Mittwoch, 31. Dezember 2008

Immer schon

Weich und zärtlich ist der Blick
kein Auge sieht so viel;
in warmen Herzgrund bett ich Dich;
deck Dich mit meiner Seele zu;
und samtumhüllt gleiten wir fort;
und Kinderlachen klingt in uns;
und Schelmenaugen zwinkern.

Die Freude perlt in unserm Sinn;
beschwingt uns, daß die Seele tanzt.
Wir sind so nah uns;
nie getrennt war dieses Wunderband;
und schwingt in einer Melodie,
viel schöner, als wir je gehört.
Wir haben immer uns gekannt.

©miro

Sonntag, 28. Dezember 2008

Das Regenzwerglein

Das Regenzwerglein


( Sitzgymnastik im Kreis; Zielgruppe: Menschen mit Demenz
Utensilien: Papiertaschentücher oder Küchenpapierrolle)


Einführung:


Neulich, abends, da hab´ ich es gesehen, das Regenzwerglein! - Uhh! Wie das aussah! - Und damit hier niemand einen Schnupfen bekommt, machen wir eine Gymnastik!


Verlauf:


Also: Es saß in der Regenrinne und hatte sooo eine Nase!


(Länge der Nase zeigen, mal mit rechts, mal mit links nach beiden Seiten.)


- Eine richtige Rotznase! - Wie eine Aubergine! - Und was tut eine richtige richtige Rotznase? - Die läuft!


(Mit ausgestrecktem Arm, Handfläche nach oben ,die Finger bewegen, um das Laufen der Nase zu zeigen.)


Und das Regenzwerglein hat natürlich ein großes Taschentuch, fast so, wie die Papiertücher hier. Das nimmt es mit beiden Händen und reibt es unter der Nase hin und her, denn die juckt immer!


(Tuch mit beiden Händen fassen und weit vorgestreckt, hinundherbewegen.)


Hatschi! Ja, jetzt hat es genießt! Es muß sich schnäuzen!


(Papiertuch wird in eine Hand genommen und das Schnäuzen nachgemacht.)


Und noch einmal!


(Wechsel zur anderen Hand und Schnäuzen.)




Nun muß es sich die Augen wischen! Es hat ganz dicke Tränen in den Augen vom Niesen!


( Wischbewegung im Wechsel rechts-links und Hand ausschütteln dabei.)


Und jetzt ist ihm die Kapuze heruntergerutscht! Es hat eine riesige Kapuze!


( Hände werden über den Kopf hochgestreckt und gefaltet, um die Kapuze anzudeuten; beide Hände gehen weit seitlich herab bis in Schulterhöhe.)


Und ein Regencape hat es! Sooo weit!


( Die Arme gehen von der Schulterhöhe kreisförmig zu beiden Seiten nach unten um das Cape zu zeigen.)


Und riesige Stulpenstiefel! - Und die Beine davon rutschen immer nach unten! Immer muß es sie hochziehen!


(Hände greifen im Wechsel rechts und links nach unten und ziehen die Stiefelbeine hoch.)

Und jetzt läuft die Nase wieder!

( wieder im Wechsel Schnäuzen.)

So ein Kerl! Will uns wohl anstecken der Wicht! Doch wenn wir mit dem Tuch nach ihm schlagen hüpft er davon!

( rechts und links wird mit dem Tuch ausgeholt. )

So, jetzt ist es fort! Ist das gerannt!

( Lachen!!!)

( Ende der Gymnastik; kurze Nachbesprechung wie es jeder erlebt hat; Sinn deutlich machen. )

©miro

Freitag, 5. Dezember 2008

Eine Art Sehnsucht

Du bist in mein Leben gefallen.
Rot war der Schmerz.
Alles ließ er vergessen.
Eine Art Traum ist geblieben.
Der Schmerz ist zur Perle geworden.
Tief verschlossen in Zartheit und Liebe,
die Du nicht gesehen hast, im Meer meines Lebens.
Nun ruht eine Muschel auf dem Grund meines Seins.
Ein wohlgehüteter Schatz in rauher Schale
und gibt mich nicht frei.

©miro

Samstag, 20. September 2008

Wie das Meer

Unendliche Augenblicke in fernen Weiten.
Gefühle, die an den Strand des Tages rollen.
Halt suchen im Gegenüber und wieder zurückfallen
ins Meer.
- In Gedankenschnelle gleitet das Sein
über glitzernde Wogenkämme in Uferlosigkeit.
Hell und Dunkel, Wunder und Freude, Leid und Angst
filtern das Salz des Lebens.
Der Atem der Ewigkeit prickelt auf der Haut.
Und der Gesang der Wellen hallt über unergründlicher
Tiefe.
Alterslose Augen blicken durch mich hindurch und
ich werde zum Spiegel.
- Und da ist eine Umarmung nah und fern zugleich.
- Und eine Sehnsucht, die das Ziel nicht kennt.
- Und eine innere Berührung läßt das Meer leuchten
in Dir und mir.

