Samstag, 27. Dezember 2014
Schneestreif
Fast absichtslos entlanggewischt;
ein Diagramm der Winterzeit
in Gehweggrau und Mauerrand
und Heckenschnitt und Neuschneeweiß.
Fast klinisch diagnostiziert es uns,
was so oft fehlt an Herzlichkeit.
Fast absichtslos entlangewischt;
ein Schneestreif, so; bei Tageslicht.
©miro
Donnerstag, 25. Dezember 2014
Weihnachtsblau
Wir sind ja hier globalisiert,
was man nicht nur am Wetter spürt.
Auch Flora ist längst eingebunden,
und hat sich damit abgefunden.
Und macht an Weihnachten genau,
mit Enzian, ein wenig blau.
Heute, am ersten Weihnachtsfeiertag, in einem Vorgarten entdeckt.
©miro
Montag, 22. Dezember 2014
Weihnachtslämmer
Verschoben fühlt die Zeit sich an;
so müd´ wie ein verrückter Traum
aus Narretei und Phantasie.
Vielleicht geändert wird der Brauch
und statt der "Christbaumkugelzier"
begrüßt uns bald das "Weihnachtslamm";
auch schön geschmückt; man sieht es hier.
©miro
Samstag, 20. Dezember 2014
Blickdicht
Man lebt, doch lebt man so dahin.
Es läuft auch ohne Ungemach
und doch; es fehlt an Sinn.
Was hat nach Sinn man schon gesucht
und wiederkäuerhaft gelebt,
die Heilsversprechen überall.
" Was war nur falsch? Verflucht!"
Hat es an Herzblut wohl gefehlt;
war eine Übung etwa falsch?
Blickdicht war oft die Zeit für das,
was überall gepriesen wird;
wer hat gelogen; wer geirrt?
Wo ist denn der erfüllte Traum?
Hat da ein Zauberwort gefehlt?
Man hat Erleuchtung schließlich satt;
sie findet hier wohl nicht mehr statt.
Blickdicht wird besser wohl gelebt,
wenn man nach nichts und niemand strebt.
Und doch; man grübelt wieder nach.
©miro
Montag, 15. Dezember 2014
Der greise Türwächter
Noch immer hält er grimmig Wacht
und Rot gibt ihm den rechten Halt;
doch leise spinnen weiße Fäden
sich um die wachsame Gestalt.
Betagt sieht er Bedrohung nur
in Formen, wie er sie gelernt;
doch oft so heimlich wandelt sich,
was uns ein Schaden, wenn wir alt.
Auch Wachsamkeit braucht neuen Blick;
will man vermeiden Mißgeschick.
©miro
Donnerstag, 11. Dezember 2014
Wenn es grau wird
Wenn es grau wird, braucht man atemlose Träume;
voller Farbe, voller Staunen , voller Freude
und voll still gelebter Macht.
Stark genug, daß sie erklimmen Himmelsräume,
oder den Ozean bezwingen in der Dunkelnacht
Man muß das Abenteuer auf der Zunge spüren
und voll Kinderphantasie erglühen, wenn man durcheilt
die selbstgeschaff´nen Räume,
voll Leidenschaft und voller Pracht.
©miro
Samstag, 6. Dezember 2014
Nun, ja. Laufenten; was sonst.
Nur selten stehen sie am Fleck.
Sie picken hier, sie schnäbeln da
und machen überzeugend rapp.
Kein Zweifel; sie sind recht auf Trab.
Es wird nur wenig diskutiert
und oft im Gänsemarsch marschiert.
Nur manchmal wird auch mal pausiert;
so läuft das Leben, wie geschmiert.
©miro
Montag, 1. Dezember 2014
Im Schlummer
( Skulptur von Bernhard Mathäss "Fruchtbare Erde", in Marsberg)
Im Schlummer ruht in dieser Zeit
so manches, was uns Freude bringt.
Es hüllt sich in der Dunkelheit
in warmes, sanftes Werden ein;
das leise in uns singt.
©miro
Abonnieren
Posts (Atom)