Mittwoch, 25. Dezember 2013

Der sprechende Pfad







"Weißt Du; ich spüre Dich schon eine Weile; wie Du so auf mir gehst. Du bist schon einige Male auf  mir gegangen."  

Ich bin nicht einmal überrascht, daß der Pfad, auf dem ich meinen Spaziergang mache, mit mir redet. 

Es ist auch eine besondere Zeit und ein besonderer Tag; ein Frühlingstag, der sich, kurz vor Weihnachten, in den Winter verirrt hat und den ich mir bewußt gönnen kann.

Es ist ja leider viel zu selten so, daß man die Zeit, die einem selbst gehört, wirklich in Besitz nimmt. Dabei gehört alle Zeit unserer Welt wirklich uns, uns allein, denn wir nehmen sie wahr.

Oft kommt uns das, was wir erleben, recht  fremd vor, so unfrei und das ist ein Gefühl, unser Gefühl dann; doch es gibt  ja auch die anderen...und die besonderen.

Und jetzt spricht dieser Pfad zu mir. "Weißt Du?" meint er. -  Ja, ich weiß... und doch. - So oft "weiß ich" und  "weiß"  dann doch nicht.

"Heute gefalle ich Dir; ich spüre es an Deiner Leichtigkeit.  - Du hast es mir aber auch schon schwerer gemacht. Ich muß es Dir nicht sagen, wann das war. Und jetzt tust Du mir richtig gut und ich trage Dich gerne."

Eigentlich sind wir ja immer irgendwie getragen; selbst dann, wenn wir träumen, oder fliegen. Unsere Wahrnehmung trägt uns; das, was unsere Wahrheit erschafft.

Und manchmal spricht so ein Lebenspfad; so wie jetzt, dieser hier.

Und manchmal ist es wie eine Melodie, die uns begleitet und die ganze Welt singt mit.

Wir könnten öfter hinhören, ob ein Pfad zu uns spricht; nicht nur an einem Frühlingstag zu Weihnachten.


©miro

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