Donnerstag, 29. November 2007

Wie Tränen

Wie eine Träne schließt sich
Müdigkeit um den Tag.
Im zähen Harz des Alltags
glänzen nur kleine Lichtblicke.
Eingeflochten ins Rad
von Zwang und Fremdbestimmung.
Und der Arbeitstag mit seinen
Anforderungen wirkt nach.
Erschöpfung lähmt die Schöpferkraft.
Der Moment zerfällt zu Asche.
Und nur die Liebe erlaubt winzige
Blüten des Glücks.


©miro

Samstag, 24. November 2007

Unlösbar

Verknüpfungen, immer wieder neu;
und das Lebensgeflecht wächst.
In Gefühlsfäden gewebt,
leuchten die Lebensfarben.
So entsteht ein lebendiges Bild
aus vielen gelebten Bildern.
Und nur das Jetzt bestimmt,
wo ich verweile.
Ja sagen möchte ich zu dem Leben,
und auch zu den Grautönen.
Denn es ist eins -
unlösbar mit mir verknüpft.
Es läßt sich nicht trennen.
Und mit jedem Lebensabschnitt
entstehen Muster.
Muster aus alt und neu.
Und Vertrauen läßt mich
im Leben sein - liebevoll.
- Mitten im Bild.
- Unlösbar.

©miro

Reifsonne

In kaltem, hellen, frischen Blau
strahlt eine Sonne hell.
Und alles, was ihr Blick gestreift,
wird prickelnd zum Kristall.
Ein Diamantglanz füllt die Luft
so klar, so kühl - voll Eisgehalt.
Ein Klirren klingt durch diese Stadt.
So glatt, so schnell, so unhabbar. -
Ein Glanz der Herzen frösteln macht.
Ein helles Licht mit kalter Pracht.
Und Blut wird wird zum Rubin.
Ein kalter Reichtum macht sich breit.
Er friert so viele Menschen ein,
schließt sie ins Rad der Zeit.
Statt Freude ist ein kalter Schein,
der uns gefrieren läßt.

©miro

Donnerstag, 22. November 2007

Farbenspiel

Ein kleiner Sonnenfunken
wie ein Floh unter
den grauen Wintermantel
des Himmels geschlüpft,
kitzelt auch aus
der noch so trüben Wolke
ein kleines Lachen.
Und in leuchtend buntem Bogen
breitet sich ein Farbenspiel aus.
- Einfach ins Leben gelacht.

©miro

In weichen Wogen

In weichen Wogen
schwingt mein Sinn;
Dein Lachen perlt in mir.
Ich sehe Dich so zauberhaft
in meiner Herzenswelt.
In weichen Wogen
schwebe ich;
Dein Lächeln mich umfängt.
Wie Zauber klingst Du überall,
so wunderbar beglückst Du mich.
In weichen Wogen
trägst Du mich
mit Deinem frohen Sein.
"Mein Schatz, es ist so wundervoll
mit Dir vergnügt zu sein!"

©miro

Montag, 19. November 2007

Wie Wogen an den Strand

Schläfrigkeit wiegt mich
in satten Wellen.
Ein Schaukeln auf und ab.
Wohlgefühl und noch ein dies und das.
Und wie eine Insel locken Träume.
Wärmedurchflutet fällt mein Körper
in sanfte Schwere.
Ruhe und Stille;
und selbst den Gedanken
fallen die Lider zu.
Und wie Wogen an den Strand
rollt mich die Müdigkeit
in friedlichen Schlummer.

©miro

Sonntag, 18. November 2007

Weite und Nähe

Leise tickt die Uhr
und meine Gedanken sind bei Dir.
Jeder Herzschlag meiner Seelenuhr
klopft an bei Dir.
So viel Weite umfängt uns
und so viel Nähe.
Widerspruchsgeister sind wir
und Feuer formt unsere Welt.
In der Faszination des Chaos
ruht der Kosmos als fester Kern.
Und tief darin in verletzlicher
Zartheit eine große Liebe.
Zu scheu sind wir fast für das Ja.
Und wie Vulkane toben die Temperamente
in chaotischer Zeit.
Ich möchte die Decke des Kosmos
über uns ziehen und heimkehren
voller Zärtlichkeit und Glück.

©miro

Gedankenschnee

Kristallflocken
schweben dicht an dicht.
Getaucht ins Licht der Nacht
Sanft knirscht der Schnee
bei jedem Tritt
in leiser, weißer Welt.
So frisch die Luft,
so klar der Sinn,
zeigt eine Herzspur mir.
und durch die weiße, leise Welt
führt Liebe mich zu Dir.
Ich tret´ in Deine Stube ein,
wo Wärme mich umhüllt
und es ist Heimat für uns Zwei
in dem Gedankenbild.