©miro

Montag, 25. August 2008

Dir, die ich nicht kenne

Ich möchte Dir eine gute Nacht wünschen;
denn ich weiß, daß es Dich gibt.
Ich möchte mich in Deine Träume kuscheln
und mit Dir glücklich sein
im Nest der Umarmungen.
- Einen Garten laß uns schaffen,
der Gedankenfröste fernhält.
Nachtblumen sollen in Liebe leuchten
und in der Dunkelheit,
unsere Welt erhellen.
Sterne laß uns säen für den Tag,
damit er glücklich ist.
Einen Zauberspruch wollen wir
finden,
der uns verbindet, wie ein Flügelpaar.
Emporschwingen wollen wir uns
hoch hinaus über das Wolkenmeer
der Erwartung.
Im Weltenbaum bauen wir uns
ein Nest, dem Phönix gleich,
und den Herzgesang singen,
der aus Liebe klingt.
- Ja, aufwachen möchte ich mit Dir,
am Tag, den ich nicht kenne.

©miro

Licht ohne Dunkelheit

Licht ohne Dunkelheit
weckt die Sehnsucht nach Schlaf.
Grelle Wünsche tasten geblendet
nach Ruhe.
Gesenkte Lider brennen
und finden den Weg nicht.
Und alles Sein dürstet nach Frische
ohne Frost.
Die Ewigkeit lauert in zeitloser Lüge.
Das Herz schweigt und die Liebe
findet keinen Grund im Gefängnis des Selbst.
Die Frucht vom Baum der Erkenntnis
hat einen bitteren Nachgeschmack,
ohne das Wunder selbstvergessenen Glücks,
das nur im Tod geboren wird.

©miro

Montag, 18. August 2008

Brombeeren

So voller Sonnenträge schwer,
da prangt ein satter Glanz.
In Dornenwehr rot, schwarz und grün
winkt Frucht im Blattgewirr.
Ein Summen liegt im Sommerwind;
verzaubert mich gar bald zum Kind,
und Dornenraub begeht die Hand,
die meinen Mund mit Süße füllt.
Ein Hunger, selbstvergessen, groß,
malt Spuren auf den Arm.
Doch jeder noch so kleine Riss,
brennt wie ein Kuss auf meiner Haut
und läßt mich glücklich sein.

©miro

Samstag, 16. August 2008

"Was denkst Du über mich?"

"Was denkst Du über mich?"
höre ich Dich fragen.
Mit zarten Strichen fährt
meine Seele über Gefühle.
"Es ist kein Denken!"
höre ich mich sagen - und
"Ich bin immer noch da!"
Leise, zu mir selbst.
Eine nie gekannte Zärtlichkeit
flammt auf und wischt alles fort,
was verletzte.
Ich spüre Deine Wunden, Deine Ängste
und die Sehnsucht Deiner Liebe zu sein.
Ich spüre den wunderbaren Menschen in Dir.
"Lauf nicht weg!" möchte ich Dir zurufen;
doch das erschreckt Dich.
Jeder Sinn, jeder Atemzug ist jetzt bei Dir.
In Herzenswärme möchte ich Dich hüllen;
die Angst vor Verlust auslöschen;
doch das hast Du nicht gefragt.
Ich sehe ein Lächeln - so voller Glück und Liebe.
Das wünsche ich mir.
"Für mich bist Du einfach mehr,
als ich denken kann."
Das denke ich über Dich.

©miro

Mittwoch, 13. August 2008

Da ist eine Narbe auf der Seele

Da ist eine Narbe auf der Seele;
und Deine Berührung schmerzt.
Eine rote Liebesblume, wunschverliebt.
Immer neu entflammt in Sehnsucht.
Doch so anders bist Du, als diese Sehnsucht.
So durstig macht das Fieber.
So oft neu geträumt hat es Dich.
Jede Knospe verwelkte in der Hitze
der Träume.
Kalt das Erwachen in Wirklichkeiten.
Nun ist da ein Feuermal in mir.
Narzissen blühen auf dem Grab.
Gut das die Krankheit mich heilte
von der Erwartung einer Liebe
zu der es keinen Grund gab.
Nun ist der Boden gereift
und wartet auf ein Wunder,
das Du nie sein wirst.

