Sonntag, 31. Mai 2009

Scherben?

"Sicher eine sentimentale Spielerei"; sagt er zu sich selbst und:
"Sollte ich das wirklich schreiben?" Doch er war ja schon dabei.

"Wenn sich ein kleines Kind am Tisch den Kopf stößt, ist der Tisch böse."
- "Und das Leben? - Wenn sich ein Mensch am Leben stößt...?"
"Dann gibt es ein Weltbild!"

- Da sind viele Scherben.
" Sind das zerbrochene Weltbilder?" - "Dafür sind sie eigentlich zu klein."
"Worauf sie wohl ruhen mögen?" Er stellt sich eine Vitrine vor;
ausgelegt mit schwarzem Samt. Samt ist so dunkel und nimmt alles auf.
Es muß so eine Art Samt sein. - Und da liegen nun die Scherben.
Erinnerungen an... ? Das ist ja "Er"! - Eigentlich sind es keine Scherben.
Mosaiksteine sind es.

- "Und die Gefühle?" - "Der Verstand?" - "Das Unerwartete?" - "Liebe?"
- "Der Körper?" - " Die Welt?"

- "Woher kommen die Wünsche, die Sehnsüchte, die Müdigkeit, die Frische, Krankheit,
Schmerz und dieser Überdruß - und die Freude und das Glück?"

- "Und dann wieder dieses "Ja"? - "Und dieses Klingen? - Musik, Melodie, Schweigen?"

- "Und das Lachen?" - "Es ist ein Mosaik, dieses Leben, das weiß er nun. "

- Wer mag es ihm gesagt haben? - Und er ist der einzige Künstler der es gestalten kann.

©miro

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