©miro

Ein Blatt aus Licht

Leise löst sich ein Blatt.
Aus Zeit und Raum
dreht es sich kreisend.
Lebenspurpurn
in ungeahnter Farbe
fällt es ins Licht.
Und das Blatt weiß um das Licht,
und das Licht weiß um das Blatt.
Es ist ein Blatt, eine Note, ein Gesang
aus dem Rad der Leere.
Im Gewand der Äonen
bildet es den Schlüssel des Seins.
- Ein lebendiges Blatt der Ewigkeit.
Und das Blatt fällt von den Lippen der Welt.
Es fällt auch von Deinen Lippen.
Von jedem Stein fällt es, von jedem Baum,
von jedem Geschöpf.
Und es öffnet die Frage als Antwort.
Und Deine Augen erblicken sich im Spiegel der Welt,
der Dein Licht erzeugt.
Und wie ein Sturm trägt die Liebe
das Blatt ins Ungeahnte.
Und das Blatt wird zum Schöpfungskeim
von Dir und mir.

©miro

Samstag, 17. November 2007

Über Nacht

Eisblumen an meinem Seelenfenster.
Über Nacht kam der Frost.
Erstarrt liegen Blütenträume.
Und so sehr ich mein Herz
an die Scheiben presse
findet mein Blick
nur nebelverhangenes Grau.
Fort bist Du
und mich friert.

©miro

Du

Schmerzwut hat mich überrollt.
Fortgespült die Liebe.
Es war ein Märchen und es war einmal.
Bleiben wird ein Traum ohne Erwartung.
Vielleicht gibt es ein Erwachen
in traumhafter Wirklichkeit.
Schnee wird fallen in zarten Kristallen.
Und andere Blumen werden blühen
in den vielen Farben des Lebens.
Zu klein war der Garten.
Zu exotisch die Blumen.
Zu fremd war unser Leben
für uns.
Heimat wünsche ich uns
Dir und mir.

©miro

Sprich

Sprich zu mir
und wende Dich nicht ab
in Fragen und Worten.
Bau keine Mauer auf
aus Erwartung.
Ich kann nur ich sein
und nicht Deine Wahrnehmung.
Und erst , wenn die Grenze des ichs fällt,
wächst die Liebe über die Zeit hinaus.

©miro

Innenworte

Selten sprechen sie sich
aus Gelesenem.
Dem Verstand
verschließen sie sich,
weil er wissen will.
Innenworte -

Sie klingen im Herzen.
Glücklich und verzweifelt,
träumend und liebend.
Sie wünschen nur Berührung
aus tiefstem Herz.

©miro

Eine blutrote Blume

Samtblätter dunkelrot
umschließen einander
vereinen sich.
Auf der Lebenslinie
eine Knospe blutrot.
In der Schale der Ereignisse
zusamengefügt.
In glitzernden Eisregen getaucht
aus Tränen und Zweifel.
Prächtig strahlt die blutrote Blume
in zersetzendem Eis.
Doch sie lebt.
Blutrote Blütenblätter
umhüllen eine Liebe,
die dem Frost trotzt.
Ein Schauer aus Fremdgefühl
und Angst ist herniedergegangen.
Doch die Blume lebt.
Entgegen aller Erwartung.
Und sie trägt in sich eine Sehnsucht
größer als die Zeit.
Und küsst die Sonnenstrahlen
von den Lippen
und Wärme durchflutet sie.
Wenn die Zeit reif ist
und der Glaube groß
wird sie sich duftend entfalten.
und den Sommer des Vertrauens
erleben,
der keine Fragen kennt.

©miro

Freitag, 16. November 2007

Schmetterlinge im Winter

Nach der Frostmüdigkeit
eine leichte Berührung.
Ein Klang, eine Stimme.
Und bunt wird die Welt.
In zarten Seelenstrichen
leben Bilder auf.
Frostig das Leben um uns herum.
Doch treuherzig liebevoll
mischen wir Lebensfarben.
Und bunte Schmetterlinge
setzen sich auf Blütenküsse.
Lachen erfüllt uns wie Frühlingshauch.
Wir begraben die Winter der Vergangenheit
und ein Glücksgefühl flattert hin und her.
zart und schelmisch zugleich.
Und Schmetterlinge warten auf Blütenküsse
bis wir uns sehen.
- Mitten im Winter.

