehält.

©miro

Mittwoch, 15. Februar 2012

Winterfreiheit


Die Schwere unter sich im Schlaf.
Grauweiß die Fläche.
Freudenspuren ziehen ihre Kreise;
fast wie ein Jubel.
Ist es wirklich so kalt?

©miro

Sonntag, 5. Februar 2012

Daunenwinter


Im kleinsten Zweig hockt grauer Dunst.
Schnee kriecht durchs Astgewirr.
In Nebelspitzen, nebelgrau,
die Nebelkrähe thront
und plustert jede Daune auf,
hüllt fest sich in ihr Federkleid
und läßt dem Winter
seine Zeit.

©miro

Mittwoch, 1. Februar 2012

Über dem Moor



Eisnebel, fast verwischt der Tag.
Von Ferne winkt mit starkem Ast
des Moores Wächter übers Schilf.
Ein weißer Hauch aus alter Zeit
raunt leise einen Zauberspruch.
Verblichen leuchtet silbergrau
die Kraft und Stärke dieser Welt;
versunken nur in tiefem Schlaf.
Eisnebel winkt mit starker Hand
so kundig auf den festen Pfad.

©miro