Dienstag, 30. April 2013

Himmelsschlüssel





Nach langem Grau
ein Zaubergelb.
Es leuchtet zart,
in Grün gefasst.
Ein Seelenkuss
aus Frühlingsluft.
Es schließt ganz sacht

die Freude auf.
Ein Lächeln,
das  die Sonne
grüßt.
Ein Stückchen
Himmel
ist erwacht.



©miro

Montag, 29. April 2013

Birkengeister


 










Umschlungen ist der Birkenstamm
von einer Geisterschar.
Es dreht sich alles, wenn man schaut
und aus dem Wirbel bricht hervor,
was so erst nicht zu sehen war.

©miro

Sonntag, 28. April 2013

Narzissenlichtung





Noch winterschwer liegt vieles brach;
doch  frühlingsgelb strahlt es hier auf.
Verblichen liegt das Vorjahrsgras
und mittig strahlt ein Feuer gelb,
voller Narzissenpracht.

©miro

Samstag, 27. April 2013

Ruinenstadt






Ruinenstadt auf totem Holz;
fast geisterhaft auf Birkenweiß.
Pagoden ruhen umgestürzt
und weiter nagt der Zahn der Zeit.
Fast indisch wirkt der Tempelbau,
den hier ein Baumpilz einmal schuf ,
in weiß und grau.

©miro

Freitag, 26. April 2013

Akeleiauge






 Fast wie im  Mai der Regen  fällt.
Ein Schritt nach draußen; vor die Tür.
Der Abend hat schon angeklopft.
"Ein wenig Luft"; so dachte ich.
In Wirbeln drängt ein Blätterkelch
und  fängt sich einen Tropfenblick.
Gedanken und ein Flügelschlag.
Akeleiauge,  Zukunftsgeschick.

©miro

Ästeringend





Ästeringend greift ein Baum
in ein Gefüge so verträumt.
Ein Hilfeschrei der lautlos 
starrt.
Derweil der Frühlingstag
sich lullt;
ganz eingehüllt
in Maiengrün.


©miro

Mittwoch, 24. April 2013

Auenwaldträume








Erlenhaftes Königreich.
Der Zugang unwirklich 
versperrt.
Die Bäume schwingen
auf dem Grund.
Ein Seelenschlüssel
feenhaft,
träumt einen Weg
und schließt sacht auf.
Ein Hügelgrab lädt ein
zur Rast.
Im Unkenruf
verblasst die Zeit.
Wolkenpastell
und  Auen weit.

©miro

Sonntag, 21. April 2013

Wasserschlange


 
Sonnenglanz auf  Wasserfläche.
Frühlingsschwere auf dem See.
Gleißend blitzen kleine Schuppen,
ziehen schlängelnd ihre Bahn;
windend schwimmt die
Ringelnatter; der´s die Froschjagd
angetan.


©miro

Tränendes Harz






 Ein Schnitt in Herzform prägt den Baum
und er wirft seine Tränen ab.
Geronnen ist der Lebenssaft
und aufgefangen  für den Mensch.
Ein Schnitt in Herzform für die Welt;
er dreht das Rad und manchmal
klingt die Saite, wenn das Herz
mitschwingt.

©miro

Freitag, 19. April 2013

Baumgnom


 
Ein Gnomenkopf lugt aus dem Stamm.
Spitzt er die Ohren oder Horn?
Zeigt er sein Maul oder den Mund?
Doch Holzkopf ist er und recht rund.

©miro

Donnerstag, 18. April 2013

Auf feuchtem Grund







Auf  feuchtem Grund  regt Leben sich.
Verschlafen perlt der Tau.
Goldäugig und blassblau.

©miro

Dienstag, 16. April 2013

Frühlingsvorhang






 Verschlafen ist noch die Natur,
doch langsam hebt der Vorhang sich
und ist dem Frühling auf der Spur.

©miro

Fast wie Aliens





Wie Aliens aus Schuppenhaut
recken sich Pflanzen hin zum Licht.
Sie winden aus dem Erdreich sich
in seltsam rosafarb´nem Wuchs.
Befremdlich auf den ersten Blick,
doch dann, von Nahem, mehr vertraut.

(Pestwurz beim "Schlüpfen")


©miro

Dracheneiche


 
 Am Baum gewunden und geschuppt
ein Drachenmaul schnappt in die Welt.
Ein Eichenlindwurm windet sich.
Welche Schätze er wohl zählt?

