Donnerstag, 29. September 2011

Intelligente Automatik



Das Lächeln wird sofort
erkannt,
verspricht der Fortschritt
dieser Zeit.
So weit ist Technik
nun erwacht,
daß sie erkennt,
wenn wo, wer lacht....

©miro

Dienstag, 27. September 2011

Im Wellenschlag



Nahrungsflöße treiben in sanfter Flut.
Duft liegt in der Luft.
Sinnenoase.
Wellenschlag auf Wellenschlag
blinkt das träumende
Seelenauge
und sucht
ein Inselparadies
- im Wellenschlag.

©miro

Montag, 26. September 2011

Glaubenswaben



Kulturstützen bieten Lichtblicke.
Verlockende Waben
der Glaubensväter.
Gedanken, wie Bienen,
liefern den Honig ab.

Echte Liebe.
Echter Honig.

- Zuckerwasser
zum Lohn. -

Kraftlos.
Machtlos.

Hunger nach
dem Wesentlichen.


©miro

Samstag, 24. September 2011

Wendel



Wandelnde Wendungen.
Windende Wandlungen.

Aufwärtsgedanken.
Abwärtsgedanken.

Steigende Stufen.
Rankende Regungen.

Wandelndes Wesen.
Wesenswandlung.

Auf.
Ab.

©miro

Mittwoch, 21. September 2011

Auf Rosen gebettet


Gartenversunken ein Rosenduft.
Zartrosa Fülle verschwenderisch.
Langsam ruhen Träume;
dornenvergessen
im Schneckenhaus.

©miro

Montag, 19. September 2011

Raum für den Himmel


Wie ein Schatten, schnell.
Aus einer anderen Welt.

Nur ein Hinterherschauen.
Im Zurückbleiben.
Halbe Höhen.
Halber Himmel.

Luft durchschnitten
in zärtlichem Flügelstrich.

So schwer wiegt der Fuß.
Schweiß wie Erde.
Und oben Raum.
Raum für den Himmel.

©miro

Freitag, 16. September 2011

Kein Brand






Ein Feuerschein erhellt die Nacht.
In Funkenglut ein Haus gehüllt.
"Es brennt!" So denke ich erschreckt.
Doch still die Nacht. -
Ist nichts entdeckt?
Ein Feuerball hebt sich empor.
"Kein Brand! - Der Mond!"
Das kommt wohl vor.

©miro

Donnerstag, 15. September 2011

Drachenraupe




Fett kriechst Du durch den Blätterwald
bizarr und grün mit Menschenblick.
Bestochen wacht ein Drache auf
und zehrt von grünem Tulpensaft
der für Magnolien geschafft.
Die Blüte wird es niemals geben,
denn Parasiten saugen Leben
und mehren sich in diesem Tun.
Sie werden fliegen in der Welt,
getragen von manch fremder Kraft,
gesaugt, gefressen, weggerafft.

©miro

Dienstag, 13. September 2011

Autumnale



Herbstzeitlose in Tirol

Autumnale.

Zwischenzeiten.
Noch kein Herbst.

Hellrosa Sterne in Grün.
Gedankenfarben
im Einerlei.

Herbstzeitlose
am richtigen Ort.

Herzfarben ziehen dahin.
erwarten in Träumen
den Mai.



Herbstzeitlose in Berlin


©miro

Montag, 12. September 2011

Turmdunst in Berlin



Die Luft liegt feucht auf ganz Berlin.
Die wettermüde Stadt verschwimmt.
Benommen zeigt der Sonntag sich
und wälzt sich träge in den Herbst.
In einem fernen Hintergrund
sticht Schlot und Turm nach oben auf.
So steil gerade durch den Dunst,
fixiert ein jeder Turm und Schlot
die Wolkenlast, die fett und trüb,
gewitterschwanger ständig droht
und nicht mehr weichen will.

©miro

Freitag, 9. September 2011

Hochhausspiel


Sie drängen sich so recht ins Licht
die Türme glas- und steinbewehrt.
Das Fotoauge schaut und schaut
in diesem Häuserwald.
Manch´ Gipfel spiegelt eifrig sich,
sucht in der Sonne Halt.
Wie Riesenbäume wiegt es sich,
was Menschenkunst ersann.
Ein ehemals so karger Platz
baut an die Zukunft an.
Ameisengleich Besucherstrom
durch Hausalleen schwirrt,
von Sonne, Glanz und Häuserspiel
ergriffen und verwirrt.








©miro

"Sehstern"


Die Sonne wirkt so manches Bild
und zaubert Formen hier und dort.
So hat sie diesen Stern gewirkt
auf einem Baum an einem Ort,
der von der Bergwelt eingehüllt.
Manch´ Auge sieht mit klarem Blick
oft mehr, als nur ein Sternenglück.