©miro

Dienstag, 12. August 2008

Wie schweres Parfum

August in Wolkenbetten.
Geballte Dichte in Grau.
Wie feuchtwarmer Atem
der Wind - wie Schweiß
der Regen.
Bleierne Gefühle
sehnen sich nach frischem Wind;
möchten Altes begraben, das sich
überlebte.
Ein frisches Sonnenlachen
so nötig jetzt!

©miro

Dienstag, 5. August 2008

Das Salz der Seele

In einem Traum hinausgesegelt
voll Hoffnung und Angst zugleich.
Auf Wellen von schmerzender Sehnsucht.
Den Berg versetzt, der Glaube heißt.
Um Dich zu finden.
Doch das Meer war die Wüste.
Eine Fata Morgana die Liebe.
Und tote Tränen sind längst verdunstet
und Salz liegt auf der Seele
und läßt die Lippen zerspringen,
die den Sand der Phantasie küssten.

©miro

Dienstag, 22. Juli 2008

Traumerwachen

Mein Lachen möchte sich
spiegeln in Deinen Augen.
Nicht wissen den Traum
und die Wirklichkeit.
Tränen zu Regenbögen
formen in kristallenen Farben.
Mit Dir in Herzsamt tauchen
möchte die Liebe,
in zitterndem Staunen,
und eine Reise machen in die
Unendlichkeit.
Sterne möchte meine Seele legen
in Berührungen,
und mit Küssen ein Märchen schaffen.
Das Glück soll unseren Herzschlag
spüren,
und uns die Welt verzaubern
mit jedem Atemzug.

©miro

Sonntag, 13. Juli 2008

Schweigender Atem

Wie ein Stein in einen See
fällt Denken in Atemzüge.
Erwartungsüberzogen
die Antwort.
Leichte Wellenkreise.
"Es bedeutet nichts;
lebe."
- Stille.
- Und Herzensgrund.
Die Oberfläche verebbt.
- Schweigen.
- Atemzüge.
Der Atemstrom
trägt mich über die Brücke.
Licht und Melodie
verschmelzen mit dem, was ist.
- Ein kleines Lachen springt hoch
wie ein Fisch,
und trägt mich zurück
ans Ufer.
- Und vergessen ist die Frage.
Nur ein Glitzern in
Augenwinkeln erinnert sich.

©miro

Samstag, 31. Mai 2008

Weck mich

Weck mich mit Deinem Herzen!
Hinter Lebensdornen träume ich.
Ein wundervolles Herz blüht verborgen
in schlafender Welt.

Weck mich mit Deinem Mut!
Sei Prinz oder Prinzessin!
Vergiss die Dornen und Dich selbst,
um Blumen zu finden.

Weck mich mit Deiner Freude!
Laß uns ein Fest feiern!
Ein Fest, das dem Jetzt gehört
und der Welt.

Weck mich mit allem, was Du bist!
Damit wir uns wiederfinden
- Du und ich -
in diesem Königreich,
das Liebe heißt.

Weck mich für die Welt!
Denn die Welt schläft
und braucht uns!
Laß uns den Traum
erwecken,
den die Welt vergisst!

Weck mich mit einem Zauber!
Denn es gibt diesen Zauber,
der einfach frei ist
und keine Erklärung braucht.

Weck mich und die Welt!
Damit Kinderaugen
das Paradies entdecken
und staunen.
- Überall!

©miro

Montag, 28. April 2008

Einleuchten


Seltsam sind Wege
und Lebensflug;
so fremd oft das Außen
des Seins.
Und alles erschließt
sich der Möglichkeit nur,
die uns nur so deutlich erscheint.
Und anderer Blick
schafft andere Welt;
und lächelt in eigener Sicht,
wenn andere anders durchs Leben ziehn,
als sich selbst ihm das Leben entdeckt.

©miro

Dienstag, 8. April 2008

Mittwoch, 26. März 2008

Die Wartewand

In grauen Quadern ruhen Wünsche.
Glatte, kalte Flächen.
Ein Frösteln durchläuft Gedanken,
und Müdigkeit hebt den Blick.
- Unüberwindlich!
Und in trüben, öligen Farben
gleitet das Licht der Wunscherfüllung,
die nicht ist,
die Mauern entlang,
- wie ein Suchscheinwerfer.

©miro

Wortbilder 1

- Regung
- Gier
Gierregung
- Regierung

©miro

Die befreite Prinzessin

Es war einmal ein junger Mann,

der kam so recht und schlecht

in der Welt klar;

und so fing er an zu träumen.

Er träumte davon, daß er ein Prinz wäre.

Und immer bunter und prächtiger träumte er.

Und eines Nachts kam auch eine Prinzessin in

seine Träume.

