Samstag, 24. Oktober 2009

Was Du Dir schenken kannst.

Du bist wach; bestimmt bist Du das!
Du hast nachgedacht.
Du hast nachgefühlt.
"Ich liebe Dich!" gesagt,
- zu Dir selbst.
Es tut gut, das zu hören.
- Es schwingt in Dir,
und wird immer bedingungsloser;
- mit jedem Mal mehr.
- Und heller wird Dein Leben
und sagt zu Dir:
"Ich liebe Dich!"

©miro

Freitag, 23. Oktober 2009

Träum´ Du mir...

Träum´ Du mir einen Blütenkelch,
in einer Nacht, die Du nicht kennst.
Laß´ werden mich zum Schmetterling,
der sich aus Duft die Farben mischt,
und leichter schwebt, als jedes Wort.
Web´ einen Liebeszauber mir,
viel stärker noch, als Feuerkern.
Laß´ brennen mich in einer Glut,
noch weißer, als des Blitzes Spur.
Laß´ ein mich durch ein Sternentor
im blauen Weltendach.
Trag´mich auf Kinderlachen fort
an eines Staunens Strand,
der funkelnd nur die Freude kennt,
und setz´ mich dort an Land.

©miro

Der Liebesspiegel

Als der Teufel den Raum der Erkenntnis erfand, war er glücklich. - Endlich! - Er war nicht mehr allein! So viele Menschen um ihn herum! - Und alle nach seinem Bild! - Er durfte seinen Augen doch wohl noch trauen. Die Reise konnte beginnen! Und voller Wissensdurst machten sich die Menschen unter seiner fachkundigen Leitung die Erde untertan. - Sie erwarben alles, fast alles, was sie zuvor besessen hatten - und einiges mehr, das weniger erwünscht war, sich aber nicht vermeiden ließ. - Menschen sind unzufriedene Wesen! - Sie freuten sich nicht auf Dauer über ihr Wissen und Können. Immer blieb eine Art Hunger nach mehr. - Und so baute der Teufel einen Liebesspiegel. - Jeder durfte und mußte hineinschauen. "Erkenne Dich selbst!" stand in goldenen Lettern auf dem Rahmen. - Und jeder der in den Spiegel blickte, wollte geliebt werden, so, wie er war. - Das sollte doch einfach sein - oder? - Doch auch hier gab es Nebenwirkungen durch den Vergleich. - Hass, Neid, Grausamkeit, Heuchelei, Ängste und Selbstgefälligkeit nahmen zu. - Doch nur wenige Menschen fielen aus dem Vergleich heraus in die selbstvergessene Liebe... - Und der Teufel hatte die Liebe seines Lebens in vielen Menschen gefunden!

©miro

Donnerstag, 22. Oktober 2009

Tropfenwelt

Es ist kein ich; es ist kein wir
- ein Wasseratemhauch -
gewebt aus vielen Tränen
- kann sein auch nur aus Perlenglanz,
zu einem luftigen Gewand.
Mein Atem fliegt in diese Welt;
vermehrt der Tropfen Zaubermeer.
- Und reglos singt ein Traum.
- Ein Schwingen ist´s;
ganz unerkannt. -
Ein Schleier küsst den freien Raum.
Die Kälte wird zum Eispalast.
Und schwarze Augen hat die Nacht.
Die Sonnenstrahlen wecken Grau,
und funkelnd brennt ein Tropfenmeer.
Und Tränen rinnen in die Welt,
erfüllt von einem Feuerglanz,
so frisch und doch so heiß.


©miro

Mittwoch, 21. Oktober 2009

Deutsche Armutshaut

Sie klebt und gibt doch keinen Halt.
Atemlos, raumlos, Lebensleinwand.
Kaltgeschmiedet, wie ein Hemd aus Stahl.
- Hoffnung ist zu Leder geworden.
Geronnene Träume geben kein Ziel mehr frei.
Der Genuß ist vertrocknet.
Der Lebensraum ist vermessen.
Und ein Schrei versiegt in Amtlichkeit.
Flink dreht sich das Karussell
der Ausweglosigkeit.
Und die Bleikugel der Verfügbarkeit
hemmt jeden Schritt.
- Und politische Worthülsen
fallen scheppernd auf den Asphalt
der Heimatlosigkeit.

©miro

Samstag, 17. Oktober 2009

Herzblatt

Ein Frosch im Teich
schwingt auf und ab
von grünem Herz getragen.
Ein Herzblatt ist sein Fensterbrett,
und goldgrün schaut sein Aug
hinaus -
in Licht und Luft und Wärme.
- Ein Sprung nur und er wär an Land;
er hätte festen Grund sodann;
doch schaukelt er und hält sein Herz.
Plitsch! - Und ein Spritzer Wasser;
- der trifft des Träumers Stirn!
- Ein Frosch, der vorher nicht zu seh´n;
sucht eilig auf des Teiches Grund!


©miro

Donnerstag, 15. Oktober 2009

Auferstehungslos

Eine Kälte dringt in Schlafdunkel.
Es ist kein Liegen mehr.
Eine Müdigkeit formt den Körper,
gibt Festigkeit und Sein.
Gedanken konstruieren ein Ich.
Gefühle tasten Wahrnehmung ab.
Ich nehme das Selbstbild
und stelle es in den Tag.
"Guten Morgen!"
- Und nach und nach
schleicht sich ein Lächeln ein.


©miro

Dienstag, 6. Oktober 2009

Aus Liebe?

Jedes Sein

schließt eine Lücke

der Unendlichkeit,

die es zuvor nicht gab.

©miro