Sonntag, 30. Januar 2011

Der Baum der Wahrheit

Unergründliche Wurzeln
wachsend und wachsend
im Lebensstrom.

Stamm aus Liebe
Ring um Ring
unter der Rinde der Zeit.

Hoffnungsblätter
grünend und grünend
im Lebenswind.

Blüten aus Träumen
quellend und quellend
im Tau des Schlafes.

Früchte des Seins
reifend und reifend
im Lebensrund.

Der Verstand
tastet und tastet,
und nur das Herz
schmeckt
die Wahrheit.

©miro

Donnerstag, 13. Januar 2011

Regenwäsche

Der Regen trommelt
auf die Stadt.
Er schwemmt
hinweg
die graue Last,
die der Silvester
dort erbrach.

Ich sitze unter
meinem Dach
und laß die
Winterstarre
los,
die aus der Enge
sich geformt.

Mag sein,
daß noch kein
Frühjahr kommt.
Mag sein,
daß noch
ein Nebelstreif
sich vor die
Sonne legt.

Doch heute
habe ich
geträumt,
von einem
Glück,
das trägt.

©miro

Sonntag, 2. Januar 2011

Niemandszeit

Im Winternebel
frißt der Wolf
ein Licht,
das neues Leben
sucht.

Die Geister
streichen
übers Land.
Und dumpf
versinkt
des Lebens
Spur
in einer
Niemandszeit.

In Traum
gebettet
ruht
die Welt.

Und kahle,
schwarze
Äste nur
greifen
nach
Sternen,
ungezählt.

So kalt
der Lebenshauch,
der nicht
das Grün
erahnt.

©miro