Die war in einem Berg aus Kristall gefangen und

wartete auf ihre Rettung.

Und der junge Mann träumte und träumte.

Ganz verliebt war er schließlich

in seine Traumprinzessin.

Und so träumte er schließlich davon,

daß er sie befreien könnte.

Groß und klug und stark wurde er in seinen Träumen.

Und irgendwann machte er sich auf den Weg sie zu

befreien.

Und wirklich glückte es ihm schließlich den Kristallberg

aufzubrechen.

- Und die Prinzessin kam heraus, lächelte ihn an

- verwandelte sich in einen Vogel und flog davon.

- Und zurück blieb ein verwirrter Prinz,

der nicht begreifen konnte, daß seine Prinzessin

immer nur davon geträumt hatte, ein Vogel zu sein.

©miro

Sonntag, 16. März 2008

Der Vogel, der nicht mehr fliegen wollte.

Es war ein Mal ein kleiner Vogel,
der lebte in einer großen Stadt.
Seine Eltern hatten ein kleines Nest
ganz oben in den Wipfeln der alten
Platane im Park.
Vier Geschwister waren mit unserem
kleinen Vogel aus den Eiern geschlüpft,
als dieser geboren wurde.
- Das war ein Gepiepe und Gelärme im Nest;
und die Eltern hatten viel zu tun,
um die vielen Schnäbelchen zu stopfen.
Doch unermüdlich flogen sie hin und her,
und trieben Nahrung auf.
- Dann endlich war es soweit und
der Flugunterricht konnte beginnen.
Emsig flatterte die kleine Vogelschar hin
und her auf der alten, riesigen Platane.
- Und unser Vögelchen machte
seine Flugübungen am besten.
"Grünschwinge" tauften es seine Eltern,
weil es so schön die Flügel bewegte,
daß es ausah, als ob ein Bogen
aus grünem Licht die Luft zerteilte,
wenn es flog;
so voller Freude und Lebenslust, wie es war.
- Doch oft, und das kennt Ihr wohl auch schon,
spielt uns das Leben einen Streich, wenn alles so gut
verläuft. - Warum das so ist, und warum das gerade oft
ganz lieben Geschöpfen passiert, weiß ich auch nicht.
- doch zurück zu unserem Vogel Grünschwinge:
Voller Begeisterung flog er immer weiter,
und wurde mutiger.
Fast schien es so, als wollte er
mit seinen kleinen, grünen Flügelchen
die Welt umarmen; so voller Glück, wie er war.
- Und eines Tages, als er um die Hochhäuser am Parkrand
schwirrte; da wurde er von einem hellen Licht geblendet,
und flog gegen etwas hartes und kaltes.
- Ja, Ihr wißt es schon; es war eine Fensterscheibe!
Benommen torkelte der kleine Vogel zurück ins Nest.
- Stumm war er geworden, und alle Lebensfreude
war aus ihm herausgeschleudert worden.
Nein, fliegen wollte er nicht mehr. -
Überall gab es für ihn nur noch diese bösen, unsichtbaren
Wände aus Glas!
Es half nichts, daß seine Eltern und Geschwister
ihm Mut machen wollten.
- Die Welt war hart und kalt, und er konnte garnichts tun.
- Und so saß er im Nest, und ließ sich weiter füttern.
- Und die kleine Welt, die er so oft mit seinem grünen,
lichtvollen Flügelschlag erfreut hatte; die beglückt seinem
fröhlichen Gesang gelauscht hatte,
wurde um vieles trauriger, denn ein Stück Liebe war
weggebrochen.
- So geht uns das auch oft, wenn wir gegen kalte, harte
und oft unsichtbare Wände laufen.
- Dann fehlt ein Stück Liebe in dieser Welt.
- Doch nun passiert etwas Wunderbares
mit unserem Vogel Grünschwinge, paßt gut auf !
Grünschwinge sitzt voller Traurigkeit in seinem Nest.
Die kleinen Augendeckel sind geschlossen.
- Und da träumt er: Ein kleiner Vogel fliegt
gegen die gleiche kalte Wand, wie er und stürzt ab!
- Nur Grünschwinge kann ihn retten!
- Und in rasendem Flug, so, wie er nie geflogen ist,
saust Grünschwinge zu den Hochhäusern!
- Sein aufgeregtes Piepen weckt
den benommenen anderen Vogel!
Und der fängt an zu flattern,
nd stürzt nicht auf den Boden!
- Und Grünschwinge hat mit seiner Liebe
diesen Vogel gerettet und dadurch seine Freude
und sein Glück wiedergefunden!
- Und die ganze kleine Welt um sie herum
freut sich mit ihnen!

