Samstag, 23. Mai 2009

Tannentränen


Du bist Begleiter mir gewesen;

so, wie ein guter Freund es ist.

Hast mich begrüßt im neuen Heim.

Wie Fahnen winken deine Zweige,

ein jedes Mal, wenn ich dich schau.

Wirkst oft so kraftvoll und doch leise,

so, wie du dich im Winde wiegst.

Auf wunderbare Art und Weise

scheint mir´s du kennst mich sehr

genau.

Du rührst so sacht an meiner Seele,

bewegst sie, wenn sie starr mir scheint.

In Grün und Braun umarmst du mich.

- Und nun - in einer Sehnsuchtleere,

hast du sogar mit mir geweint.

Es blitzen jetzt noch deine Tränen

aus zornig klarem Tannenharz.

Dabei ist Durst vergang´ner Tage

doch längst gestillt in Regenflut.

- Auch deine Ahnen weinten Tränen

in braunem, klaren Bernsteinglanz.

Versunken sind die Urzeitriesen;

geblieben ist ein reicher Schatz.

Vernunft wird anders es beschreiben;

in Armut, ohne jedes Herz.

Doch was beseelt ist, hat Gefühle

und wiegt die Freude und den Schmerz.


©miro


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