Mittwoch, 3. März 2010

Sonnendunst

Im Frostkuss
dämmert noch die Welt;
und die Gedanken
sind noch klamm.
Kaum öffnet sich der Blick
dem Licht,
und wächsern dehnt
der Körper sich
aus einem Todesschlaf.
Ein Grün huscht
schemenhaft vorbei,
und schämt sich
seiner Fremdheit fast.
Ein Eishauch lähmt
in rauhem Biss
das Rot der Freude
Leichtigkeit.
Wie ein Skalpell
gleißt Sonnenlicht
und schneidet ein
die graue Haut.
Ein Leben schlüpft
nun in den Tag,
und dehnt sich
wie ein Schmetterling
im ersten Morgentau.
Und in des Auges Grund
perlt eine Träne groß
und schwer,
die voller Sehnsucht
hofft;
bevor sie fällt
in einen Traum,
der schon erstorben schien.
Die Sonne wogt dem
Herzschlag gleich.
Der Schmetterling
spürt Wärme nun,
und hungert nach der
Blume Duft.
Er ist so schwer
nach diesem Grau;
er torkelt mehr,
als daß er fliegt;
doch eines spürt
er sehr genau:
Die Sonne hat gesiegt.

©miro

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