©miro

Donnerstag, 28. Februar 2008

Tagesahnung im Februar

Noch dunkle Schatten treibt die Nacht.
Noch leuchten Sterne auf.
Und Zweige greifen schemenhaft
nach allem, was noch nicht erwacht
und suchen zwischen Tag und Traum
den Ort der Wirklichkeit.

Noch nebelhaft ist jeder Klang,
verdeckt ist jeder Schall.
Noch irrt ein Lärmen hier und da
in Müdigkeit gehüllt;
und wirkt so fremd so zwielichthaft
in einer Dunkelwelt.

Noch nachtbehaftet ist der Tag
verhüllt in Feuchtigkeit.
Nur spärlich sprießt das Licht.
Doch Leichtigkeit erkennt die Welt,
erahnt die Helligkeit.
Und Vogelstimmen fordern ein
der Sonne warmen Schein.

©miro

Bilderrauschen

Vorbei an träumenden Augen
gleitet die Fahrt.
Gedankenbesetzt reihen sich Bilder.
- Werfen Träume ins Herz.
Licht und Schatten mischt sich mit Farbe.
Blitzlichter in rascher Folge.
- Ein Blinzeln der Seele und ein Lächeln.
Im rauschenden Lebensfluß
treibt ein Ich -
und hält inne - bei Deinem Bild.

©miro

Dienstag, 26. Februar 2008

Salzträne

Aus großen Augen
fällt eine Träne auf die Seele.
Das Salz unerfüllter Wünsche
brennt sich ins Herz.
Die Häute des Ichs
sind zerfressen.
Die Angst bildet Narben.
Und erst,
wenn der letzte Wunsch
vergessen ist,
fließt die Liebe frei
mit dem Leben.

©miro

Freitag, 22. Februar 2008

Bete und...

Ein Zittern geht um. -

Die Politik tanzt

auf Gräbern

ökonomischer Hinrichtung

nach Globalisierungsmusik

Die Verwaltung zuckt

vorwurfsvoll die Schultern

und entscheidet nach

Aktenlage.

- Selbstverschuldet tönt

der Brustton des Rechts.

In einer Sage wächst

ein Bart durch runden Tisch

und ein Heer schlummert

märchenhaften Siegen

entgegen.

- Und Raben umkreisen

den Turm zu Babel.

"Arbeit macht frei!"

leuchtet in Gedanken

auf.

"Bete und arbeite!"

Monastische Armut.

©miro

Freitag, 1. Februar 2008

Wie ein Garten und wie eine Saat

Es war eine Berührung.
Ein Staunen streifte mich.
Wiederkehrende Worte
aus Seelenjahreszeiten.
Und große Augen begehrten
die Ernte.
Aus Wortgärten
erntete ich Bilder, Träume
und Wissen
in Gedankenklängen.
Ein Leben jenseits von Zeit und Raum
blühte auf.

Und irgendwann, in Sehnsucht geboren,
breitete sich ein Seelenfeld.
Spielerische Freude
verschenkte die erste Saat.

- Und immer wieder deckte der Schnee
des Vergessens und der Geschäftigkeit
das Feld. -

Und in Seelenkammern lagen Gedanken.

- Und Liebe brachte den Frühling
und das Erwachen.

Klingen wollte meine Seele,
Frucht tragen und sich
verschenken.

- Und immer wieder neu
blüht es im Garten meiner
Worte, dunkel und hell
und aus ganzem Herz.
Und alles schenkt sich aus
Liebe.

©miro

Morgenrot

In der Nacht des Dunkels

geht der Atem auf

wie ein Morgenrot

und legt Tränen in den Moment.

Und Dein Herz trommelt Dich durch die Nacht.

Und wenn Du die Kraftspürst,

zaubert Dein Blut

ein Morgenrot

und Deine Tränen werden zu Tau

und die Sonne in Dir

erblickt beglückt

den neuen Tag.

©miro

Dienstag, 29. Januar 2008

Ein Tropfen Liebe

Gedanken kreisen
um das Rad der Leere.
Angst möchte ins
Nichts entweichen.
- Und ein Tropfen Liebe
erfüllt den Moment
und die Welt lächelt
mir zu.

©miro

Sonntag, 27. Januar 2008

Vermissen

Ich habe Dich gelesen
- und Du warst da.
Ich habe Dich gesprochen
- und Du warst da.
Ich habe Dich gesehen
- und Du warst da.
Ich habe Dich umarmt
- und Du warst da.
Ich habe Dich geträumt
- und Du warst da.
Ich habe Dich erwartet
- und wie sehr fehltest Du mir.
- Und nicht einmal das Leben
konnte Dich ersetzen,
denn mein Herz hat Dich vermisst.