©miro

Donnerstag, 15. November 2007

Spiegelrisse

Schockgefrostete Welt.
Kristallgepudertes Laub.
Risse in spiegelnden Flächen.
Im Kunstlicht drohende Schatten.
Ein aufgescheuchtes Sein
blinzelt ins Neonlicht.
- Spiegelrisse. -
Müdigkeit will nach innen.
Und das Außen verweigert den Wesenskern.
Splitterbilder - Bildersplitter.
Zerrissen so vieles.
Natur und Unnatur.
- Spiegelrisse -
Alltägliche Verrücktheiten kalten Wollens.
Der äußere Frost drängt nach innen.
Frisch der Hunger nach Müdigkeit,
die sich in Wärme bettet.
- Und nach dem Auftauen
ein warmer Kuss.

©miro

Mittwoch, 14. November 2007

Fischgedanken

Ein Verharren
schwer und leicht zugleich.
Wasserhaut um mich herum.
Gedämpfte Geräusche so fern.
So träge das Sein.
In Alltag gezwängt
bildet sich ein
Panzer;
Schuppe für Schuppe.
Mit Telleraugen
wird die Welt gesehen.
Und nur ein Lichtblitz
bringt uns dazu
schnalzend in die Luft
zu springen.

©miro

Dienstag, 13. November 2007

Seelenfeder

In gelebtes Leben
in Phantasien und Träume
tauche ich meine Gedanken.
Das Berührende
berührbar machen.
Und wie eine Feder,
wie ein Vogel,
hebt sich mein Sinn.
Berührung teilen.
Bewegtheit teilen.
Ein inneres Schenken
meiner Seele
drängt nach Ausdruck
und selbstvergessenem
Flug.
Und staunend betrachte
ich mein Wortleben.
Es ist eine Art Liebe,
die zärtlich die vermeintliche Kälte
durchbricht
und Frühling zaubern will.

©miro

Montag, 12. November 2007

Weidenufer

In Weiden ein Wind.

Bewegend und tragend.

In fließendem Grund

ein Wurzelgeflecht.

Und das Gefühl ist wie Wasser -

klar und verändert.

Eine Geburt -

immer wieder neu.

©miro





An Seelenfäden

Ein göttliches Theater.
An Seelenfäden improvisieren
kleine Ichgestalten das Stück Leben.
Verstandesbehaucht glauben sie nur.
Ein Wissen gibt es nicht, doch Gefühle.
Alles ist atemberaubender Schein.
Ein Spiel der Unsterblichkeit.
Und die Ewigkeit des höheren Universums
amüsiert sich in diesem Spiel.
Und die großen Seelen ziehen lustvoll
an den Fäden und lassen die Puppen tanzen.
Es geht nicht um richtig und falsch,
gut oder böse; einzig gelebte
Erfahrung ist wichtig.
Und hinter den Kulissen
herrscht Eintracht.
Jeder Reiz wird freudig begrüßt.
Marionetten aus Erde, an Seelenfäden
geführt, bereichern das höhere Selbst.

©miro

Sonntag, 11. November 2007

Über den Wipfeln der Zeit

Wie ein dichter Wald steht die Zeit,
dumpf und verhangen.
Verfilzt haben sich Hoffnungen
und Ängste im Warten.
Und rauchiger Bernstein
umschließt Erinnerung.
Aus Sehnsucht, Enttäuschung
und Liebe
entfache ich ein Feuer.
Niederbrennen soll dieser Wald
der Dämonen und der
giftgrünen Verzauberung.
Und wie Phönix schwebe ich
über den Wipfeln der Zeit.
Liebe pocht in mir
und die Sehnsucht nach Licht.
Und auf der Bühne des Lebens
wächst ein neuer Wald voller Farben.
Vögel singen auf den Zweigen.
Blumen sprießen.
Und ich wandere auf gesundem Grün,
auf klaren Bernsteintränen
und dunkler, fruchtbarer Erde.
Und die Tiere des Waldes
sind kluge Begleiter mit sanften Augen
und keine reißenden Bestien mehr.

