Sonntag, 23. September 2007

Geliebt hab´ich die Phantasie

Geliebt hab´ich die Phantasie,
geliebt das Bild von Dir;
mit vielen Versen es geschmückt,
bis es ein Stück von mir.
Die Sehnsucht zog mich zu Dir hin,
der Wunderblume blau.
Ich wollt´der Wirklichkeit
entflieh´n betrachte ich´s genau.
Und als Du wirklich vor mir stands´t,
da war´s um mich gescheh´n;
ich hab´in Dir das Bild geliebt,
das ich von Dir geseh´n.
So schwer fiel Alltag auf uns ein,
so knapp war uns´re Zeit.
Die wahre rauhe Wirklichkeit
drang unaufhaltsam ein.
Ich hab´die Augen zugemacht,
wollt´träumen nur mit Dir;
und fühlte als Betrüger mich,
verschloß die Wahrheitstür.
Doch kennen wir die Phantasien
in die wir oft gefloh´n.
Sie sollten keine Lüge sein,
und doch tat es so weh,
als Freiheit schenkten
wir dem Traum,
der regenbogengleich
auf ungeweinten Tränen floh.
Ich liebe Dich auf meine Art
und Du liebst mich wohl auch.
Ach wär´ich frei dem Phönix gleich,
stieg ich aus Asche auf.
Ein fahler Mond scheint
dann und wann,
und einsam schaut der Wolf ihn an;
und heult im Stillen auf.

©miro

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