©miro

Kindsein

So fröhlich fordernd
voller Herz,
so locker unbeschwert;
erblüht in jedem neuen Tag,
bis er zur Neige ging,
wuchs so viel Leben
in mein Sein,
weil ganz ich es umfing.
Ein Tanz der Kindergöttlichkeit,
ein Lied das vorwärts trug,
ergriff den Raum, ergriff die Zeit
und war sich selbst genug.
Gewissheit war das Paradies,
das jede Träne floh;
ein freies Lachen war das Schwert,
das Kummer von mir wies.
Dann kam die Frage nach der Zeit
erschöpfte den Moment;
wie klein auf einmal war der Raum,
und Enge wuchs in mir;
ich sperrte meine Liebe ein,
verschloß die Freiheitstür.
Wie lasse ich die Liebe frei,
die ich so lang versteckt;
wie wird zum Kind ein
großes Ich,
das den Moment verkennt?

©miro

Samstag, 26. Januar 2008

Liebevolle Wortblicke

Deine Worte malen Bilder,
tragen freudig sie zu mir,
und ich seh´mit Deinen Augen
was Du tust und bin bei Dir.
Freue mich an Deiner Freude,
sehe Liebe, sehe Glück;
und ein jedes Deiner Worte
schenkt mir einen Liebesblick.

©miro

Freitag, 25. Januar 2008

Unbegreiflich

Begreifend tastet
der Mensch sich ins Leben.
Er sucht die Herzsonne
der Liebe.
Aus unbegreiflichem Sein
ins Leben gefallen,
härtet das Wachs der Liebe
zum Ich.
Und eine Flamme brennt in Zeit und Raum.
Und alles ersehnt ein Gegenüber,
die Endlichkeit vor sich in Grenzbildern.
Und nur dann und wann fällt eine Träne
aus der Unendlichkeit
und weckt das Grenzenlose.
Eine unbegreifliche Berührung
jenseits von Zeit und Raum.

©miro

Donnerstag, 24. Januar 2008

Wie bunte Wimpel

Kleine Grüße auf Entfernung
reihen sich an buntem Band.
Ein Klingen schwingt in meiner Seele.
Ein jedes Wort ist wie ein Kuss.
Und ich sehe in Gedanken
mein Lebensschifflein in der Zeit.
Und Deine lieben, bunten Worte
sie flattern voller Herzlichkeit.
Sie schmücken es wie kleine Wimpel
und Freude ist des Schiffleins Ziel.
Und voller Glück
ist diese Reise, die Dich stets
wiedersehen will.

©miro

Mittwoch, 23. Januar 2008

So viel Liebe

Mehr, als geahnt,
mehr, als gedacht,
mehr, als gezeigt,
mehr, als gelebt,
öffnet sich die Liebe im Sein.
- Und Sie sprengt die Theatervorhänge
- Angst, -Zweifel, -Wichtigkeit, - Konvention.
Denn die Liebe ist kein Schauspieler.
Sie ist mehr, als jede Vorstellung;
die tiefste aller Berührungen;
leicht und schwer zugleich,
- und zeitlos.

©miro

Dienstag, 22. Januar 2008

Sonnentränen

Ein Sonnenklang
trifft Tränengrau.
Löst Eis und Schmutz
und Müdigkeit.
Ein Frühling macht das Herz so weit
fernab von jeder Jahreszeit.
Es ist ein Klang,
der fließen läßt
und klare Augen macht.
In tausend Farben blüht
die Welt -
im Sonnentränenlicht.
Vorbei ist diese Dunkelheit
und eine sanfte Mattigkeit
gebiert den neuen Tag.

©miro

Samstag, 19. Januar 2008

Der Baum der Erkenntnis

Zweifelgenährt reckt sich ein Stamm
anklagend gegen den Himmel.
Unter der Schlangenhautrinde
im Stamm der Erwartung
nistet der Tod.
Giftgrün knospen die Blätter des Neides.
Lockend leuchten die Früchte der Wünsche.
Und der Tau des Ichs tropft in die Zeit,
rinnt durch den Raum
und fällt in den Abgrund versäumten Lebens.
Und die Sehnsucht der Selbstvergessenheit
wünscht sich Blitze, die diesen Baum fällen,
der das Paradies versperrt.

©miro

Freitag, 18. Januar 2008

Besondere Terrarien in besonderen Terrarien

Geschaffene Orte
Zuschnitt nach Möglichkeit
und Bedingung.
Mit Blickwinkel
auf Objekte.
Privater Blick,
allgemeiner Blick,
gelenkter Blick,
Blick auf Lebendigkeiten
und Dinge.
Faszination hinter Glas.
Vorgeführte Welten
im Kleinformat.

