Mittwoch, 14. Juli 2010

So ungeglaubt

So ungeglaubt ist in mir oft das Leben;
ein Hologramm in dem ich selbst
als Wellenring gefangen bin.
Ein Nebel, der aus
Wahrnehmungspartikeln
den Schein von Körperhaftigkeit
erzeugt in starken Reizen,
die mir den Glauben
an ein Sein in Wörterbildkulissen
impfen wollen.
So ungeglaubt ist in mir oft das Leben,
daß mir der Blick entflieht
aus eines Sehens Rand,
den mir das Augenpaar
diktiert.
So ungeglaubt, daß meine Ohren
brennen, und nur im Tosen
übergroßen Lebens,
ganz leise summen eine Melodie,
von der ich kaum erkennen kann,
wer sie als Klang in meinen
Körper bannte.
So ungeglaubt regt sich die Haut
und läßt mich Tasten, Wind
und Wärme spüren;
und Kälte, Nässe, und noch manchen
and´ren Reiz;
damit ich fest sein soll in diesem
Leben;
gelenkt von dem,
was uns ein Denken scheint,
in einer Art von göttlich´ Geiz.
So ungeglaubt ist der Geschmack
auf meiner Zunge, daß ich ihn
särken muß durch Bitterkeit und Süß
und Voll; damit er nicht zergeht
in einer Müdigkeit der Sinne,
und Schalheit mir im Mund gerinnt;
und ich nur schmecke, was ich soll.
Ein Atem geht mit mir durchs Leben,
so losgelöst, als wär´ er nicht von hier;
ganz ungeglaubt zieht er durch Zukunft
und Vergangenheiten;
und wünscht sich oft, sie wären
nicht von mir.

©miro

1 Kommentar:

©wirbelwind hat gesagt…

oh ja, deine Lethargie.