Donnerstag, 13. Oktober 2011

Der Zauberwald


Nach vielen ausgetret´nen Pfaden,

wenn Hoffnung fast schon in Dir schläft,

säumt eine kleine Spur die Wege,

die sonst Du immer abgelehnt.

Verstandesmüde folgst Du ihr.

Ganz klein kommst Du Dir vor.

Und langsam schwindet die Gerade,

die aus Gewohnheit Du entlehnt.

Ein Waldsaum öffnet seine Tore;

ganz schüchtern klopft Dein Herz.

Und Zauber reicht Dir seine Hände,

und lächelnd tauchst Du in das Grün.

Auf goldner Lichtung angekommen,

so wunderschöne Träume blühn.

Deine Seele läßt sich nieder,

umspielt von Licht und Waldesgrün.

So knorrig sind die Waldgestalten,

so alt und doch so ewig jung.

Du blickst in milde dunkle Augen

und möchtest nicht mehr weiterziehn.

Der Alltagsbann wird Dir genommen,

und wie ein Kind siehst Du die Welt.

Ganz leise wisperts in den Zweigen,

von einer Lieb´die einzig zählt.

Ein Lachen dringt in die Erstarrung

Du spürst in Dir den Lebensstrom.

Es ist kein Traum, naturgeboren,

bist Du vereint im Waldesdom.

Und alle Kleinlichkeiten weichen;

so grenzenlos ist nun Dein Sein.

Und Deine dunklen Augen wissen,

um Zauber, den Du stets gefühlt.

Zerborsten sind die Kerkermauern

in waldesgrünem Zauberhain.


©miro

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