- Wettergescheuchte
Menschenmassen drängen
in berechnete Kuppelbauten
aus Glas und Beton.
und wimmeln.
- Auf sogenannten Inseln
im Menschenterrarium
sind Landschaften angelegt.
In kleinen Glaskästen
ziehen Exoten den Blick an.
Insekten und Falter.
Stabheuschrecken und Käfer
vollführen ihr Mimikri;
zeigen die Unauffälligkeit;
verzehren Blätter.
In der großen Kuppel
verzehren Kassen andere Blätter
und befriedigen vorgegebene Wünsche.
Und auch hier Mimikri.
Sehen und Gesehenwerden.
Terrarienspiel. -

©miro

Montag, 14. Januar 2008

Der besondere Ort

In meiner Tiefe
nah und fern,
in meiner Sehnsucht Grund,
ist Leuchten, Liebe,
Zärtlichkeit -
ganz fest, doch filigran.
Ich trete durch ein Wunder ein;
berühr´ erstaunt die and´re Welt;
und halte fast den Atem an;
mein Herz es schlägt so laut.
Ein Hauch von Sein, fast körperlos,
ein Schweben, klar und zart,
weckt eine Feinheit, nie gekannt,
in grober Gegenwart.
Zwei Welten ziehen vor mir auf;
und körperlos und körperschwer
betret´ ich sanftes Moos.
Und auf der Lichtung nah´ und weit
ist kaum ein Ort, ist kaum die Zeit;
und Lächeln formt den Traum.
In einem Wald und Blütenmeer,
so seltsam und vertraut,
entspringt ein frischer, klarer
Quell, der jede Schwere trinkt.
Ein Lidschlag nur - in Trost
getaucht,
gibt mich in Zeit und Raum.
Erwacht bin ich in dieser Welt;
doch weiß ich um den and´ren Ort,
der nah und doch so fern.

©miro

Sonntag, 13. Januar 2008

Sonnenschwer

Nach langem, trüben Wintergrau
liegt Sonne schwer auf diesem Tag.
Es ist ein wohliges Gefühl,
fast so als ob ein Bär man wär´.
Ein jeder kleiner Sonnenstrahl
dringt tief in jede Pore ein
und macht so müde sehr.
Ein Räkeln macht sich in mir breit;
fast spüre ich die Bärenhaut,
fast gähnt mein ganzes Sein.
So sonnenschwer ist diese Welt
und lädt zum Träumen ein.

©miro

Samstag, 12. Januar 2008

Nachtglanz

Noch stumm die Welt
am Rand der Stadt,
doch Frische atmet
schon die Luft.
Vorbei an Haus und Zaun
ich geh´
und gelb tropft Neonlicht.
Ein weißes Netz liegt
auf Asphalt
und Sträucher sind
weiß angesternt.
Ein schwarzer Vogel
auf dem Draht
sitzt starr und
wartet auf den Tag.
Und weiße Knospen
an dem Baum
ergreifen stumm
das Himmelszelt.
Und weiß und zart
kristallgemalt,
liegt Wiese
dort am Weg.
Und dunkel tastet sich mein Gang
in trübem Bogenlicht.
Nur hier und da streift
mich der Blick
von schemenhafter Fahrt.
Fast schreckt er auf
so grell und schrill,
wie er ins Auge taucht.
Und weiß und still ist es in mir.
Und Nebel atmet in die Welt,
der mir von fernem Glanz
erzählt.
- Und leise schlägt mein Herz.

©miro

Online

Schwirrende Gedanken -
weltweit, offen und verborgen.
Verbindendes Lachen
und Tautränen
und Reif der Gefühle.
Flammen aus Feuern
der Gefühle.
Wind erfrischend und giftig,
betörend und klärend.
Meere des Menschseins.
Und Boden unter den Füßen,
als Acker und Wüste.
Eine schwebende Welt
- und so wirklich!

©miro

Freitag, 11. Januar 2008

Zug des Lebens

Dein wunderbares Lachen
verhallt ungehört
im Wartesaal der Zeit,
wenn Du den Zug des Lebens
versäumst.

©miro

Regungen

Es sind nur Gefühle
gefallen in Zeit und Raum,
tropfenweise,
Moment für Moment,
aus der Idee des Lebens.
Und Kreise bilden sich,
Tropfen für Tropfen,
und formen ein vergängliches Sein,
das sich als Körper zeigt.
Bewegte Bewegung,
die Regungen zeigt.

