Eine Metropole, die nie richtig schläft, kennt keine richtigen Jahreszeiten, auch dann nicht, wenn es viel Grün gibt.
Irgendwie liegt auf allem ein Dauergrau. Aus müden schlaflosen Augen wartet die Stadt auf eine Erneuerung, wenn sich der Frühling ankündigt. Kehrmaschinen durchpflügen Wege, Strassen und Plätze - entfernen das Wintergrau. Blumenkübel werden angekarrt - Instantfrühling. Ja, admiralstabsmäßig wird der Frühling eingeläutet. Kolonnen von Landschaftsgärtnern, harken, schneiden, jäten und bepflanzen. Kaum etwas bleibt der Natur selbst überlassen. Stadtnatur, Stadtmenschen, Stadttiere.
Vom Füttern übersättigte Vogelscharen bestätigen:
Der Winter ist vorbei!
Selbst Raubvögel am Rand der Uferpromenade gönnen
sich eine fette Stadttaube zum Frühlingsschmaus. -
Und alle Geschäfte erstrahlen im Frühlingsbunt. - Nur die Sonne muß noch mitspielen, und bitte keinen Frost jetzt! Das schadet dem Osterumsatz.
- In einer verwilderten Ecke, von der Stadt übersehen, blühen Schneeglöckchen. Ein Hase, ein richtiger Hase rupft ein paar Grashalme und hoppelt davon, weil Radfahrer kommen. - Ostern steht nichts mehr im Wege!
©miro
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