Mittwoch, 28. Juli 2010

Der Fisch der Liebe

Der Fisch der Liebe
glänzt kurz auf
in Wassern aus
Gefühl.
Gewiss frißt
er den Köder
nicht,
der aus Begehr
gelegt.
Mal schnellt
sein Sinn
hoch in die Luft;
Mal taucht
er ab zu tiefstem
Grund.
Er spürt die Tränen
in der Flut;
er schmeckt
das Süß
der Lebenskraft;
und atmet
nur die Freiheit ein.
Was immer ihn
auch lenkt;
er bleibt
sich selbst
geschenkt.

©miro

Es fällt sehr schwer Dich zu ertragen

Dein Leben ist in Krankheit
eingebettet.
Ertrinkend fast
greifst Du
nach Lebenssinn.
Du spürst den Tod,
vor dem Dich niemand
rettet;
und wie ein
Wolkenflug
zieht Deine Zeit
dahin.
Du spielst ein
Leben,
das schon
längst verstrichen,
nur, weil Du
glauben willst,
daß viel Dir bleibt.
Du saugst,
ganz Mund geworden,
Energien
aus einem wilden Drang,
der wirr Dich treibt.
Du spielst mit Menschen,
die Dich pflegen;
und pokerst mit
den Schmerzen
und dem Leid;
um ein Gewinnen,
das Dir nicht
beschieden,
wobei die Last
der and´ren,
Dich kaum reut.
Nichts ist genug,
was immer
auch an Beistand;
Du saugst es auf,
als wäre es ein Nichts.
Es fällt sehr schwer Dich
zu ertragen,
mit Deinem
Herzenssteingewicht.


©miro

Montag, 26. Juli 2010

Die Freiheit des Schmetterlings

Der Morgen war so grau
und ohne Farbe.
Du suchtest, was den
Alltag leuchten
macht.
Die Spur des
Regenbogens
war gezogen.
Und Perlenträume
glänzten
in der Nacht.
Du sahst
die taubenetzte Blume;
so zart war sie,
so süß und fremd.
Und als die ersten
Sonnenstrahlen
die Tränen
zauberhaft
in Diamanten
gleißen ließen;
verließest Du
das Grau
und wolltest
Träume
schmecken,
die nur das
Hier und Jetzt
erdacht.
Es war der Sinn
Dir nicht nach Dauer;
denn viel zu oft
verflog die Freude
mit dem Sonnenbrand.
Du suchstest Nektar
für Dein Herz,
zu kühlen diese
Härte,
die so oft Dein Leben fand.
Der Kuss der Blume
war so wirklich;
er schreckte Dich
und Deinen Traum.
Zu zart und eng
war Dir die Nähe.
- Dein Flug strahlt
Farbe in die Lüfte.
Ein Zarter Hauch
Pastell liegt in der
Luft.
Die Hand die
nach ihm
greifen wollte,
fand Staub nur
in dem festen
Griff aus Sehnsucht,
die den Halt gesucht.
Flieg´ Schmetterling!
Ich will die Farbe Dir nicht
rauben!
Flieg´ in den
Regenbogen,
bleibe Traum!
Denn nur in Freiheit
kann Dein Zauber
leben,
und nicht in
einem engen Raum.

©miro

Dünenspur in Frankfurt






Ein Weg aus Holz
führt über Wogen,
die Halt gemacht
an diesem Ort.
Von Ferne ragen
Burgen einer
Skyline,
und alles
ist ein Spiel
aus Sand,
und hingewürfelt
in den Tag,
der neue Sonne
heiß entfacht.
Gedanken
brennen,
suchen Nahrung;
die sanfte Stille
glättet sie.
In silbergrün
glänzt Zauber
auf den Distelkronen.
Ein Vogelruf
trägt Sehnsucht
in dem Schwingenschlag
und winkt dem
Abschied zu.
Behäbig atmet Kiefernduft
vom Dünenrand herab.
So wild gedrungen
ruhen Phantasien
aus Wurzel, Ast und Zweig
im Sand,
der hier das Eis vergaß,
das vorwärts ihn getrieben.
Wie grauer Samt
erscheint das Holz
des Steges,
der schützen soll
die Welt der
steh´ngeblieb´nen Zeit.
Und durch Gedanken
rinnt der Sand des Lebens
und öffnet
mir die Seele weit.

©miro

Donnerstag, 15. Juli 2010

Der Zauber und der Katerstiefel

Vor einer Bank der längst
verjährten Märchen
breitet sich eine
abgemähte Wiese aus.
Zu Königstalern aufgerollt
ruht dort das frischgesponn´ne
Heer der Gräser;
und leuchtend rot blüht
Kelch vergessner Plastiktüte
auf Stoppeln neuer Ernte auf.
Vor Menschenzeit mag wohl
die sanfte Pfote eines Katers
hier einen Pfad im Traum
ertappt; quer durch das
Feld gezaubert haben;
dem schwere Menschenfüße
folgten; die Zeit ersichtlich
abzuschneiden.
Längst fraß Vergessenheit
die Worte ferner Wunder,
und brannte voller Hitze
sich in diesen Tag.
Die Macht von Größe, Angst
und Kleinheit
verschlang mausgrau
ein Müllerskater,
den es nie gegeben.
Und in dem Mehl
des Räderwerks
des Lebens
wird kaum
ein Königssohn
wohl je geboren,
der Meilenstiefel
für sein Glück
gewonnen.