©miro

Samstag, 10. November 2007

Das Grün der Erde

Vor ewiger Zeit, als die Meere
gewaltig waren und es
kaum Land gab, und die Berge
Feuer spien, gab es den ersten
grünen Traum.
Ihr müßt Euch die Erde
ganz anders vorstellen,
als sie jetzt ist.
Überall tobten Gewitter
und viel Luft gab es auch nicht.
Der Himmel war dunkel von
Wolken und Rauch.
Und als alles so schwarz und grau
und lichtlos war, da träumte die Erde.
Sie dachte an die Sonne und das Blau der Nacht.
Und so entstand das erste Grün.
Winzige Träume, wie kleine Punkte
erfüllten auf einmal das Wasser.
Und jeder Punkt atmete Leben.
Millionen Jahre dauerte der Traum.
Und nach und nach beruhigten
sich die glühenden Berge
und die Meere, die nur Sturm kannten.
Und langsam, unendlich langsam,
eroberte das erste Grün das Land.
Und wieder waren es winzige Punkte
aus Grün.
Scheu waren die Ahnen von Blumen,
Sträuchern und Bäumen.
Vorsichtig atmeten auch sie ins Leben.
Und dann, wieder unendlich langsam,
wurde die Welt fast so etwas,
wie ein Treibhaus.
Und aus Moosen und Flechten
wurden Farne.
Und der Himmel fing an blau zu werden;
und die Sonne zeigte der Erde ihr Gesicht.
Nun gab es nicht nur Glut und Schwärze.
Mit dem Grün kam Farbe und Leben
auf die Welt.
Und das Grün wurde mutiger.
Und aus den Farnen wurden Sträucher
und Bäume.
Und irgendwann kam die erste Blüte.
Wie mag sie wohl ausgesehen haben?
Und dann irgendwann kamen die Menschen.
Und die Menschen sind alles:
Wasser, Erde, Feuer, Pflanze, Tier und Himmel
und Dunkelheit.
Und wenn irgendwann
alles vielleicht in Dunkelheit sinkt,
dann gibt es wohl noch einmal
den Traum von Grün, von Farbe und Leben.

©miro

Trommeln

Trommeln im Herzklang.
Vibrierende Spannung.
Gedanken fallen in Resonanz
handgeführt.
Ein Beben und Wogen.
Stakkato und Verebben.
Berührungsmeer in Ebbe und Flut.
Jeder Körper ein Echo der Kraft.
Klopfende Sprache, dunkel und hell.
Ritual des Lebens.
Und ein Brausen liegt in der Luft.

©miro

Tarnkappe

Aus Traumfäden gesponnen
leicht und schwer zugleich,
mit Glücksfäden durchwirkt
Welt aus Wundern, Gefühlen
und Phantasien.
Selbstgeborgenheit.
Dem Kind so vertraut,
dem Erwachsenen entfremdet.
"Komm´es ist Platz genug
in meiner Tarnkappe!"
Faul von Angst und Gier
ist die Zeit!
"Kindsein und träumen laß´ uns!" -
Unsichtbar für überreife Gedanken
spielt eine leise Melodie
und führt uns ins Glück.

©miro

Ein Traum sitzt auf der Bank

Ein milder Frühlingstag
senkt sich dem Abend zu.
In schwarzer Erde
träumt die Saat des Sommers.
Kleine Blütensterne nicken
vom Winterschlaf erwacht
vor sich hin.
Das rauhe Holz der Bank vor
dem Haus atmet Wärme.
Du sitzt neben mir auf der
Bank des Abends.
Und Herzblut fließt
von meiner Hand zu Deiner.
Ein junger Traum ist es,
den wir träumen.
Ein Altersfrieden,
der noch einige Jahre
erleben möchte,
wahr geworden nach
manchem Frost.
Golden ist der
Herbst unserer Gesichter
und weiß wie Frühlingsblüten
das Haar.
- Ob der Traum sich am Tag erfüllt? -
Oder muß ich die Nacht suchen,
um ihn zu erleben?

©miro

Freitag, 9. November 2007

Kleine Träume

Kleine Träume in Gedanken
drängen in die Wirklichkeit.
Splitter aus großen Träumen
hoffen auf Leben.
Ausgeträumt so vieles,
was sein wollte.
Und die Selbstbescheidung
schnitzt Perlen.
Kleine Perlen,
die die Splitter vergessen
machen sollen.
Und ich schaue auf die Perlen
und hoffe auf das Glück,
nicht an großen Träumen
auszubluten.

©miro

Donnerstag, 8. November 2007

Regenwelten

Grau gefärbt die Arbeitswelt.
Augen tauchen in Müdigkeit.
Das Kunstgrau der Bürokratie
wetteifert mit dem Wetter.
Ungute Spannung liegt in der
Luft.
Verbrauchtes Leben schleicht
durch die Gänge und wie Regen
rauschen die Papiersärge der
Vergangenheitsdokumentation
und fressen die Zukunft.
Und Regen klopft
mahnend an die Scheiben.
Trocken ist das Verwalten.
Membranen der Unpersönlichkeit
wehren sich gegen Tränen.
Und wieder weht der Wind Tränen
an Fenster.
Als sich die Tür schließt
und ich nach draussen trete
bedecken mich unzählige kleine Perlen.
Und der Wind atmet mit mir.
Und nach und nach bricht
Erstarrung auf.
Und es schüttelt mich.
Und fest und sicher zieht mich
Deine Stimme ins wirkliche Leben
zurück, bis ich lachen kann.