©miro

Ein Blatt

Ein Blatt am Baum des Universums
in Liebe geboren,
in Hoffnung ergrünt,
in die Farben des Lebens getaucht,
fällt leise herab
und raschelt
im Laub des Lebens.

©miro

So anders

Geschrieben hörst Du Dich anders an.
- Und auch Dein Bild war so anders.
Und dann Deine Stimme am Telefon -
und wieder war alles so anders.
Und dann habe ich Dich erstmals geseh´n -
und wieder war alles so anders.
Du warst so vertraut und so nah und so schön;
doch anders warst Du, so anders.-
Und jedesmal anders erschienst Du mir,
anders und jedesmal neu.
Und im Traum meines Selbst habe ich mich gehört;
und war anders , als jemals zuvor.
Ich sah in den Spiegel und wich fast zurück; -
so anders kam ich mir dort vor.
Und selbst meine Stimme mir fremd erscheint,
wenn sich meine Seele bewegt.
So anders ist Leben in jeglicher Zeit;
bis Raum sich von jeglichem Bilde befreit;
wird anders das Leben stets sein.

©miro

Aufwind

Nur eine Ahnung war zuvor.
Ein Hauch von Traum,
der könnte sein.
Und schwer lag Wolkenlast.
Wie taub war doch der Sinn.
Das Wollen war gelähmt.
Und nun regt sich ein neuer Mut.
Ein frischer Wind kommt auf.
Und Leben zieht mit Hoffnung ein,
bereit zu neuem Wagen.

©miro

Mittwoch, 9. Januar 2008

In dunklen Nächten

In dunklen Nächten
sternenlos
webt sich Unendlichkeit.
Und Tiefe ruft Gedanken auf.
Ein Lauschen sucht die Melodie
und einen Traum von Licht.
Und irgendwann erglüht ein Stern;
steigt leuchtend hell ins Sein.
Geboren in der Dunkelheit,
will er der Weg nun sein.

©miro

Sonntag, 6. Januar 2008

Wortumarmung

So seltsam können Worte sein.
Geschrieben liest Du sie.
Du liest und fühlst Dich gleich Zuhaus.´
Du fühlst die Liebe, spürst den Kuss.
Und bist umarmt und so beglückt.
Und Friede blüht in Dir.

©miro

Der schnelle Stillstand

So rasend eilt die Zeit vorbei.
Fast ist es, daß ich stille steh´
in meiner kleinen Gegenwart -
und spüre nur den Sog.
Zur Eile drängt ein steter Geist,
der sich um Ängste dreht,
und schützend halte ich die Hand -
bewahr´ die Liebe mir;
und baue mir ein kleines Nest
in meiner kleinen Innenwelt;
in dem die Freude singen kann,
trotz rauhem Frost und Sturm.

©miro

Samstag, 5. Januar 2008

Regenschwer

So schwer fällt der Regen
in schwere Zeit,
so schwer wird das Gemüt.
Ein steter Tropfen höhlt den Stein,
spült Hoffnung in den Traum.
Das Ziel ist nebelgrau umhüllt
und tränennass die Schwere zieht,
von mir ein jedes Bild.
So schwer zu fassen der Moment,
der Frieden
schenkte mir.
Im Atem bitterer Geschmack
und regen im Gesicht,
so steh´ich vor
verschloss´ner Tür
und find´den Schlüssel nicht.

©miro

Regen

Regen fällt in grauen Fäden,
läßt fast regungslos uns sein.
Und Gedanken rinnen durch
unser Innerstes
und waschen Klarheit heraus.

©miro

Mittwoch, 2. Januar 2008

Fast wie ein Vogel

Fast wie ein Vogel
schwebt das Jahr
zieht in Gedanken
Kreise.
Es weiß noch
nicht so recht wohin.
ist unbestimmt
und nebelhaft.
Ein Traum
der seine Heimat sucht,
will finden nun sein Nest.
Er wartet auf die
Frühlingsluft,
auf Nahrung,
um zu sein.
So lang nun schon
der Winter war;
wann wird es
Frühling sein?
©miro

Dienstag, 1. Januar 2008

Grisaille

Noch haftet die Asche
an Phoenix Nest.
Noch gibt es nicht
nah und fern.
Noch träumt
sich die Farbe
in grauem Gewand;
malt Ranken
auf grauen Kristall.
Noch schläft das Neue
in grauem Geäst.
Noch hüllt sich in Nebel
die Welt.
Noch läßt das Alte
das Junge nicht frei.
Ein Schlaf wohl
ist diese Welt.
Und alles erwartet
erlösenden Kuss,
der uns dem Leben
vermählt.

©miro