Dienstag, 28. Juni 2011
Wüstentraube
In Stein erstarrt
ganz Mund geworden
lechzt die Wüste Mensch
nach dem Wein der Lust.
Taube Trauben scharen
sich um das Glück
und verdursten
im Wasser des Lebens.
©miro
Freitag, 24. Juni 2011
Zentaurisch
Zentaurisch springt der Wettergott
wohl um mit seiner Macht.
Er schlägt mit Sonne und mit Nass
ganz wahllos lüstern zu.
Er lockt mit Sonne in den Tag,
dann sticht er eine Wolke an;
man fragt: "Was soll denn das?"
- Und zeigt sich recht "verschnupft"...
Ein Pferdefuß recht häufig trifft
und zeugt gar manches Zipperlein.
"Oh Wettergott; laß´ das doch sein!"
©miro
Sonntag, 19. Juni 2011
Froschmoment
Hoch ragt das Schilf
in dieser kleinen Welt.
Ein ungekröntes Grün
zeigt Augenblick.
Es will nur sein,
nicht Prinz,
noch sonst ein Bild,
das menschgemacht.
Ein grünes Lebensspiel,
nur dem Moment
verschrieben, ganz.
Ein Glanz,
der leuchtet ohne Gold.
Ein Wassertraum
erfüllt ein Leben froh;
so achtsam
und doch unbedacht.
©miro
Samstag, 18. Juni 2011
Versteinerter Prinz
Versteinert noch bevor Dein Traum
den Prinz gebar den Du gewünscht.
Die Wiesenglocken ohne Laut.
Und in der Kehle fest der Wunsch,
den nicht einmal der Stein aussprach.
Kein Gold, kein Weg, kein Brunnenrand.
Ein ungedachtes Märchen träumt
von einem Leben ohne Stein.
Nicht eingefügt in eine Tür,
die niemals Du durchschreiten
wirst.
Die gold´ne Kugel fällt umsonst
in einen tiefen Brunnenschacht.
Versteinert bist Du, unerwacht.
©miro
Donnerstag, 16. Juni 2011
Gemausert
Knopfaugen schauen aufgewacht
in einen Tag der anders träumt.
Beendet ist ein Stück der Nacht
und Bilder werden aufgeräumt.
Possierlich schaut die graue Maus
in helles Licht und greift nach mehr.
Gedanken flirren innerlich. -
So lange, ach so lange her...
Gemausert hat sich manches Bild.
Es ist noch scheu getraut sich kaum.
Und greifbar wird ein Stückchen Welt
und lebt und lebt und lebt...
©miro
Mittwoch, 8. Juni 2011
Sommerlachen koboldhaft
So koboldhaft und schelmisch frech
hat kaum ein Sommer mich begrüßt.
Kein Bild blieb wohl am alten Ort.
Für alles steht ein neues Wort
voll Sommertrunkenheit.
Was in Erinnerung gebannt,
lacht keck und frisch auf eine Art,
die so ich nicht gekannt.
Ein Sommerkind zwickt lachend
mich und lockt in einer vollen Pracht.
Ein Staunen blüht so prangend rot
und taucht mich ein in einen Traum,
den ich so anders hab´ geträumt
aus einem hingeworf´ nen Blick,
der nun, wie sonderbar,
in Fülle neu erblüht.
Ein Sommer scheucht den alten Herbst;
wirft Blütenblätter auf den Weg
und taumelnd wie ein Schmetterling
trink´ ich an einem Kelch mich satt,
der mir so fern erschien.
©miro
hat kaum ein Sommer mich begrüßt.
Kein Bild blieb wohl am alten Ort.
Für alles steht ein neues Wort
voll Sommertrunkenheit.
Was in Erinnerung gebannt,
lacht keck und frisch auf eine Art,
die so ich nicht gekannt.
Ein Sommerkind zwickt lachend
mich und lockt in einer vollen Pracht.
Ein Staunen blüht so prangend rot
und taucht mich ein in einen Traum,
den ich so anders hab´ geträumt
aus einem hingeworf´ nen Blick,
der nun, wie sonderbar,
in Fülle neu erblüht.
Ein Sommer scheucht den alten Herbst;
wirft Blütenblätter auf den Weg
und taumelnd wie ein Schmetterling
trink´ ich an einem Kelch mich satt,
der mir so fern erschien.
©miro
Montag, 6. Juni 2011
Flieger
Silberschatten huschen vorbei.
Blau geprägter Himmel hinter Glas.
Stadtstaub im Blut.
Fliegender Traum.
Tragflächen aus Engeldunst.
Quecksilbrige Benommenheit.
Sonnensatt.
Flieger.
Mensch in Fahrt.
Brückenleben.
Berlin.
Luftbrücke.
Rosinen im Hirn.
Metallgeschmack.
Staubtränen
und verwischtes Lachen.
Flieger in Fahrt irgendwo.
(Aufnahme aus einer fahrenden U-Bahn in Berlin auf das Fliegerexponat des Technikmuseums in Berlin)
©miro
Blau geprägter Himmel hinter Glas.
Stadtstaub im Blut.
Fliegender Traum.
Tragflächen aus Engeldunst.
Quecksilbrige Benommenheit.
Sonnensatt.
Flieger.
Mensch in Fahrt.
Brückenleben.
Berlin.
Luftbrücke.
Rosinen im Hirn.
Metallgeschmack.
Staubtränen
und verwischtes Lachen.
Flieger in Fahrt irgendwo.
(Aufnahme aus einer fahrenden U-Bahn in Berlin auf das Fliegerexponat des Technikmuseums in Berlin)
©miro
Freitag, 3. Juni 2011
Aus einer fernen Gegenwart
Aus einer fernen Gegenwart
fallen Bilder in die Sonne.
Sie blenden die Freude
mit der Traurigkeit
des unmöglichen Traums.
Unter ungehofftem Grün
ziehen rote Schmerzfäden
dahin.
Heiß und rot wie Mohn
blüht ein Kummer,
der frösteln macht.
Wie ein Kornfeld vor dem Hagel
lauschen die kleinen Haare
der Haut zitternd
der brütenden Stille,
die fast schreit.
Ein lebendiger Tod
greift in die Zukunft
und atmet Tränen.
Atemzug für Atemzug
zieht sich das Leben hoch.
Ferne Gegenwart.
©miro
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