©miro

Mittwoch, 7. November 2007

Nebelschwaden

Aus Gedankensumpf
steigen Ängste empor.
Nebel legt sich auf Freude,
Liebe und Glück.
Gepresst geht der Atem.
Gedankenschwaden
verdecken den Moment.
Tastend sucht die Seele.
Es war doch alles so klar.
Doch das Gift der Macht
brodelt und schürt
die Ungewissheit.
Alte Verletzungen
schmerzen in frostigem
Umfeld.
Meine Tränen stechen
in den Nebel,
doch es wird nicht licht.
Und der Zorn der Ohnmacht
wabert am Boden dahin.
Und nur der rote Faden der Liebe
befreit mich aus dem Labyrinth
der vermeintlichen Zwänge.

©miro

Dienstag, 6. November 2007

Tränenklar

Gefrorene Angst
angenommener Pflicht,
in Bewegungslosigkeit
erstarrt, bricht auf in Geahntem.
Und Ströme ungelebten Lebens
fließen.
Fast zerstörerisch diese Kraft,
reißend und schmerzend.
- Und Du weißt.
Besudelt durch eingeredete Schuld
will das Leben sich reinwaschen.
Und tränenklar das Erkennen.
Geier mit frommer Halskrause
flattern auf.
Herzblut durchströmt Dich.
Frei bist Du nun und frierst.
"Liebste, komm´und schau um Dich!
Meine Seele breitet die Arme aus und wartet.
Laß uns leben!"

©miro

Montag, 5. November 2007

Winterlaub

Fahle Blätter fast wie Schnee
rascheln wie Papier.
Schneefrei der Städtewinter ist;
die Sonne zeigt heut´ihr Gesicht
ich setze Schritt vor Schritt.
Gedankenspuren folgen meinem Weg.
Ich träume vor mich hin.
Und eine Rosenblüte rankt
durch Maschen grad´geschlüpft.
So voll so prächtig leuchtet sie
im milden Winterlicht.
Das Laub stiebt leicht vor
meinem Fuß.
Ich denke an daheim.
Ich denk´an Dich
und Dein Gesicht.
Ich denk´an Maschen,
die wir flieh´n.
So seltsam ist das Winterlaub.
So seltsam ist der Tag.
Und Sehnsucht tastet
hin zu Dir.
Und in dem Winterwind
hör´Deine Stimme ich.
Und Sonne durch die Maschen scheint,
und golden glänzt das Laub.

©miro

Sonntag, 4. November 2007

So voller Liebe

In jedem Atemzug
ein Umarmen.
So unendlich zart
Deine Worte.
Wie ein Nest hüllt
mich Dein Lächeln ein.
So sanft streichen
Deine Gedanken
über meine Seele.
Fast unwirklich
ist diese Schönheit.
Und mein Herz
schwingt mit Deinem
und ist so voller
Liebe.

©miro

Bellis Perennis

So klein sind sie;
so selbstverständlich,
verschämt mit Rosenhauch.
In Grün gebettet
gelb mit weiß.
So fest und doch so zart.
Nichts für Luftikusse.
Bodenständig, erdverbunden
verschenken sie sich.
Nur der Schnee bedeckt
das Blühen.
Lachen und Trost und Dauer
vermitteln Sie.
Und eine innere Freiheit im ja.
Gänseblümchen
für Nils Holgerson.

©miro

Samstag, 3. November 2007

Anschauen

So liebevoll senken
sich die Lider.
und ein Licht
taucht in die Sonne.
Wie Feuer und Eis
brennt es in mir.
Elektrisch
in weißblauer Flamme.
Und dann wallt Wärme.
Und Liebe wogt wie ein
Ährenfeld im Sommer.
Goldgelbe Wogenkämme
fluten tastend durch jede
Faser.
Und ein Samtauge erfasst uns
und schaut und schaut
voller Glück
fassungslos.

©miro

Es ist

Antwort
fast schon beängstigend.
Der Tod einer Frage
ohne Gegenstand.
Zu spät fast gegeben.
Fast unbemerkt
ein "Es ist."
Eine Lichthülle
zum Hineinwachsen
wie ein Sog.
Das kleine "Ich"
schüttelt sich,
wirft sich ab.
Eine nie gekannte
Heimat.
- Und Du.
Größer als jedes
Kinderauge.
Zweifelsfrei.
Das kleine "Ich"
stampft mit dem Fuß auf
und fällt in Liebe.

©miro