Dienstag, 18. Oktober 2011

Die Spätzin



Die Spätzin träumt von Poesie;
sitzt lauschend auf der Steinskulptur.
Will denken nicht an graues Nest
und an den grauen Alltag nur.

Sie lauscht und hofft auf Geistesblitz
der sie ereilt auf ihrem Sitz.
Doch erntet sie ein Schweigen nur
im Sonnenschein auf Steinskulptur.

Sie bangt, daß sie der Gatte sieht,
daß er bemerkt, oh Gott behüt´,
wie grau ihr oft das Leben scheint,
obwohl sie doch mit ihm vereint.

So sitzt sie da im Sonnenlicht
und wartet, daß der Himmel spricht.
Doch hüllt der Himmel sich in Schweigen.
Man dichtet nicht im Spatzenreigen.

©miro

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