Sonntag, 20. Dezember 2015

Die Weihnachtsmaus





Die Augen blinken weihnachtlich.
Und gut gefüllt erfreut der Napf.
Fast  falten kleine Pfoten sich
zu einem Dank ans Lebensglück.
Ein Herzensstern wohl spiegelt sich
in des Betrachters Blick.


©miro

Donnerstag, 17. Dezember 2015

Ein Lächeln der besonderen Art



Lebenslinien, als Lächeln in ein Gesicht geschrieben;
einfach so, bei geschlossenen Augen. 
So klar die Antwort, trotz der vielen Stürme der Zeit.
Immer wieder neu, dieses Ja.
Gibt es heldenhafte Freude?




©miro

Montag, 9. November 2015

Dachwurzgewimmel








Überall kugeliges Drängen.
Fast überpurzeln sich die behaarten Federbälle.
Pausbäckiges Rot im Spätherbst.
Windgegerbte Frische.


©miro

Sonntag, 8. November 2015

Spätherbstfrosch


































Die Sonne scheint und es ist warm.
Für viele ist es auch ein Glück.
Doch mir passt dieses hin- und her,
wie diesem Frosch; nicht in den Blick.



©miro

Freitag, 6. November 2015

Fachwerkhauskaffee

































 Es war einmal ein Fachwerkhaus;
da schmeckte anders der Kaffee.
Im Bad, den Ofen eingeheizt;
die Bohnen handgemahlen
und warten, dass es alles wird.
Und klamm und  fröstelnd
zog man dann den schwarzen Nektar
gierig ein.
So wohlig stieg dann Wärme auf
und innerlich kam
Sonnenschein.



©miro

Er ist nicht mehr






















Er ist nicht mehr; er, der mich rief.
Sein  frohes Schnattern ist verstummt.
Ein Fuchs, ein Marder? Er ist tot.
Verstört  sind seine Enten nun;
auch mir ist es nun weh ums Herz.
Es ist Natur; was kann man tun?
Wie tröstet man die kleine Schar?
Ein neuer Erpel kommt gewiss
und doch...
Die Leitente hält nun die Wacht;
sie ruft  fast so, wie er es tat.
Ein stilles Wissen liegt im Blick;
es geht nach vorne; nicht zurück.


©miro

In Stein gemeißelt






Ein kleiner Höhlenunterschlupf,
der einmal Rast bot nach viel Müh´.
Ein Steinbruch der Vergangenheit.
Doch lebt die Nische heute noch
und wer sie  findet und verharrt,
dem  flüstert sie von Freud´ und Leid.


©miro

Sonntag, 1. November 2015

Freude




























Leise, ganz leise mein Leben.
Atme den Samt sanfter Träume.
Fülle Dich mit der wohligen Wärme,
die schon immer in Dir strömt,
da, wo die Gedanken enden.
Tanze den Tanz der glitzernden Freudefunken,
die wie Tau rundum perlen und stieben.
Tauche tief  in den Herzschlag der Erde,
dorthin, wo die Zeit golden sprießt wie köstlicher Nektar 
und die Grenzen schwinden.
Ich werde wissen, daß Du angekommen bist,
wenn Dein Schmetterlingslachen
von Blüte zu Blüte eilt.


 ©miro

Wo warst Du?























Wo warst Du in der Steine rund?
Das Feuer brannte hell am Ort.
Die Reise führte weit, so weit.
Wo warst Du, als die Träne  fiel?
War sie Dir nicht bekannt?
Wo warst Du, als die Zeit anhielt?
Die Leere traf wie Peitschenhieb.
Wo warst Du? Sag´ mir, wo?


 ©miro

Wegwischmond






Die Sonne lacht zwar meist bei Tag
und doch...
Die Nacht ist klar mit Sternenglanz
und doch...
Ein Wegwischmond,  fast vollmondhell;
was er wohl zeigen mag?