©miro

Mittwoch, 14. Juli 2010

So ungeglaubt

So ungeglaubt ist in mir oft das Leben;
ein Hologramm in dem ich selbst
als Wellenring gefangen bin.
Ein Nebel, der aus
Wahrnehmungspartikeln
den Schein von Körperhaftigkeit
erzeugt in starken Reizen,
die mir den Glauben
an ein Sein in Wörterbildkulissen
impfen wollen.
So ungeglaubt ist in mir oft das Leben,
daß mir der Blick entflieht
aus eines Sehens Rand,
den mir das Augenpaar
diktiert.
So ungeglaubt, daß meine Ohren
brennen, und nur im Tosen
übergroßen Lebens,
ganz leise summen eine Melodie,
von der ich kaum erkennen kann,
wer sie als Klang in meinen
Körper bannte.
So ungeglaubt regt sich die Haut
und läßt mich Tasten, Wind
und Wärme spüren;
und Kälte, Nässe, und noch manchen
and´ren Reiz;
damit ich fest sein soll in diesem
Leben;
gelenkt von dem,
was uns ein Denken scheint,
in einer Art von göttlich´ Geiz.
So ungeglaubt ist der Geschmack
auf meiner Zunge, daß ich ihn
särken muß durch Bitterkeit und Süß
und Voll; damit er nicht zergeht
in einer Müdigkeit der Sinne,
und Schalheit mir im Mund gerinnt;
und ich nur schmecke, was ich soll.
Ein Atem geht mit mir durchs Leben,
so losgelöst, als wär´ er nicht von hier;
ganz ungeglaubt zieht er durch Zukunft
und Vergangenheiten;
und wünscht sich oft, sie wären
nicht von mir.

©miro

Samstag, 10. Juli 2010

Gestade

So viele Ufer, viele Weiten
und traumumspielt
der Füße Sand.
Und fast verloren
wirken Herzen,
die Sehsucht grub
in manchen Strand.
Des Lebens Flut
mit einer Woge
wischte hinweg
der Liebe Ziel.
Fast angstvoll
folgt der Blick
der Weite,
versenkt sich in das
Wellenspiel.
Verloren scheint
die Heimatinsel
in der Vergangenheiten
Blau.
Fast achtlos führt
die Hand das Ruder
auf immer wieder
neuer Fahrt,
und müde streift
der Blick
die Sterne,
die Glaube hing
ans Firmament.
Die Einsamkeit
steht am Gestade
und malt
ein Herz wohl
in den Sand;
und hofft,
daß sie die Liebe
findet
auf ihrer Fahrt
in neues Land.

©miro

Donnerstag, 8. Juli 2010

Sterne im Sand

Auf überwucherten Gestaden
aus einer längst zermahl´nen Zeit
erblühen rot und rosa Sterne,
wie hingetupft aus Freud und Leid.
Sie sind so flüchtig wie der Boden,
der sandig ihnen Halt gewährt;
sie leuchten zwischen grünen Wogen,
wie einer langen Liebe Boten,
die wohl dem Wandel stets gehört.
In immer neuen Sternenspuren
malen sie Herzen in den Sand,
für den, der träumend, wachen Auges,
voll Kummer oder auch voll Glück,
den Herzensweg zu ihnen fand.
In schwarzen Körnern sä´n
die Kelche stets neue Sterne
in den Wind;
und zeigen so, daß Lebenssterne,
die uns begegnen in der Zeit;
nur im Moment gefangen sind.
Ein Leuchten folgt,
fast wie ein Echo,
dem Wanderschritt, der weiterzieht;
und dunkelschwarz erglänzt das Auge,
und nimmt es in Gedanken mit.


©miro

Dienstag, 6. Juli 2010

Funkenflug

Der Brand der Sonne
läßt die Luft erlahmen.
Ein Flirren fegt die
Feuchtigkeit
aus ihrem Angstversteck.
Der Freude stockt der
Atem fast.
Und jede Pore
weint die Tränen,
die nur das Unbewusste
weiß.
Und aus den
Augenbrunnen tief,
quillt Flut hinauf,
die dort verborgen.
Sie bricht
hervor mit
aller Macht.
Ein Regenbogen
zaubert Leben;
zerteilt den Mantel
langer Nacht.
Ein Funkenflug
des freien Lebens,
ist mit
dem Tag
wohl neu erwacht.

©miro