Sonntag, 10. Mai 2009

Kaltes Herz

Kein Herzblut mehr; die Quelle ist versiegt.

Vorbei die Melodie, die mich so gut getragen.

Ich lausche in das Nichts, das tote Töne gibt.

Ein wenig Hoffnung formt den Sand zu Wellen,

dort, wo einstmals der Strom gewesen ist.

Und selbst der Regen will nicht Frische bringen;

er zeugt nur grau, wo sonst die Farbe war.

Und auch kein Schmerz will Feuer zünden;

er ist im Außen und nicht wirklich nah.

So unbeweglich will die Welt mir scheinen,

so unabänderlich, obwohl sie sich bewegt.

So dürr geworden ist die Seele, durch ungestillten

Hunger, der sich auch nicht regt.

Es ist als ob der Tod durchs Leben schreitet

und alles wegwischt in Erinnerung.

Und selbst die Angst ist Phantasie,

die mich begleitet; sie weckt das Leben nicht,

das einst so jung.

Und auch die Freude will nicht wirklich sprießen;

sie blüht auf Stein und wurzelt nicht in mir.

Die Sonne lockt nicht mehr; ich kann sie nicht genießen;

ich fühl mich kalt, mein Herz empfängt nichts mehr.

Es ist ein Spiel in dem ich schon verloren;

und ruhig kommt der nächste Atemzug.

Faszination schwebt über Unberührtem;

so leicht und ist doch schwer genug.



©miro

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