©miro

Samstag, 31. Oktober 2015

Ganeshagedanken

































Ein wenig mehr an Göttlichkeit
gegen Dämonen dieser Zeit;
das wäre wohl sehr wünschenswert.
Doch was ein Mensch, als Mensch begehrt,
ist oft getrennt durch Selbstgefühl
und hilft so selten hin zum Ziel.


©miro

Donnerstag, 29. Oktober 2015

Wolkenbogen




 


















Wolken ziehen  fern dahin.
Ein Mauerbogen rahmt das Bild.
In den Gedanken schläft etwas,
das weder Bild, noch Rahmen will.
Gewölk spannt sich als Vorhang auf
und läßt erkennen nicht das Ziel,
das offensichtlich Reife sucht
und deshalb sich nicht fügen will.


©miro

Montag, 26. Oktober 2015

Die Trommel





















Ich habe sie mir selbst gebaut;
sogar das Fell hab´ ich gegerbt.
Es schmückt sie wohl so mancherlei.
Sie klingt, wenn es mein Herz so braucht;
oft, wenn sonst garnichts klingen will.
Wenn es verstummt ist, so in mir
und ich nicht weiß wohin ich will.


©miro

Samstag, 24. Oktober 2015

Herbstwirbel








Fedrig dreht die Zeit sich nun
und  flattert heftig hin und her.
Viel Blätterfall und dies und das;

der Herbst ist nicht, um auszuruh´n.
Gar manche Ernte  fährt man ein
und sorgt für die Gemütlichkeit,
die man dann braucht zur Winterszeit.


©miro

Im Innenkreis





Im Innenkreis, den man beschreibt,
verharrt wohl immer etwas mehr,
das durch Dynamik sich entzieht
und in das Irgendwo entflieht.
Es gibt im Leben nichts, was bleibt,
auch, wenn wir´s wünschen, noch so sehr.
Wir drehen an dem Rad der Zeit
und suchen Sicherheit und Maß;
doch ist das nur ein Federspiel;
wir wissen nichts und denken viel.

©miro

Dienstag, 20. Oktober 2015

Farngründe


























Wie Leitern in die Phantasie 
so  führt manch´ Grün uns auf und ab
und läßt uns träumen; wenn wir woll´n.
Im Farngewirr, als kleiner Wicht, 
gelangt man in ein Zwergenreich 
und hebt die Schätze, die es gibt.
Tautropfen werden zu Kristall
und machen Augen zauberweit.
Es öffnen dunkle Tore sich
und geben Einlass in den Berg,
der sonst für uns verschlossen ist.
Ein Wispern klingt in hellem Ohr
und staunend schreiten wir voran.
Wir seh´n den Zwergensaal vielleicht
und einen König auf dem Thron
und Wunder allemal.
 

©miro

Sonntag, 18. Oktober 2015

Eine Umdrehung mehr

































One Touch - Eine Berührung.
Ein Knopfdruck - Das war einmal.
Eine Umdrehung - Das gab es auch.

The Healing Touch - Die heilende Berührung.
Früher war es ein Schulterklopfen und
ein: "Kopf hoch!" oder "Gut gemacht!"
Und davor wurde die Hand aufgelegt
als Segen.

Voice Mail und Visual Voice Mail
ist nun.

Früher...


Das Leben mag immer weniger
angefasst werden und "fliegt".

...Ob es irgendwann "Durchdreht"?


©miro

Samstag, 17. Oktober 2015

Schwanenspiegel






Mehr weiß, als schwarz,
so soll es sein.
Viel reflektiert, weckt Dunkelheit.
Wer zu oft in den Spiegel schaut,
kreiert dadurch oft manches Leid.
Auf weißen Schwingen hebe Dich
und träum´ von einem Höhenflug.
Der Schanenspiegel lehrt uns das:
Im rechten Blick liegt oft genug.

©miro

Freitag, 16. Oktober 2015

Traumbunt























Traumbunt wünsch´ manchmal ich die Zeit
in nie geahnten Farben;
ein Lichtspiel, das mir niemals Leid,
wo sonst oft Bilder darben.
Wenn wieder grau der Regen  fällt 
und Freude ich vermisse,
träum´ ich mich  fort aus dieser Welt
und  fall´ in Schlafes Süße.



