Donnerstag, 8. März 2007

Der Marienkäfer

"Glück!" dachte der kleine Käfer, als er sich noch schlaftrunken
auf die herrliche Rose setzte, die da in der Vase stand.
Und einen Leckerbissen gab es auch noch:
Eine mentholgrüne Blattlaus,
frisch aus der Gärtnerei. Der Käfer summte etwas vor sich hin,
breitete die Flügel aus 
und drehte seine Morgenrunde.
Elegant setzte er auf dem kohlschwarzen Deckel
des Schornsteinfegerhutes zur Landung an.
- Schornsteinfeger? - Ja, da steckte so eine kleine Figur
inmitten von vierblättrigen Kleeblättern in einem Topf. 
"Na alter Bursche, hast´ Neujahr aber gut überdauert!"
grinste der Käfer, krabbelte auf die Kleeblätter
und wollte ein Nickerchen machen.
"Nun kommt mir dieser Topf aber weg!"
tönte eine Stimme,"Raus in den Garten damit!"
Erschreckt purzelte der kleine Käfer
zwischen die Stengel vom Glücksklee.
Große Hände ergreifen den Topf.
- Und es geht nach draußen.
Ja, ein wenig Frühling ist schon.
Eine Biene summt vorbei und läßt sich auf einer
gelben Primel nieder.
Plumps macht es! Viele Beinchen rudern in der Luft!
"Oh, ein Marienkäfer! Wie süss!"
Eine kleine Hand streckt sich und schon sitzt
unser Käfer auf der 
Fingerkuppe.
"Jetzt wird gepustet, das kenn´ich schon!" denkt er.
Und richtig! Summend schwirrt er davon.
- Und da soll einer noch sagen,
daß es keine Glückskäfer gibt!

©miro

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