©miro

Liebe Christin,

vielen Dank für den schönen Gedichtekommentar!

Herzlichst Frank

Mittwoch, 7. September 2011

Bergauge im Sommer



In Stein gefasstes Medaillon,
der Spiegel einer Sommerpracht.
So menschenklein hinaus der Blick
und still und schwer der Berg.
Wie eine Brandung Waldesgrün
bricht sich vor steilem Fels.
In Blau geweitet aus dem Rund
späht die Pupille wie ein Luchs
auf eine Sonnenlast.

©miro

Dienstag, 6. September 2011

Giebelprophet




Ein Wind durchwühlte die Gedanken;
riß an der Seelenfreude wie an einem
müden Blatt.
Zum Fenster geht der Blick;
er sieht zerzaustes Flattern
und bringt die Neugier schnell zurück.
Ein Federbündel rudert mit den Flügeln
und setzt sich auf des Giebels Lauf.
Es reckt den Schnabel spitz
der Welt entgegen.
Und hinter ihm, gleich einer Aureole,
türmt sich ein Wolkenadler auf.

©miro

Montag, 5. September 2011

"Bitte nicht so schnell!"



Ein wenig zeitverloren steht
es an der Straße,
dies Schild.
Und neu emporgeschoss´ne
Häuser
drängen hervor
in diesem Bild.

Die Bergwelt rankt
verschwommen
sich dahinter.
Mit Schäfchenblau
ein Himmel,
ganz verstohlen,
aus der Ferne neckt.

Der Urlaub brennt
so heiß
auf Stirn und Sohlen.
Ein Traktor
zeigt,
was in ihm steckt.

Ein Stoppschild
aus dem Leben,
das um Zeit
noch wußte,
hält unverdünnt
mich auf.

©miro

Sonntag, 4. September 2011

Kamelblick



Am Zaume zwar;
doch spöttisch irgendwie,
so scheint mir,
stellst Du Dich der Welt.
Mit trotzigem Humor durchquerst
so manche Wüste Du.
Ganz störrisch
machst Du diesen Zirkus mit.
Du bist Rebell;
hast Deine Würde nie verloren.
Du läßt von Sonne niemals
Dich beirren.
Du spähst Oasen aus,
wo es sie gibt.
Ein Grinsen beißt
nach Deinen Haltern,
denn Frechheit ist
für Dich ein Fest.
Dir ist die Reue fremd
und auch die Demut.
Du spielst den
gottgewollten Clown.
Es tut so gut,
mit einem Lächeln,
in Deine Augen
wohl zu schau´n.

©miro

Samstag, 3. September 2011

Verwaiste Vogelkäfige


Dunkel grüßt das Holz
der Schicksalsergebenheit.
Ein Käfig groß; ein Käfig klein.
Lebensräume, mit Gesang gefüllt,
waren sie.

Besitz hinter Gittern.
Fliegender Gesang und gestutzte Flügel.
Freiheitsverlorene Geborgenheit.
Gitter ins Unbewußte versunken
in gefütterter Sicherheit.

Vielleicht gab es argwöhnische Freiheit.
Grelle Felsmassive im Hintergrund;
verborgen hinter geschnitzten Holzwänden.
Aufgebaute Holzstöße gegen Sturm und Kälte.

Kreisende Vögel, hoch oben;
da, wo die Sonne das unten blendet.
Kurze, erstiegene Freiheitsträume.
Verwaiste Vogelkäfige.
Auf Zeit.


©miro

Freitag, 2. September 2011

Sonnendämmerung




In Licht getauchter Höhenflug
senkt leise sich ins Herz hinein.
Die Abendschatten steigen auf;
ein Friede, seltsam still;
wehrt jedes Wort.

Die Berge geben Widerhall,
so lautlos zu der Sonne Gruß.
Der Mensch spürt die Erhabenheit
und nimmt der Gipfel Leuchten an.

So sacht deckt manches Wolkenband
die Seele ein, damit sie gut,
den Tag für sich beschließen kann,
in einer Wärme Halt.

Von Sonnendämmerung benetzt
schweigt jeder Durst
der Dich geplagt.
Ein Lächeln
bleibt zuletzt.

©miro

Donnerstag, 1. September 2011

Der Kelch der blauen Blume



In Schattenkühle wiegt der Wind
Gedankenträume magisch fern.
Und bergversunken ruht ein Schatz,
in Blau versponnen, wie ein Kind.

Hoch ragen Tannen an der Wand.
weiß gleißt der Fels im Sonnenstern.
Und Frieden schenkt so mancher Platz,
den eine müde Seele fand.

In Schattenkühle wiegt der Wind
so manchen Kelch voll Wunder gern.
Der Bergherr raunt von einem Schatz,
der aus der blauen Quelle rinnt.


©miro