©miro

Foto: Festival of  Lights Berlin 2010 ; Konzerthaus am Berliner Gendarmenmarkt

Rauhreifbahn

























Ein graues Dach ist aufgelegt.
Weiß überfrostet ist die Zeit.
Ein Dämmerzustand nistet sich,
fast unbemerkt, im Leben ein.
Man gleitet wie auf einer Bahn
und nimmt nur hier und da
ein wenig Fahrt auf,  für den Fall,
daß Langeweile führt ins Tal.



©miro

Donnerstag, 15. Oktober 2015

Herbstgestreift






Zum Glück geerntet vor dem Frost
lacht  freundlich mich der Kürbis an.
Der Herbst nun wohl gewesen ist;
novembergrau hüllt sich die Zeit;
doch herbstgestreift der Kürbis lacht
und denkt an bunte Blätterfreud´.


©miro

Montag, 12. Oktober 2015

Lichtblick von der Couch



















Herbstmüde schweift der Blick hinaus;
ein Buch liegt achtlos da.
Gedanken träumen irgendwo 
und wohlig warm ruht aus die Zeit.
Es glitzert auf der Fensterbank
umsäumt von wildem Grün.
Ein Vogelruf von Ferne schallt
und draußen geht ein kühler Wind
im  frischen Sonnenstrahl.


 ©miro

Sonntag, 11. Oktober 2015

Der Stolperengel





 Es gibt den Engel und das Dorf.
Das Kirchlein reizte reinzuschau´n.
Ein Kettenengel grüßte auch;
fast wie ein Hofhund, klerikal.
Er wirkte etwas ungelenk 
mit seiner Hände Paddelschlag.
Sein Engelrock in dunkelgrün,
wies einen goldnen Träger auf.
Er passte in den "Stolperort";
ich ging mit einem Grinsen fort.



http://www.hohen-neuendorf.de/hnd/orte/stolpe.html

©miro

Apfelrote Grüße























Ein  Apfelrot grüßt  jeden Tag.
Ich hab´ davon auch schon verzehrt.
Die Gartenmieter, unberührt;
hat dieses Rot noch nie verführt.
Ich  freu´ mich an dem roten Sein

und sammele die Äpfel ein.



©miro

Samstag, 10. Oktober 2015

Perlenmatten im Herbst






Es glitzert hell auf zartem Grün.
Pastell und Diamant.
Noch wird ein wenig Sonne zieh´n,
dann wird es grau im Land.
In Perlenmatten grüßt der Herbst
und buntbelaubter Blätterzier.
Der Winter bringt mehr weiße Pracht
in den Kontrast zur Dunkelheit
und schweigend kalter Jahreszeit.


©miro

Schneckenfühlsam


























Die Fühler sind Dir weit voraus
und immer nah muß sein Dein Haus.
Ein Wendelgang zum Immergrund,
der stets spiralig und nie rund.
Dick und auch dünn ist Deine Haut
Dein Weg verklebt das Leben Dir
Du tastest  fühlsam Dich voran
und hinter Dir die Spur aus Glanz
Man sieht Dir nicht Dein Leben an
und doch lebst Du es ganz.

 ©miro

Abendlabend







Es dämmert schon, doch kann man seh´n.
Was regt sich dort am Vogelbad?
Die Spitzmaus ist´s und trinkt so schön.
Sogar ein Foto ist geglückt;
was ganz besonders mich entzückt.
So ist gewesen dieser Abend
für mich und meine Spitzmaus labend.




©miro

Mittwoch, 7. Oktober 2015

Artischockenkelch



























Nicht kratzbürstig ist  jede Distel
und jede ist zu etwas gut.
Den Gral zu  finden ist oft schwierig,
wenn dieser Kelch so viel verschweigt.
Wir suchen meist, wie wir gewohnt sind
mit der Erfahrung und Verstand;
vergessen wird dabei sehr häufig;
das Glück versteckt sich oft im Rand.



