Freitag, 3. Dezember 2010

Die Winterdrude in der Stadt

Die Nacht sie liegt so eisig grau
auf Straßen und auf Plätzen.
Gespenstig speit die große Stadt
nun ihre Winterdrude aus.
Die legt sich dürr und
schwer zugleich,
in fahlem Hauch
auf manch´ Gemüt
und läßt die Ängste schwitzen.
Die Drude kichert
schauderhaft;
sie streicht
durch alle Ritzen und
spinnt aus Eis
und Ruß und Grau
manch´ ekliges Geflecht.
Sie legt es über
jedes Weiß;
damit das Graue überwiegt,
denn so ist es ihr recht.
Sie saugt mit ihrem
schwarzen Schlund,
voll Salz und Bitterkeit,
an jedem Stück Natur.
Die Winterdrude aus der Stadt
schickt einen ölig bösen Gruß;
verhext noch in der Nacht
den Tag,
der grau nun eisig folgen muß.


"
Druden (auch Trut, Nachtmahr oder Walriderske)
sind in altdeutscher Vorstellung eigentlich
Jungfrauen und Priesterinnen,
nach deutschem Sagentum insbesondere
auch auf spezielle Art besessene Frauen,

deren Geist eine Drude, einen hexenhaften
Nachtgeist
abspalten kann.
In der Fabellehre wurden aus ihnen
übermenschliche weibliche Wesen,
die auf den Menschen heilsam oder
verderblich einwirken können.
Dieses Einwirken scheint sich oft darin zu äußern,
dass sich die in Form eines alten hässlichen dürren,
aber sehr schweren Weibes abgespaltenen
Druden des Nachts zu Menschen begeben
und Albdrücken auslösen.

Man scheint darüber uneins zu sein,
ob solche Heimsuchungen einer Drude
ein gewolltes
und wissentliches Unternehmen sind.
Manchmal soll sich eine Drude
auch daran zu erkennen geben,
dass sie die erste Person ist,
die am kommenden Tag um Salz bittet.
"

Die "Definition" habe ich aus unterschiedlichen Quellen
mit einem Augenzwinkern
"zusammenrecherchiert",
um der "Winterdrude"
ein "Gesicht" zu geben.

©miro

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