©miro

Freitag, 12. April 2013

Irokesenmeise





Ein weißer Streifen schmückt sie  fesch.
Und  kaum naht sich die Kamera,
ist diese Meise nicht mehr da.
Das  find´ ich  fast schon  frech.
Ein trübes Bild ist nun geglückt
und wird jetzt zu dem Text gerückt.

©miro

Mittwoch, 10. April 2013

Lindenliebe




Stammumschlungen, herzverliebt;
symbolhafte Vereinigung.
In Freude atmet Leben auf,
bedingungslos es sich wohl gibt.

©miro

Wie schwarze Blitze





Wie schwarze Blitze greift Geäst,
fast tausendfach zwischen die Zeit.
Wie schwarze Blitze Bilder geh´n,
fast tausendfach in grauem Grund.
Wie schwarze Blitze schemenhaft,
fast unbemerkt ein Wandel reift.
Wie schwarze Blitze, tief gefühlt,
bleibt über´m Moor die Frage steh´n.
Wie schwarze Blitze, Eichengrund,
beerdigt man, was einmal war.
Wie schwarze Blitze auf dem Weg,
bewegt die Neugeburt das Jahr.

©miro

Montag, 8. April 2013

Ein Baumgeist



Was mag in dem Gesicht man sehen?
Ist es Vampir; ein böser Geist?
Ist er verbittert? Grämt er sich?
Ist er nur einsam und verwaist?
Was mag in dem Gesicht man sehen?
Was wir gelernt, wird es wohl sein.
Doch grünt der Baum und lebt ein Leben,
das anders wohl gelernt  wird sein.


©miro

Sonntag, 7. April 2013

Buntes Nest


 
Versteckt noch an der Häuserwand
erblüht ein kleines Frühlingsnest.
Der Nachtfrost  findet es nicht mehr. 
Nachdem die Farbe gar so rar;
ist  für die Augen dies ein Fest.

©miro

In der Luft






In der Luft ein leichter Hauch von Frühling.
Es taut und fließt.
Die Erde reckt sich atmend.
Ein Flügelschlag bewegt die Zeit
und aus dem Braun und Weiß und Grau
das Grüne sprießt.



 


©miro

Feldauge






Fast  wie ein  Auge glänzt es auf.
Der Schnee ist  fortgerieben;
es blinkt voll Frühlingsdrang.
Man hört den Vogelruf
und spürt den leichten Wind.


©miro

Aufwärtsgang






 Schwer haftet noch die Erde an;
doch stetig geht der Weg bergauf.
Kraniche im Tandemgang.
So startet man zum Frühjahrslauf.

©miro

Spurenwechsel zum Winterende






 Zwischen den  Zeiten läuft der Tag.
Er läßt, bevor das Frühjahr kommt,
noch manche Spur geprägt zurück,
bevor die Hoffnung grünen mag.


©miro

Frühjahrsblick





Schneereste noch auf Feld und Flur
und doch; das Frühjahr meldet sich.
Ganz wintermüde geht der Blick
und doch; es trifft manch´ Augenpaar
verstehend sich an manchem Ort;
ein Blick nur, auf des Lebens Spur.


©miro

Donnerstag, 4. April 2013

Der aufrechte Blick







Dem Oben  freundlich zugewandt.
Ein Lächeln, wissend im Gesicht.
Erwartungsfrohe Zukunftsschau.
Das ist ganz recht so -
oder nicht?


©miro

Dienstag, 2. April 2013

Wie wäre es mit Mai?




Wie wäre es mit Mai, wenn bunte Tulpen blühen?
Wie wäre es, wenn nun ganz leuchtend Träume glühen?
Wie wäre es, wenn Ostern schnell vergessen?
Wie wäre es mit Frühlingsduft, den,
wenigstens im Geist, wir schon besessen?

©miro

Montag, 1. April 2013

Weiß blinkt es auf







Weiß blinkt es auf;
Aprilscherz eines Ostermontags.
Die Abendsonne leuchtet auf den Schnee.
Weiß blinkt es auf;
ein wenig in den Augenwinkeln;
der blaue Himmel und was sonst ich seh´.
Da  fliehen sie; die Rehe und Gedanken 
und  zeigen Weiß in ihrem Sprung.
Kommt nun der Frühling endlich
und macht die Erde wieder jung?
 

©miro