©miro

Millefiorigedanken


 
Foto: Rainer Ehmann, mit dessen Erlaubnis  verwendet




Wie buntes Glas in vielen kleinen Blüten,
die leuchten, auch wenn keine Sonne scheint;
Bilder die lichtvoll sind und  fest und mich behüten,
wenn innerlich zu kurz gekomm´ne Freude weint;
so sind mir manche Seelenbilder, beim Fall durch´s 
Lebensgrau ins Nichts.
Ich dreh´ sie zwischen Schattenwänden und such´
das Staunen und die Fülle und Phantasie des Innenlichts.


Link zu Millefiori

 https://de.wikipedia.org/wiki/Millefioriglas


©miro

Sonntag, 4. Oktober 2015

Löwenbrunnenherbst in Berlin









In Gold erstrahlt auf hohen Säulen 
ein Löwenpaar, das Wasser speit.
Goldfarben sinkt die Abendsonne
und malt verschwenderischen Hauch
auf alle Wipfel in sommersatter Herbsteszeit.
Ein Gold der Fülle und der Pracht legt sich nun
bald in Abendschatten und gleitet samtig in die Nacht.


©miro

Samstag, 3. Oktober 2015

Bergbaufelsen








































Ein Turm ragt  fremd und seltsam auf ,
ein Felsen der Vergangenheit.
Aus Bergbauschotter er entstand,
verbacken  fest steht er nun da
und grüßt bizarr, den, der ihn fand.

©miro

Augenbunt


 
Augenbunt und prall und rund.
Kürbisse in reicher Zahl
sind ein Festschmaus für das Auge
und ergeben auch ein Mahl.

Augenbunt in starken Farben,
wie zum Herbst es richtig passt,
wecken uns´re Lebenssinne
und befreien von Ballast.

 



©miro

Freitag, 2. Oktober 2015

Wildgehege im Spandauer Forst





























Ein Urlaut, den ich einst vernahm,
den hört´ ich wieder auf dem Weg.
Ich war erstaunt über den Ort;
ein Wildgehege zeigt´sich mir.
Wild war der Hirsch und trotzdem zahm.



https://www.youtube.com/watch?v=5z0XbT3zmuo


©miro

Donnerstag, 1. Oktober 2015

Numinoser Skarabäus





























Vor ihm prangt groß das "Nichtgenannt";
ein "N" auf tönernem Gefäß;
ein Spiel, das an die Zeit gemahnt,
die schon vergeht, bevor sie ist.
Zerbrechlich ist so vieles oft,
das wohlgeformt durch´s Leben eilt
und in dem Plan gefestigt scheint.
Ein Skarabäus  rollt es  fort;
zu mancher Zeit, an manchem Ort.


©miro

Laokoongruppe modern Art


























Noch immer rauscht und trocknet es;
ein Wasserschaden hat´s vollbracht.
Und überall, da schlängelt sich 
der Schläuche - Kabel Ungemach.
Wie Schlangen, die die Gottheit schickt,
ringelt sich alles um das Hirn;
doch bald; ach bald wird abgebaut;
dann glättet sich die krause Stirn.



©miro

Montag, 28. September 2015

Erntemond in Marsberg




























Ein Jahr nun etwa leb´ ich hier;
nun wendet sich der volle Mond.
Und wieder neu richt´ ich mich ein.

Ein Wasserschaden wischte  fort,
was vorher war: Was wird nun sein?
Entspannter ist der neue Start;
so manches wird nun neu gefügt.
Ich ernt´aus dem  Erfahrungsschatz
und vieles  findet bess´ren Platz
und steht  für neue Zeit bereit;
was war, ist nun Vergangenheit.


©miro

Freitag, 25. September 2015

Baumschifffahrtsgesellschaft































Volle Kraft voraus.
Die Betonschlote spucken Bäume in die Luft.
Baumschifffahrtsgesellschaft.



©miro